Vom Planen bis zum Packen So wird die Radtour ein Genuss

Düsseldorf (RPO). Der Frühling ist da. Zeit, das Fahrrad aus dem Keller zu befreien und grüne Landschaften im Sattel zu erkunden. In kaum einem Land geht das so gut wie in Deutschland. Über ein dichtes Netz von Radwegen erreicht man problemlos jede Region. Damit der Ausflug in die Natur zum Genuss wird, sollte man bei der Vorbereitung aber ein paar Tipps berücksichtigen.

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Foto: ddp

Gute Planung und ein Blick auf die Wetterkarte wichtig, rät der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) in Bremen. Mit dem technisch überprüften Rad und Petrus' Segen kann es entspannt durch frische Wälder und duftende Wiesen gehen - übers Wochenende oder einen ganzen Urlaub lang.

Die richtige Route finden

Bevor die Radtaschen gepackt werden, legen die Radler am besten die Route vorher fest. Dabei spielen die Fitness, aber auch die Interessen der Teilnehmer eine Rolle. Demnach sollte man entscheiden, wie lang die Tagesetappen sein sollen, ob man lieber durch die Landschaft oder von Sehenswürdigkeit zu Sehenswürdigkeit radelt, rät der ADFC.

Für den Familientrip mit Kindern sind nach Empfehlung des ADFC nur Etappen von täglich 20 bis 30 Kilometern ratsam. Schwingen sich Radtouristen mit durchschnittlicher Kondition auf den Sattel, sind Tageslängen von 60 bis 80 Kilometern gängig. Zur Vorbereitung lohnt immer ein Blick auf die Fitness der Teilnehmer. "Gerade wenn in der Gruppe geradelt wird, ist ein gleiches Level praktisch", meint ADFC-Sprecher Karsten Klama.

Spezielle Tourenportale im Internet bieten Anregungen. Viele Regionen stellen ihre Routen mit guten Karten mittlerweile sehr anschaulich dar. Der Radwanderer finde Höhenprofile, Tipps zu Touren mit Kindern sowie GPS-Tracks zum Herunterladen für den satellitengeführten Trip.

Steht fest, wo es langgehen soll, macht sich der Radtourist meist Gedanken über die Anreise. Bei Streckentouren empfiehlt sich die Anfahrt mit der Bahn, rät der ADFC. In ICE-Zügen der Deutschen Bahn ist die Mitnahme von Fahrrädern allerdings nicht gestattet. Radler müssen also auf langsamere Züge umsteigen.

Mit dem idealen Zweirad auf Tour

Bevor es losgeht, stellt sich auch die Frage nach dem richtigen Zweirad. Für einfache Tagestouren sind normale Stadt- oder Tourenräer ausreichend, so der ADFC. Wer aber einen ganzen Sommerurlaub plant, rolle am besten auf speziellen Reiserädern, deren Komponenten auf Langlebigkeit ausgelegt sind. Verwindungssteife Rahmen und stabile 26-Zoll-Räder halten auch schwer bepackte Drahtesel in der Spur.

Für ältere oder bequemere Radler können E-Bikes eine Alternative sin. Die Zweiräder werden über einen eingebauten Elektromotor über einen abnehmbaren Akku mit Energie versorgt. Beim so genannten Pedelec setzt der Radler die elektrische Fahrhilfe nur beim Treten der Pedale in Gang. Solche "Räder für Bequeme" boomen. Wurden im Jahr 2007 noch 70.000 E-Bikes in Deutschland verkauft, waren es im Jahr 2009 bereits 150.000 Stück. meldet der Zweirad-Industrie-Verband (ZIV) in Bad Soden. Wer damit auf Tour geht, sollte sich aber vorher über Stromtankstellen auf der Route erkundigen. Das geht unter www.ebike-tankstellen.de (Seite wird zurzeit überarbeitet). Wer wissen will, wo er sich ein E-Bike leihen kannt, wird auf der Download-Liste des ADFC fündig.

Sicherheitscheck vor dem Start

Auch verkehrssicher muss der Drahtesel natürlich sein. Der ADFC rät, Bremsen, Beleuchtung und Mäntel auf Funktionstüchtigkeit zu überprüfen. Flickzeug, Ersatzschlauch, Luftpumpe und ein kleines Universalwerkzeug - etwa zum Justieren der Schaltung sollte man immer dabei haben. Wer in abgelegenen Regionen unterwegs ist, sollte auch an Spezialwerkzeug denken.

Zusammensetzung und Menge des Gepäcks richten sich nach der Art der Tour. Wer einen Camping-Radurlaub plant, schnürt die dicksten Taschen mit Zelt, Schlafsack und Isomatte. Bei Tagestouren reicht in der Regel der Proviant sowie wetterfeste und bequeme Kleidung.

Solide Gepäckträger sind eine Grundvoraussetzung. Mindestens 25 Kilogramm sollte ein Träger über dem Hinterrad aufnehmen können. Mit dem Gepäck kommt das Thema Sicherheit ins Spiel. Stephan Schreyer vom Zweirad-Industrie-Verband (ZIV) warnt: "Es ereignen sich häufig Unfälle durch falsche Beladung." Grund: Das Fahrverhalten ändert sich, wenn die Gepäcklast ungleichmäßig verteilt wird. Zur Sicherheitsausstattung gehört laut ZIV ein Schutzhelm und bei längeren Strecken ein Verbandskasten.

Ein Thema ist auch auf der Reise die richtige Ernährung: Der ADFC rät zum reichhaltigen, aber nicht üppigen Frühstück, um vormittags möglichst zwei Drittel der Tagesetappe zu schaffen. Am Rahmen darf der Flaschenhalter nicht fehlen, denn zwei bis drei Liter Flüssigkeit am Tag sind auch für Radtouristen ein Muss, bei Hitze und anstrengenden Etappen kann es deutlich mehr werden.

Infos:

Radwege in Deutschland: Die Broschüre "Deutschland per Rad entdecken" umfasst 70 detailliert beschriebene Radfernwege sowie rund 100 weitere Routen im Überblick. Darunter Angebote für Familien oder Mountainbike-Fans, entspannte Fluss- und Bahn-Radrouten oder spannende Kultur- und Städte-Routen. Die Broschüre kann beim ADFC, Stichwort "Deutschland per Rad", Postfach 10 77 47, 28077 Bremen, Tel.: 01805/003479 (Versandkostenpauschale 5 Euro, inkl. USt., per Überweisung nach Erhalt) oder unter www.adfc.de/reisen/dpr bestellt werden.

Radurlaub: Im "Radreisekatalog 2011" des ADFC stellen 64 Radreiseveranstalter 111 fertig ausgearbeitete Radreisen in Deutschland, Europa und der ganzen Welt vor. Bei zahlreichen Angeboten erhalten ADFC-Mitglieder einen Rabatt von 25 Euro. Auf www.radreisen-online.de kann der Katalog online angeschaut werden.

Radfahren: Die 24-seitige Broschüre "Rad fahren" informiert neben Trainingstipps oder gesundem Radeln außerdem über verschiedene Radtypen und Ausstattung. Auch gibt sie Empfehlungen zum Kauf, auch von Zubehör wie Helmen, Kleidung, Schlösser, Anhängern oder Kindersitzen. Das Heft kann für 4 Euro (inkl. Versand) bei der Verbraucher Initiative, Elsenstr. 106, 12435 Berlin bestellt oder unter www.verbraucher.com heruntergeladen werden.

Internet: Allgemeiner Deutscher Fahrrad Club (ADFC), www.adfc.de

(tmn, ADFC/mais)
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