Urlaub mit dem Haustier Hunde sind gute Reisebegleiter

Bonn/Hamburg (RPO). Die Zeitung ist abbestellt, um die Blumen kümmert sich die Nachbarin. Aber was passiert mit dem Haustier? Soll es mit? Vor den Ferien stellt sich immer wieder die gleiche Frage. Und nicht alle Vierbeiner sind gute Reisebegleiter.

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Foto: AP

Meerschweinchen, Kaninchen und Co. werden am besten zu Hause, bei Freunden oder Verwandten versorgt, rät Steffen Beuys vom Deutschen Tierschutzbund in Bonn. Denn sie sind schlichtweg nicht robust genug, um lange Fahrten oder starke Temperaturveränderungen - wie oft typisch bei Reisen - problemlos wegzustecken. Das gilt auch für Vögel.

Katzen kommen ebenfalls besser nicht mit in den Urlaub. "Sie sind weniger personen- als ortsgebunden und fühlen sich zu Hause am wohlsten", sagt Martina Schnell von der Organisation Vier Pfoten in Hamburg. Wer sich daran nicht hält, riskiert, dass die Katze wegläuft und womöglich nicht zurückfindet - oder aus Protest unsauber wird. Anders sieht es nur aus, wenn der Halter oder die Familie immer wieder an den gleichen Urlaubsort fahren, den das Tier kennt.

Der Hund reist mit dem Herrchen

Der beste Reisebegleiter ist demnach der Hund: "Die meisten fühlen sich da wohl, wo der Herr seinen Hut hinlegt", sagt Udo Kopernik vom Verband für das Deutsche Hundewesen (VDH) in Dortmund. Haben die Vierbeiner unterwegs den Halter oder die Familie den ganzen Tag um sich, fühlten sich die meisten "wie Lottogewinner".

Dann macht es ihnen laut Kopernik auch nichts aus, wenn sie zum Beispiel während einer Reise im Wohnmobil nur wenig Platz haben - ganz im Gegenteil: "Viele Hunde lieben das ganz dichte Zusammensein." Deshalb seien oft sogar Segeltörns oder Hausbootfahrten möglich. "Viele Tiere akzeptieren es dann, wenn es statt des Gassigangs nur mal schnell mit dem Schlauchboot an Land geht." Dennoch haben sie in einem Erholungsurlaub mit ausgedehnten Spaziergängen mehr Spaß.

Aber auch beim Hund gibt es einiges zu beachten: Zuerst muss geklärt sein, dass er am anvisierten Reiseziel zugelassen ist. "Am besten lässt man sich das von der Unterkunft bestätigen", rät Martina Schnell. Oder der Halter bucht bei einem Veranstalter oder Hotelier, der von vornherein darauf hinweist, dass Hunde willkommen sind.

Vorher zum Tierarzt

Wichtig ist, dass es nahe des Hotels oder der Ferienwohnung eine Freilauffläche gibt. Zudem sind Hunde an vielen Stränden zu bestimmten Zeiten oder das ganze Jahr über nicht gern gesehen: "Häufig sind sie in der Nebensaison zugelassen, aber zur Hauptreisezeit nicht", sagt Schnell. Damit es keine langen Gesichter gibt, muss das vorher geklärt werden. Ebenso steht in vielen Fällen ein Besuch beim Tierarzt an - zum Ausstellen des EU-Heimtierausweises oder auch für Impfungen.

Am Reisetag, der nach Möglichkeit frühmorgens oder spät am Abend beginnt, bekommt der Hund vor der Fahrt nur Wasser, rät Steffen Beuys. Sonst muss er unter Umständen schon kurz nach dem Start ein großes Geschäft verrichten, oder ihm wird schlecht. Im Auto sollte immer Wasser greifbar sein. "Bei Reisen ins Ausland macht man am besten keine Futter-Experimente, sondern nimmt das Gewohnte mit."

Im Gepäck haben Hundehalter am besten auch einen Maulkorb, Mittel gegen Zecken und eine Zeckenzange, Desinfektionsmittel und Wundsalbe. "Es kommt gerade am Strand immer wieder vor, dass sich Hunde rissige Pfoten holen", sagt Schnell. Zumindest Autofahrer müssen sich laut Koperniks aber nicht viele Gedanken über die Reiseapotheke machen - sie haben ja den Verbandskasten. "Bei allem, was darüber hinausgeht, rate ich: Am besten vor Ort zum Tierarzt, die kennen die Symptome."

Sicher im Auto

Im Auto ist ein Hund hinter einem Trenngitter sicher aufgehoben - und noch besser in einer Box. Ist er das nicht gewohnt, muss Kopernik zufolge vorher geübt werden. Die Fenster bleiben möglichst zu, sonst droht eine Bindehautentzündung. "Es ist nicht verkehrt, wenn man dem Hund alle zwei bis zweieinhalb Stunden die Möglichkeit gibt, sich die Beine zu vertreten." Manche blieben notfalls aber auch liegen, "bis der Tank leer ist".

Überhaupt legen Hunde nach Udo Koperniks Erfahrung auf Reisen oft Verhaltensweisen an den Tag, die die Halter überraschen und freuen dürften. Zwar seien viele der Vierbeiner im Alltag "Könige der Rituale", die mit Verzweiflung reagieren, wenn es einmal nicht zur gewohnten Uhrzeit Futter gibt. "Aber in einer entspannten Situation passen die sich schnell an."

(tmn)
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