„Fodor’s No List“ Diese Reiseziele sollten Urlauber 2023 nicht besuchen

„Fodor's“, ein englischsprachiger Herausgeber von Reise- und Touristeninformationen, hat seine jährliche „No List“ veröffentlicht. Darin werden Reiseziele genannt, die Touristen 2023 besser nicht besuchen sollten. Wir haben zehn Orte zusammengefasst, die Sie bei Ihrer Reiseplanung ignorieren können.
1. Steilküsten der Normandie (Frankreich)
Viele Steilküsten in der französischen Normandie sind von Küstenerosion betroffen und deshalb besonders gefährdet. Durch den gleichzeitigen Touristenansturm ist bspw. in der Stadt Étretat (Foto) wiederholt das Klärsystem zusammengebrochen und der Fußgängerverkehr hat zu mehreren Erdrutschen geführt. „Es muss eine Balance gefunden werden“, erklärt Étretats Stadtrat Jean-Baptiste Renié gegenüber „Fodor’s“.

2. Venedig (Italien)
Die romantische Lagunenstadt gehört zu den beliebtesten Reisezielen der Welt. Während in der Stadt nur 60.000 Einwohner leben, wird sie täglich von über 80.000 Touristen überrannt. Der Ansturm steigert das Überschwemmungsrisiko, von dem Venedig schon durch die Lage am Wasser stark betroffen ist. Seit 2023 verlangt die Stadt von allen Touristen eine Eintrittsgebühr, deren Höhe sich nach der Besucherzahl richtet.

3. Amalfiküste (Italien)
Der Küstenabschnitt im Süden der italienischen Halbinsel wurde in den letzten Jahren immer häufiger besucht. Da die Region auf die Touristenstürme nicht vorbereitet war, kam es zu permanenten Staus auf den Zufahrtsstraßen zu Stränden und Ortschaften. Angela Infante, die stellvertretene Bürgermeisterin von Vietri sul Mare, sagte dem Sender CNN: „Sie können am Wochenende nicht mit dem Auto fahren, die Menschen sind zuhause gefangen“.

4. Cornwall (Großbritannien)
Die Grafschaft Cornwall liegt im Südwesten Englands und ist wegen ihrer malerischen Landschaften und rauen Natur bei Touristen beliebt. Im Sommer belagern sie die Strände, verstopfen die Straßen und hinterlassen Berge von Müll. Die örtlichen Tourismusverbände bitten deshalb seit Jahren darum, die Strände Cornwalls nicht mehr zu besuchen.

5. Amsterdam (Niederlande)
Besonders deutsche Touristen zieht es am Wochenende und an Feiertagen in die niederländische Hauptstadt. Und so beklagen sich die Anwohner über wachsende Touristenmassen, die Straßen und Zufahrten verstopfen. Um dieses Problem zu lösen, hat die niederländische Regierung mittlerweile den Zehn-Jahres-Plan „Perspective 2030“ ins Leben gerufen.

6. Thailand
Als 155 der thailändischen Nationalparks während der Pandemie geschlossen waren, konnte sich die dortige Natur erholen. Aus diesem Grund sollen die Anlagen auch zukünftig für mindestens einen Monat im Jahr geschlossen bleiben. Die Regierung Thailands wünscht sich außerdem, dass sich die Art des Tourismus verändert und zukünftig mehr „High-End-Reisende“ ins Land kommen.
7. Bali (Indonesien)
Die imposanten Tempelanlagen und Traumstrände der indonesischen Insel locken viele Touristen ins Land. Die sind für 65 Prozent des nationalen Wasserverbrauchs verantwortlich. Währenddessen fehlt den einheimischen Bauern das Wasser zum Bewirtschaften ihrer Felder. Die Touristenmassen hinterlassen außerdem Müll an den Stränden, von denen einige bereits zu Regenerationszwecken gesperrt wurden.
8. Hawaii (USA)
Auch auf der hawaiianischen Insel Maui fließt das Wasser größtenteils in die Unterhaltungsmöglichkeiten für Touristen. Während weitläufige Golfplätze großzügig besprenkelt werden, wird das Wasser für die Einheimischen knapp. „Sie behandeln uns wie Bürger zweiter Klasse und schneiden uns buchstäblich das Wasser ab“, zitiert „Fodor’s“ eine Twitter-Nutzerin.
9. Malaga (Spanien)
Spanien ist das Land, das weltweit am zweithäufigsten besucht wird. Doch die wenigsten Touristen wissen, dass in Regionen wie Malaga Wasserknappheit herrscht. Der Wasserverbrauch eines Touristen soll dabei bis zu siebenmal höher sein als der des durchschnittlichen Spaniers. In einem Land, das immer häufiger mit verheerenden Waldbränden zu kämpfen hat, kann die Wasserknappheit fatale Folgen haben.

10. Lake Tahoe (USA)
Der Süßwassersee Lake Tahoe liegt zwischen den Bundesstaaten Kalifornien und Nevada und ist während der Pandemie zu einem beliebtem Reiseziel geworden. Der Touristenansturm führte zu einer permanenten Verkehrsbelastung und zu verstopften Stränden und Wasserwegen. Hinterlassener Müll sorgte dafür, dass das kristallklare Wasser des Sees allmählich eintrübt. „Wir müssen der Natur auch mal eine Auszeit geben“, erklärt Andy Chapman vom Reiseverband Travel North Tahoe Nevada gegenüber „Fodor’s“.

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