Hintergrund Neuer Sarkophag für Atomruine in Tschernobyl

Nach der Nuklearkatastrophe von Tschernobyl 1986 wurde im Eiltempo eine provisorische Konstruktion um das Gebäude des havarierten Reaktorblocks gebaut. Diese wurde aber mit der Zeit rissig und brüchig und ein neuer Schutzmantel musste konzipiert werden. 2019 wurde sie dann fertiggestellt: Das „New Safe Confinement“. Ein Überblick.

Das Bauprojekt, welches von der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung unterstützt wurde, dauerte insgesamt neun Jahre und kostete rund 1,5 Milliarden Euro.
Während des Ukraine-Konflikts hat das russische Militär das ehemalige Atomkraftwerk Tschernobyl unter seine Kontrolle gebracht.

Laut ukrainischer Regierung befinden sich im havarierten Reaktorblock noch immer 43.000 Kubikmeter hochradioaktiver Abfall. 200 Tonnen teilweise geschmolzener Kernbrennstoff soll aus dem Inneren des alten Sarkophags geborgen werden.

In Anwesenheit des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj wurde der Betrieb offiziell am 10. Juli 2019 wieder aufgenommen.

Der Bau der neuen Schutzhülle begann 2010. Dafür beauftragt wurde das französische Konsortium Novarka. Die Idee war, eine neue Schutzhülle über den alten Sarkophag zu errichten, um eine weitere Katastrophe zu verhindern.

Benannt wurde dieser neue Schutzmantel als „New Safe Confinement“, welcher 108 Meter Höhe, 257 Meter Spannweite, 150 Meter Länge und ein Gewicht von rund 36.000 Tonnen hat.
Mehr als 100 Jahre soll das Bauwerk halten und den Verantwortlichen Gelegenheit geben, eine abschließende Lösung für die strahlende Ruine zu finden.

An der Stelle vorne links wurde der neue Sarkophag gebaut.

Hier sieht man das havarierte AKW Tschernobyl vor dem Bau der neuen Schutzhülle. Aus der Entfernung sind die umfangreichen Arbeiten besser nachzuvollziehen.

Während der Arbeiten wurden 80 Prozent der Dachlast auf die stabilisierenden Strukturen übertragen.

Dieses historische Bild zeigt den alten Sarkophag während der Bauphase, die am 15. November 1986 abgeschlossen wurde.

Unmittelbar nach der Nuklearkatastrophe von Tschernobyl 1986, baute man im innerhalb von 200 Tagen einen als Provisorium gedachten Betonsarkophag.

Blick auf die Westseite von Block vier. An dieser Stelle war der Sarkophag besonders gefährdet. Immer wieder mussten hier Notreparaturen durchgeführt werden. Hier ein Bild von 2004.

Zwischen 2004 und 2008 fanden umfangreiche Arbeiten am Fundament der westlichen Seite statt. Die Überdachung diente dem Schutz der Arbeiter vor der strengen Witterung im Winter.

Auch innerhalb des Sarkophags mussten unter höchsten Sicherheitsvorkerungen Arbeiten durchgeführt werden.

Der Reaktor von Tschernobyl am Tag des Unglücks.

Gespenstisches Bild: Der offene Reaktor und die angeschlossene Turbinenhalle.

Kontrollraum des zerstörten Blocks vier.

Diese Luftaufnahme zeigt das Ausmaß der Zerstörung. Teile des Reaktorkerns wurden auf dem Gelände verteilt.

Blick in das Gebäude von Reaktor vier. Die rote Farbe stammt von einer Dekontaminationsflüssigkeit.

Neues Beachvolleyball-Duo Laura Ludwig und Maggie Kozuch posieren vor der Kamera
