Fotos Warum Menschen den Jakobsweg gehen
Hubert (36) aus Frankreich, freier Radio-Journalist: „Ich laufe für einen Freund, der querschnittsgelähmt ist als Zeichen der Verbundenheit.”
Neige (5), Huberts Tochter: „Ich laufe für die Liebe Gottes. Er liebt uns alle."
James (60) aus Schottland, früher Lehrer, heute Taxifahrer:„Es ist ein großartiges spirituelles Erlebnis, Menschen aus aller Welt zu treffen und mit ihnen ein Ziel zu haben. Nach dem Jakobsweg mache ich zwei Wochen Urlaub in Alicante, nur Sonne und Strand.”
Jeannette (52) aus Holland, Polizistin:„Vergangenes Jahr fühlte ich mich vollkommen ausgebrannt. Hier bin ich wieder zu Kräften gekommen. Und hier habe ich wieder zu mir selbst gefunden. Ich musste diesen Weg alleine gehen.”
Roberta (29) aus Italien, Psychologie-Studentin:„Ich will Gott danken für mein Leben und für mein Herz. Wo führt mein Studium mich hin, wohin führt mich die Liebe? Ich bin zur Hälfte religiös und zur anderen Hälfte persönlich motiviert.”
Keiichiro (31) aus Japan, Informatiker:„Ich habe das Ziel, an mein körperliches Limit zu gehen und meine mentalen Grenzen zu überwinden. Wer weiß, ob ich in meinem Leben noch einmal dazu kommen werde. Jetzt habe ich Zeit.”
Jürg (35) aus der Schweiz, Waldarbeiter:„Ich nehme mir hier die Zeit, mein Leben zu ordnen, und plane einen Neuanfang. Ich bin auf der Suche nach einer neuen Heimat, einer sinnvollen Beschäftigung und wünsche mir eine Familie.”
Elena (21) aus Litauen, Soziologie-Studentin:„Warum bin ich auf dieser Erde? Auf dem Pilgerweg suche ich nach dem Sinn meiner Existenz und nach meiner Aufgabe in dieser Welt. Ich hoffe, hier Antworten auf meine Fragen zu finden.”
Gran (22) aus Korea, Musik-Studentin:„Ich liebe Spanien, die Kultur und die Landschaft. Auf dem Camino bin ich alleine unterwegs. Für mich ist es ein doppelter Test: Schaffe ich es? Und: Finde ich zu mir selbst? Es ist eine Selbsterfahrung.”
Christophe (33) aus Frankreich, Turbinenmechaniker:„Für mich ist der Jakobsweg eine große körperliche Herausforderung, der ich mich seit acht Jahren jährlich stelle. Es ist allein die sportliche Motivation, die mich antreibt. Ein Ausgleich zu meinem Job.”
Eunsook (59) aus den USA, Künstlerin:„Mein Vater ist vor 20 Jahren gestorben. Der Weg schafft eine Verbindung zu ihm. Ich bin meinem Vater mit meinen Gedanken sehr nahe. Hier bin ich frei und tue etwas Gutes für meine Seele.”
Cassandre (18) aus Kanada, Kostümbildnerin:„Ich mache zur Zeit eine sechsmonatige Weltreise. Auf dem Camino bin ich auf der Suche nach Licht und meiner Farbe. Den Weg bin ich rot gekleidet gelaufen, am Ziel in Santiago trage ich nun schwarz.”
Asuncion (58) aus Spanien, Buchhalterin:„Jedes Jahr gehe ich eine Etappe des Jakobsweges, in diesem Jahr bis Sarria. Ich bin gläubig und sehne mich nach einem Ruhepol. Ich suche wahrhaftigen inneren Frieden. Seelenfrieden.”
José (45) aus Brasilien, Licht- und Tontechniker:„Als Fußballfan habe ich nun die erste Halbzeit meines Lebens hinter mir. Hier verbringe ich die Halbzeitpause, um dann gestärkt in die zweite Halbzeit meines Lebens zu gehen.”
Roland (65) aus München, Sozialpädagoge und Holzblasinstrumentenbauer:„Mit der dritten Etappe des Weges in diesem Jahr beginnt für mich das dritte Drittel meines Lebens. Mein Motto: Mit den Beinen nach Santiago, mit dem Herzen zu Gott.”
Sammi (45) aus Süd-Afrika, Hausfrau:„Für mich ist dieser Weg eine spirituelle Reise, die ich gemeinsam mit drei Freundinnen mache. Ich bin katholisch und auf der Suche nach meiner Beziehung zu Gott und zu mir selbst.”