Homestories Produkttipps Angela Fröhliche Farben und selbstgebaute Möbel: Angelas Homestory

Farbenfrohe Möbel im Wohnzimmer, 70er Jahre-Accessoires in der Küche und einige VW Bullis erwarteten uns bei Angela in Willich.

 Mit fröhlichen Farben hat Angela ihre Dachgeschosswohnung in Willich eingerichtet.

Mit fröhlichen Farben hat Angela ihre Dachgeschosswohnung in Willich eingerichtet.

Foto: Ronny Hendrichs

<p>Farbenfrohe Möbel im Wohnzimmer, 70er Jahre-Accessoires in der Küche und einige VW Bullis erwarteten uns bei Angela in Willich.

Farbenfrohe Möbel im Wohnzimmer, 70er Jahre-Accessoires in der Küche und einige VW Bullis erwarteten uns in der kleinen Dachgeschosswohnung von Angela in Willich.

Eine schmale Treppe führt den Besucher vom Hauseingang bis unters Dach: hier beginnt Angelas Reich. Bunte Möbel in der offenen Küche und im Wohnzimmer vermitteln eine fröhliche Atmosphäre. Dennoch wirkt die Einrichtung nicht zu überladen. "Ich will, dass sich das Auge zwischendurch auch immer ausruhen kann", erklärt Angela ihr Farbkonzept. So sind die Wände in einem hellen Grau gehalten und der Boden dunkel. "Ein bunter Bodenbelag wäre zuviel gewesen", sagt sie. Dadurch werden Kissenbezüge, Schränke oder die großen Sofakissen zu bunten Hinguckern.

Mit der ungewöhnlichen Couch hat alles angefangen. Die ist aus Zufall entstanden. "Ursprünglich wollte ich eine normale Eckcouch für das Wohnzimmer. Dann habe ich mich aber in große bunte Kissen verliebt und sie im Internet bestellt." Weil Angela sich bei der Anzahl verrechnet hatte, bauten sie und ihr Freund Tommy einfach ein Podest dafür.

Buntes Sofa: Beginn der Leidenschaft für fröhliche Farben

Die großen Kissen ruhen auf einer weißen Holzunterkonstruktion mit Schubladen. In der Ecke wurde als verbindendes Element ein Regal mit aufklappbarer Truhe geschaffen, in der man viele Dinge verstauen kann. Diese gemütliche Couch hat noch eine weitere positive Eigenschaft: man versinkt förmlich in ihr. "Meine Eltern haben gesagt, wenn ich älter werde, komme ich da nicht mehr hoch" lacht Angela. Das bunte Sofa war der Anfang für ihre Leidenschaft für bunte Möbel und Accessoires, nach und nach verbreiteten sich die Farbtupfer über die ganze Wohnung.

Wenn man sich auf der gemütlichen Couch räkelt fällt der Blick auf einen ganz besonderen Gegenstand: zwei alte Koffer dienen ineinandergesteckt als eine Art Ablage. "Diese Koffer mag ich besonders gerne. Ein Bekannter von mir, der aus England kam, ist tagein tagaus immer mit diesen Koffern zwischen Deutschland und England gependelt. Als er gestorben ist, durfte ich sie behalten. Darin liegt sogar noch ein Brief von ihm als Erinnerung", sagt Angela.

Die großen Couchkissen werden von kleineren farbenfrohen Kissen ergänzt. Darunter liegt ein ganz Besonderes. "Das runde Blumenkissen hat mir die Schwester meines Freundes in tagelanger Kleinarbeit gehäkelt. Ich war sehr überrascht und habe mich sehr über das Geschenk gefreut", erzählt Angela. Auch weitere gehäkelte Accessoires in der Wohnung stammen von ihr.

Alte Stühle liebevoll aufgearbeitet

Freunde und Familie kennen Angelas Geschmack und schenken ihr häufig ungewöhnliche Accessoires. Eine alte Nähmaschine ziert eine Ecke des Wohnzimmers und fungiert Hausbar. Freunde haben sie für Angela vom Sperrmüll mitgebracht. Auch die Stühle um den Esstisch sind unterschiedlicher Herkunft. "Einige sind von Freunden aus dem Keller, andere Erbstücke von meiner Oma. Einen habe ich bei einer Freundin in einer Scheune auf einem Bauernhof gefunden. Einen solchen Schulstuhl wollte ich schon immer", erzählt Angela.

Die Willicherin beweist einen Blick für die wahre Schönheit von Möbeln. Angela hat fast alle Stühle abgeschliffen, lackiert und neu bepolstert. "Einer der Stühle hatte ein hässliches gelbes Polster und war aus sehr dunklem Holz gemacht. Alle haben gesagt, das wird nichts und waren dann überrascht von dem Ergebnis".

Der Tisch im Shabby Chic-Stil dagegen hat sein ursprüngliches Aussehen behalten. Ihre Schwester Maren hatte ihn bei einer Arbeitskollegin gesehen und an Angela gedacht. "Einige haben gesagt, dass man noch so viel Arbeit in ihn stecken müsste, um ihn aufzuarbeiten. Aber ich mag gerade das Unvollkommene an ihm. Der alte Farbfleck am Rand hat Charme und ich will den Tisch auf jeden Fall so lassen", sagt sie. Mit Kleinigkeiten hübscht Angela auch gekaufte Möbel auf. Neue Knöpfe verleihen beispielweise dem weißen IKEA-Schrank ein individuelles Aussehen.

Den Türrahmen zwischen Wohnzimmer und offener Küche ziert ein außergewöhnlicher Flaschenöffner. Angela hat ein Skateboard, das ihr gut gefallen hat, an die Wand geschraubt und einen Öffner daran installiert. "Wenn ich Besuch habe ist der Öffner besonders unter den Männern der Renner", sagt Angela. Die können sich zusätzlich an der schönen Frau auf dem Skateboard ergötzen und wissen dabei nicht, was sie verpassen. "Ich habe der Frau ein Kleid gemalt, weil sie mir dann doch ein wenig zu nackt war", schmunzelt Angela.

Tassenregal wie in Lukes Diner

Die offene Küche wird von Accessoires aus den 70er und 80er Jahren geprägt, ein großer Retro-Kühlschrank in Orange zieht die Aufmerksamkeit auf sich. An der Wand hängt ein verschachteltes Tassenregal. "Das haben wir selbst gebaut. Ich wollte immer ein Tassenregal haben wie in Lukes Diner aus der TV-Serie "Gilmore Girls"", sagt Angela.

Tassen sind ihre große Sammelleidenschaft, sie müssen nur zwei Eigenschaften besitzen: bunt und groß sein. Auch hier wird die Willicherin häufig von ihrer Familie oder Freunden beschenkt, manche ungewöhnlichen Tassen sind Erbstücke, andere kauft sie sich selbst.

Das Homestory-Team wird bei seinem Besuch mit Cake Pops verwöhnt, kleine glasierte Kuchenballen, die auf einen Holzstiel aufgespießt sind. "Bevor ich eine eigene Küche hatte, habe ich kaum gekocht oder gebacken. Jetzt mache ich es gerne, hätte aber gerne noch mehr Zeit dazu", sagt Angela.

Vor einigen Jahren sah die Wohnung noch ganz anders aus. Gemeinsam mit ihren zwei älteren Schwestern teilte sie sich das Obergeschoss, das in drei Zimmer aufgeteilt war. Nachdem beide ausgezogen waren, hat Angela umgebaut und sich nach und nach ihre persönliches Reich geschaffen. Bei manchen Umbauten musste sie allerdings Kompromisse eingehen. "Das Bad hätte ich gerne noch ein wenig bunter gehabt, aber meine Eltern wollen die Wohnung weitervermieten, wenn ich mal ausziehen sollte, deswegen musste die Gestaltung neutraler gehalten werden."

Mit ihrem Sinn für Dekoration und Einrichtung hat Angela aber auch in diesem Raum Akzente geschaffen. Die Wand zieren Blumenbilder, die eigentlich für ein Kinderschlafzimmer gedacht sind und Zinktöpfen an verschiedenen Stellen ersetzen die Farbtupfer. Auch in der Verwendung der Gegenstände ist Angela kreativ: so ist der Toilettenpapierhalter eigentlich für Küchenrolle gedacht und die Klobürste ruht in einem Blumentopf.

VW Bulli in vielen Varationen

Hinter fast allen Einrichtungsgegenständen steckt eine kleine Geschichte. Im Wohnzimmer steht eine Affenfigur, die ihr Freund Tommy unbedingt haben wollte. Und da er bei ihr viel Zeit verbringt, hat er sie bei Angela aufgestellt, die anfangs davon nicht so begeistert war. Mittlerweile passt der Affe aber perfekt zu dem indischen Schrank, auf dem er Platz gefunden hat.

Überhand nehmen darf der männliche Gestaltungssinn in Angelas Wohnung allerdings nicht. Die Ledercouch und das Stahlregal, was typisch für Männerwohnungen ist, kommt Angela nicht ins Haus. In vielen anderen Stilen fühlt sie sich dagegen wohl, Hauptsache es ist gemütlich: "Ich mag zum Beispiel auch den Landhausstil sehr gern, allerdings wollte ich nicht unbedingt in ihm wohnen".

Sie kombiniert in ihrem Zuhause gerne alte und neue Möbel und kauft, was ihr gefällt. Das kann dann auch schon mal eine lilafarbene Bulldogge aus Samt sein. "Ich gestalte gerne um, gehe aber selten mit einem Ziel einkaufen. Das findet man dann sowieso nicht", sagt Angela.

Auch einige wiederkehrende Themen findet der Besucher in Angelas Wohnung. Zum Beispiel entdeckt man immer wieder typisch englische Dekoelemente wie Bilder oder eine Truhe mit dem Union Jack als Muster im Flur. In vielen Varianten findet sich auch der VW Bulli wieder, vom großen Bild bis hin zum kleinen Modellauto. "Das ist unser großer Traum: irgendwann einmal in einem solchen Bus durch die Welt zu reisen", erzählt Angela.

Zunächst steht aber erst einmal die Fertigstellung der Wohnung an. Da Angela erst nach und nach renoviert, ist als nächstes das Schlafzimmer dran. "Das wird noch eine Herausforderung, denn der Raum hat Schrägen, so dass kein großes Bett und ein großer Schrank hineinpasst". Aber gemeinsam Tommy, der Bauzeichner ist, wird schon an einer Lösung mit einem begehbaren Kleiderschrank getüftelt, dem Traum aller Frauen. Und Angela wird auch den letzten unrenovierten Raum mit viel Kreativität und Geschmack mit bunten Farbtupfern gemütlich einrichten.

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