Weihnachtswanderungen Im Winter raus in die Natur

Xanten/Wülfrath · Auch in der kalten Jahreszeit lohnt es sich, das warme Nest für einen Ausflug zu verlassen. Wir stellen zwei Spaziergänge vor - einen für Tierliebhaber, den anderen für diejenigen, die unterwegs gerne gemütlich einkehren.

 Sonne und Schnee in Mönchengladbach (Archivbild): Wandern erwünscht

Sonne und Schnee in Mönchengladbach (Archivbild): Wandern erwünscht

Foto: Hans-Peter Reichartz

Wandern im Winter ist vielen zu ungemütlich - wie wäre es mit einem Spaziergang? Die sonnig-kalten Tage laden geradezu dazu ein, sich an der frischen Luft zu bewegen. Zwei Vorschläge:

Spaziergang 1 Die Runde auf der Bislicher Insel ist ein Ausflug für Naturliebhaber. Das Naturschutzgebiet zwischen Ginderich und Xanten ist eine der wenigen noch vorhandenen Auenlandschaften in Deutschland. Gerade im Winter, wenn rund 25.000 arktische Wildgänse die Bislicher Insel zum Überwintern ansteuern, lohnt sich der Gang über den rund fünf Kilometer langen Wanderpfad.

Startpunkt ist das Naturforum Bislicher Insel, Bislicher Insel 11, in Xanten. Am Parkplatz steht der "Artenschutzturm", ein ehemaliger RWE-Trafo-Turm, der nach seinem Umbau 2014 Vogelnisthilfen, Insektenhäuser und Quartiere für Fledermäuse enthält. Letztere sind kameraüberwacht. Die Aufnahmen sind über Bildschirme zu sehen, die an der Außenwand des Turms angebracht sind. Zudem bietet die Beobachtungsplattform einen Rundumblick über das Naturschutzgebiet.

Weiter geht es vom Parkplatz aus rechts herum, rund 100 Meter an Streuobstwiesen vorbei über den Eyländer Weg, um dann links in den befestigten Wanderweg einzubiegen. Der Weg führt zuerst knapp 600 Meter weit an Feldern entlang, auf denen bereits Grau-, Saat- und Blässgänse aus Nordskandinavien, Nordsibirien und von den Küsten Russlands zu sehen sind. Ein Fernglas ist dringend zu empfehlen.

Zwischen Bäumen, die regelmäßig überschwemmt werden, den sogenannten Weichholzauen, führt der Weg weiter. Links und rechts sind die ersten Gewässer zu sehen. Knapp 300 Meter weiter führen beidseitig schmale Wege von der Hauptroute ab. Diese enden jeweils an Aussichtshäusern, von denen aus man einen weitläufigen Blick über die Seen und ihre Tierwelt hat. Infotafeln in den Häusern geben Auskunft über die beheimateten Vogelarten.

Will man weiterspazieren, muss man über ein Wildgitter gehen. Der Grund: Um das Gestrüpp an der Straße zurückzudrängen, hat man Kühe in dem Naturschutzgebiet eingesetzt. Die gutmütigen Wiederkäuer können einem beim Spaziergang begegnen, stellen aber keine Gefahr dar. Der Wanderweg schlängelt sich anderthalb Kilometer an Sumpfufern, Wiesen, Böschungen und Wäldchen vorbei bis zur dritten Aussichtshütte am alten Rheinarm. Von ihr aus ist der rund fünf Kilometer lange Xantener Altrhein mit seinem breiten Spektrum an Wasser- und Uferpflanzen zu sehen. Auch ein Blick auf die Stege und Gärten der wenigen im Naturschutzgebiet gebauten und damit reizvoll gelegenen Villen ist möglich.

Da die Hütte Endstation ist, geht es anschließend den gleichen Weg zurück. Um sich wieder aufzuwärmen, ist ein Abstecher ins NaturForum mit der Dauerausstellung "Auengeschichten" und dem Auencafé möglich.

Spaziergang 2 Ideal für sonnige Tage ist die etwa 75 Minuten lange Runde rund um das Dorf Düssel - weil man fast durchweg über offenes Gelände geht und der Blick weit über die Landschaft streifen kann. Los geht's am S-Bahnhof Wülfrath-Aprath. Dort kann man problemlos das Auto parken. Der Voisberger Weg führt dann bei leichtem Auf und Ab hinunter ins Dorf Düssel. Auf diesem Abschnitt ist auch das Zeichen des Eulenkopfweges zu sehen. Unterwegs passiert man einen kleinen Hof und ein wunderschönes historisches Fachwerkhaus, das mit dem angrenzenden Zierteich eine malerische Kombination bildet.

Im Tal angekommen, geht's über die Düssel und nach einigen hundert Metern rechts hinein ins Dorf, vorbei an den beiden Ausflugslokalen "Armer Ritter" und "Kutscherstuben". Gerade an den Wochenenden muss man ein wenig Glück mitbringen, um dort einen Tisch zu ergattern - dafür sitzt man aber auch mitten im alten Dörfchen. Kurz nach den Lokalen geht es links an einem weiteren Hof und am katholischen Friedhof St. Maximin vorbei auf die Höhe - mit spektakulärer Aussicht ins Düssel-Tal - und dann rechts an den Äckern entlang in Richtung Düsseler Feld. Der asphaltierte Weg führt nun wieder hinab in ein kleines Wäldchen mit großem Zierteich. Dort liegt das dritte Ausflugsrestaurant, die "Aprather Mühle". Von dort geht es hoch zur Bundesstraße und zurück zum Ausgangspunkt.

(isr)
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