Volle Autobahnen und überfüllte Airports Zum Ferienstart droht in NRW das Chaos

Düsseldorf · Am Freitag erreicht die Sommerreise-Welle ihren ersten Höhepunkt: Die Bewohner des bevölkerungsreichsten Bundeslandes starten in die Ferien. Ob an Flughäfen oder auf Autobahnen, Experten befürchten in NRW ein Chaos. Wir sagen Ihnen, wo es besonders voll wird.

2012: Die größten Autobahnbaustellen in NRW
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Foto: BASt

Der letzte Schultag an diesem Freitag ist zugleich Hauptreisetag für die Menschen in NRW. Die meisten Eltern werden ihre Kinder von der Schule abholen und von da aus in den Sommerurlaub aufbrechen. Sowohl auf Flughäfen als auch auf Autobahnen werden tausende Urlauber unterwegs sein.

Besonders kritisch wird die Lage auf den Fernstrecken, wie Peter Meintz vom ADAC auf Anfrage erklärt. "Hauptkampftag auf den Autobahnen wird der Freitag. Ab dem Mittag rechnen wir mit einem sehr hohen Verkehrsaufkommen. Betroffen werden in NRW alle einstelligen Autobahnen sein, so die A1, A2, A3 und A4. Das sind die wichtigsten Verbindungen der Republik."

Wetter als entscheidender Faktor

Ein entscheidender Faktor dürfte am Freitag das Wetter sein. "Wir werden in Richtung Himmel schauen und auf keine allzu schweren Gewitter hoffen", sagt Meintz. "Erfahrungsgemäß verschlimmert sich die Lage auf den Autobahnen bei Regen, Blitz und Donner erheblich. Es kommt zu mehr Unfällen, die Straßen werden überflutet — ein Horrorszenario zum Ferienstart."

Meintz zufolge sind Blechlawinen auf einer Länge von mehr als 300 Kilometern nicht auszuschließen. "Dann droht das absolute Chaos. Vieles hängt da auch von der Wettersituation ab."

Freitag und Samstag meiden

Als neuralgische Punkte sind die A1 von Dortmund in Richtung Bremen, die Autobahn 3 aus Frankfurt in Richtung Köln kommend und die "Sauerlandlinie" A45 zwischen Hagen und Gießen zu nennen. Bundesweit dürfte sich die Lage im Alpenvorland und an den Zufahrten zur Ost- und Nordsee zuspitzen.

"Wer kann, sollte am Freitag nicht zwischen 14 und 18 Uhr losfahren. Auch am Samstag wird es in der Zeit von 11 bis 18h besonders voll. Der Sonntag sollte zwischen 14 und 20 Uhr gemieden werden."

"Fahren Sie antizyklisch"

Der Tipp des Fachmanns: "Fahren Sie - sofern möglich - antizyklisch, also sehr früh morgens oder spät Abends. Da ist am wenigsten los." Für Freitag und Samstag wird es aber wohl rund um die Uhr voll. "Gute Chance auf eine freie Strecke haben Urlauber dann wieder ab Anfang oder Mitte kommender Woche."

Die spektakulärste Maßnahme ist die fast drei Monate dauernde Sperrung der A 40 bei Essen. 92.000 Fahrzeuge rollen normalerweise darüber, der Verkehr muss sich nun neue Wege suchen. Die Fachleute betreten Neuland: "Wir hatten noch nie eine Sperrung in dieser Größenordnung", sagt der Sprecher von Straßen.NRW.

Ähnlich chaotisch dürfte die Situation an den Flughäfen des Landes sein. Der größte NRW-Airport in Düsseldorf rechnet mit einem Passagieraufkommen von 77.000 Urlaubern. Das sei zugleich der stärkste Tag der gesamten Sommerferien, erklärte der Flughafen. In der Nachbarschaft, am Köln/Bonner Flughafen, zeigt sich das gleiche Bild: Der Freitag ist der Spitzenreisetag; knapp 36.000 Fluggäste werden erwartet.

(mit Agenturmaterial)
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