Studie Jetlag schädigt das Gehirn

Washington (RPO). Jetlags sind nicht nur unangenehm. Lange Flugreisen können einer Studie zufolge sogar einen Monat lang negative Auswirkungen auf das Gehirn haben, ähnlich wie Nachtschichten oder unregelmäßige Arbeitszeiten.

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Foto: Max-Planck-Institut für biophysikal. Chemie

"Ob jemand nun als Flugbegleiter arbeitet oder, wie etwa Ärzte, häufig verschiedene Schichten hat - eine wiederholte Störung des Tagesrhythmus führt wahrscheinlich zu langfristigen Folgen für die kognitiven Fähigkeiten", sagte die Psychologin Lance Kriegsfeld von der kalifornischen Universität Berkeley, die die Studie in der Fachzeitschrift "PLOS One" veröffentlichte.

Für ihre Versuche unterwarfen die Forscher weibliche Hamster über eine Dauer von einem Monat zweimal die Woche einer sechsstündigen Verschiebung des Tagesrhythmus - das entspricht etwa dem Effekt eines Fluges von Frankfurt am Main nach New York.

Wie erwartet hatten die Hamster in der Zeit größere Schwierigkeiten damit, leichte Aufgaben zu erlernen als Hamster, die ihren Tagesrhythmus beibehalten konnten. Was die Forscher überraschte: Die Lernschwierigkeiten hielten auch noch einen Monat an, nachdem die Hamster wieder ihrem eigenen Rhythmus folgen konnten.

Dachrichten für Kinder/Tagesv Hamstern eine Abnahme der Neuronenbildung im Hippocampus fest, der Hirnregion, die für das Gedächtnis und das Lernen wichtig ist und neue Hirnzellen bilden kann. Die Hamster bildeten während des Versuchsmonats nur halb so viele neue Neuronen wie die Hamster, deren Tagesrhythmus nicht beeinflusst worden war.

Jetlags behindern nach Ansicht der Forscher auch beim Menschen die Zellneubildung im Hippocampus. Der Studie zufolge leiden Vielflieger und Schichtarbeiter auch verstärkt unter Diabetes, Herzerkrankungen, Bluthochdruck, Krebs und Potenzproblemen. Die Forscher empfehlen einen Tag Erholung für jede Stunde Zeitumstellung. Nachtarbeiter sollten tagsüber in dunklen und ruhigen Räumen schlafen, um ihren Körper an die Umstellung anzupassen.

(AFP/mais)
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