Zum Nachmachen Sechs Tipps, wie das Wandern mit Kindern gelingt
Es gibt Aktivitäten, die Kinder lieber machen als eine Wanderung. Fürs Wandern braucht es oft einen kleinen Motivationsschub. Sechs Tipps, wie das gelingen kann.
1. Passende Route wählen: Ob eine Wanderung allen Spaß bereitet, hängt wesentlich von der Auswahl geeigneter Wege ab. Rundwege finden Kinder oft spannender als die gleiche Strecke wieder zurückzulaufen. Gewundene, naturnahe Pfade wecken die Lust an Entdeckungen - mehr als Schotterwege, die bis zum Horizont führen.
Tipp: Schöne Touren finden Sie unter www.wanderbaresdeutschland.de. Bei jeder Route ist der Anteil naturbelassener Wege angegeben - eines von vielen Kriterien, damit der Familienausflug ein Vergnügen wird.
Ältere Kinder können Sie in die Routenplanung einbeziehen, um deren Interesse zu wecken. Die Kleinsten können Sie aber durchaus schon nach ihren Wünschen fragen.
2. Gleichgesinnte finden: „Unsere Kinder wandern, seit sie laufen können, immer am liebsten mit Gleichaltrigen“, sagt Elsner. Planen Sie die Wanderung am besten mit anderen Familien und deren Kindern.
Sind Freunde und Freundinnen ihrer Kinder oder Gleichaltrige mit von der Partie, gibt es einen gruppendynamischen Effekt. „Die Kinder laufen bis zum nächsten vereinbarten Punkt, auch gerne vorweg, und sind als erste am Picknickplatz“, erzählt Elsner.
Tipp: Wenden Sie sich an einen der vielen Wandervereine. Diese bieten oft Wanderungen für Familien an, die zertifizierte Wanderführer oder Familiengruppenleiterinnen des Deutschen Wanderverbandes begleiten. „Auch Wanderneulinge finden hier leicht Anschluss und Kinder die passenden Wanderfreunde“, sagt Elsner.
3. Spannende Etappen einbauen: Zwischenziele sind wichtig, um das Gefühl zu vermitteln, etwas geschafft zu haben. Aber auch, um die Spannung hochzuhalten. „Kinder wollen meistens keine Kilometer sammeln, sondern Abenteuer erleben“, sagt Elsner.
4. Zeit für Pausen nehmen: Sind die Zwischenziele erreicht, sollten Sie sich dort genügend Zeit lassen. Für Kinder sind die Pausen die Highlights! „Dann sind die Kinder auch bei der nächsten Wanderung gerne wieder dabei“, sagt Elsner.
Manchmal bleibt die Spannungs- und Spaßkurve aber auch oben, wenn Sie unterwegs auf Ihre Kinder eingehen: Entdeckt der Nachwuchs Käfer, Pilze, Ameisen oder andere Dinge am Wegesrand, lassen Sie sich diese zeigen und nutzen Sie das als willkommene Beschäftigung. Kinder sehen manches, was die Eltern übersehen - und wollendas mitteilen.
Tipp: Auch ein Kompass kann die Strecke interessanter machen.
5. Spiele einplanen: Auch auf der Strecke können Spiele die Langeweile vertreiben - etwa der Klassiker „Ich sehe was, das du nicht siehst“. Der Deutsche Wanderverband nennt auf seiner Website ein Beispiel: „Ein Spieler denkt sich ein zusammengesetztes Wort aus, etwa 'Wasserball'. Er umschreibt es: Das erste rauscht, beim zweiten tanzen viele Leute, das Ganze ist ein Spielgerät. Punkt für den, der es zuerst errät.“
Tipp: Singen hilft. „Das wirkt Wunder“, sagt Manuel Andrack, einst bekannt aus der TV-Redaktion bei Harald Schmidt, heute vor allem als einer der populärsten Wanderer Deutschlands.
6. Highlights ansteuern: Damit die Wanderung ein Erlebnis wird, sollten Eltern auf der Route attraktive Ziele einplanen. „Wasser ist immer der Hammer“, sagt Andrack, der auch ein Buch zum Thema Wandern mit Kindern geschrieben hat.
„Die Schuhe ausziehen, durch den Bach waten, Staudämme bauen, Stöckchen ins Wasser werfen“ - diese Dinge bereiten Kindern Spaß.
Als spannende Zwischenstopps können Sie zum Beispiel einplanen:
Burgruinen
Abenteuerspielplätze
Tierparks
Besucherhöhlen
Schluchten und Klammen (absturzgefährliche Passagen meiden)
Aussichtstürme
Kletterfelsen
Wasserfälle
Seen, Bäche und Freibäder
Andrack hat noch einen Tipp: Das Wort Wanderung sollten Sie am besten vermeiden. Bei manchen und vor allem jüngeren Kindern klingt es immer noch nach Anstrengung und Langeweile.
Besser: „Wir machen etwas Spannendes draußen“ - so sollte man Andrack zufolge vom Wandervorhaben gegenüber den Kindern sprechen, um trotzigem Widerstand den Wind aus den Segeln zu nehmen.