Italien, Spanien & Griechenland boomen Das sind die Trends für den Reisesommer 2017

Düsseldorf · Die Reiseveranstalter haben ihre Programme für den Sommer 2017 vorgestellt. Weil die Situation in der Türkei weiter völlig unvorhersehbar ist, bauen sie vor allem in Spanien, Italien und Griechenland ihre Angebote aus.

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Foto: shutterstock/ Samot

Mallorca ist schon heute die Lieblingsinsel der Deutschen - und im Sommer 2017 dürfte das umso mehr gelten.

Denn angesichts der touristischen Flaute in der Türkei setzen die Reiseveranstalter ganz auf das Motto: Viva España! Der Trend hatte sich bereits abgezeichnet, als in diesem Jahr die Urlauber an der türkischen Riviera angesichts der Anschläge und des versuchten Staatsstreichs ausblieben.

Hektisch schwenkten die Reiseveranstalter in Richtung Westen um. Spanien, Portugal, Italien und Griechenland boomten. Das wird sich fortsetzen, da ist sich die Branche sicher. Die Trends für den Sommer 2017:

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Foto: Unplash/Ernests Vaga

Um einen Urlaub in der Türkei für Urlauber attraktiver zu machen, senken die Hoteliers die Preise. Die Veranstalter geben den Nachlass weiter: Bei Tui wird Türkei-Urlaub im Schnitt fünf Prozent günstiger, bei Thomas Cook und Neckermann um acht Prozent. FTI spricht sogar von einem zweistelligen Preisminus.

Qualitativ hochwertige Hotels für wenig Geld: Das ist das Verkaufsargument für die Türkei. Ob jedoch Niedrigpreise allein wieder mehr Gäste anlocken, ist fraglich.

Es sei derzeit ganz schwer zu beurteilen, ob das Land zurückkommt, sagte Tui-Deutschland-Chef Sebastian Ebel mit Blick auf den kommenden Sommer. "Die Kunden buchen auf Sicht", ergänzt FTI-Manager Ralph Schiller.

Das heißt, sie buchen kurzfristig, weil keiner sagen kann, wie die Lage in der Türkei im Sommer 2017 aussehen wird. Die Veranstalter planen die Flugkapazitäten flexibel, das Hotelangebot jedenfalls wurde nicht reduziert. Für die Türkei gilt das Prinzip Hoffnung.

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Foto: osmera.com /shutterstock.com

Auch wenn die Türkei als Reiseziel für viele ausfällt: Die Sehnsucht nach Sonne bleibt. Und so muss vor allem Spanien die vielen Urlauber aufnehmen, die sich jetzt umorientieren. Das Land könnte seine touristische Werbung komplett einstellen - die Gäste kämen wohl ohnehin. Die Veranstalter erhöhen daher die Hotelkapazitäten, wo es nur geht.

Allein auf den Kanaren bietet Tui rund 20 Prozent mehr Hotels an. Die Insel El Hierro steht erstmals im Programm. Doch auch auf dem spanischen Festland wird ausgebaut. Bei Thomas Cook Signature kommen auf Mallorca weitere 15 Häuser der Premium-Marke hinzu.

Neckermann hat zum ersten Mal die Costa de Almería im Programm. FTI hat 75 neue Hotels in Programm aufgenommen, die Zahl der angebotenen Betten erhöht sich um rund 20 Prozent. Und bei Alltours wächst die Zahl der Hotels in Spanien von 690 auf 790, erstmals gibt es Pauschalreisen nach Barcelona sowie an die Costa Dorada und Costa Brava.

Die Preise für Spanien-Urlaub steigen kräftig. Tui nennt für die Kanaren ein Plus von 1,5 Prozent, für das spanische Festland von 2 Prozent und für die Balearen von 3 Prozent.

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Bei gefragten Hotels sind aber deutlich höhere Sprünge möglich. Thomas Cook gibt das Plus für Mallorca mit 4 Prozent an, für die Kanaren mit 7. Alltours erklärt, für die Hälfte der Häuser falle das Plus "deutlich" aus. Und sonst seien es zwischen 2 und 2,7 Prozent.

Sicher ist: Spanien-Urlaub war schon 2016 nicht günstig, vor allem für Familien. Im kommenden Jahr wird es noch teurer.

Die Urlaubsklassiker rund um das Mittelmeer und in Westeuropa sind - neben Deutschland - auch 2017 wieder gefragte Reiseziele. Tui bietet 40 Prozent mehr Hotels auf Kreta, Rhodos und Kos, außerdem gibt es mehr Flüge.

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In Italien haben sogar gleich 1000 neue Hotels den Weg in die Tui-Buchungssysteme gefunden. Neu sind etwa Familienclubs in Süditalien und Feriendörfer an der Adria. Auch Regionen mit einem etwas angestaubten Image werden im Zuge des Booms offenbar wiederentdeckt.

Thomas Cook bietet ebenfalls mehr Auswahl in Italien und Griechenland, ebenso wie in Portugal, Kroatien und Bulgarien. Die Insel Porto Santo bei Madeira ist neu im Programm, Flugpauschalreisen gibt es jetzt auch an die Adria und nach Comiso auf Sizilien. Auf Porto Santo setzt auch DER Touristik und verdoppelt dort das Angebot.

Neu ist Kalabrien in Süditalien, als Badeurlaub bei Jahn Reisen und ITS oder als Studienreise bei Dertour. Mehr Angebote für Pauschalreisen gibt es bei DER Touristik ebenfalls in Kroatien.
Schauinsland Reisen hat Malta und Gozo in die Kataloge aufgenommen.

In den als sicher geltenden Ländern müssen Urlauber ebenfalls mit leicht steigenden Preisen rechnen. Das Plus für Griechenland und Bulgarien geben Thomas Cook und Neckermann zum Beispiel mit vier Prozent an. "Die Gewinner-Destinationen aus 2016 werden im kommenden Jahr teurer", resümiert Ralph Schiller von FTI.

Erholt sich das Land am Roten Meer? "Die Buchungen für Ägypten zeigen, dass das Land wieder mehr Urlauber anzieht", sagt Schiller.

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FTI hat sein Flugangebot in Richtung Ägypten für den Sommer 2017 sogar verdoppelt. Die anderen Veranstalter sind etwas zurückhaltender.

Urlauber dürfen sich jedenfalls über tendenziell weiter leicht sinkende Preise freuen. Doch das Niveau ist derzeit schon sehr niedrig.

Für Tunesien gibt es kleine Hoffnungsschimmer: So hat Tui für den Sommer wieder zwei Vollcharter-Flüge auf die Ferieninsel Djerba aufgelegt.

Damit haben die deutschen Veranstalter wohl nicht gerechnet, als sie ihre Nordamerika-Programme geschnürt haben: Donald Trump wird Präsident der USA. Ob sich das auf die Nachfrage auswirkt, wird sich zeigen.

An mangelnden Urlaubsangeboten wird eine USA-Reise im kommenden Jahr aber auf keinen Fall scheitern. Die Kataloge wachsen eher: Tui hat 200 Hotels und 30 Rundreisen neu im Programm, Alaska und Yukon ergänzen das Angebot.

Bei Thomas Cook wächst das Nordamerika-Programm deutlich: Von 664 Hotels sind 216 neu dabei. Dertour setzt vor allem auf Kanada, das 2017 seinen 150. Geburtstag feiert.

Und wo geht es sonst auf der Fernstrecke hin? Die Veranstalter rechnen in der Karibik und im Indischen Ozean mit steigenden Urlauberzahlen. Schnäppchen machen Urlauber vor allem in Südafrika, wo die Preise tendenziell sinken - dem Wechselkurs sei Dank.

(dpa/csr)
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