Fotos Europas schönste Pilgerorte
Nur das Wichtigste im Gepäck, die Natur vor Augen und den Rest hinter sich lassen - mit der Osterzeit beginnt auch die Pilgersaison. Wir zeigen Ihnen, an welchen Orten, Sie am besten zu sich selbst finden können:
Dom von Assisi - Italien
Assisi gehört heute neben Rom zu den wichtigsten Pilgerzielen Italiens. Franziskus von Assisi ist der Gründer des Franziskanerordens, die römisch-katholische Kirche verehrt ihn bis heute als Heiligen. Jorge Mario Bergoglio nahm als erster Papst den Namen Franziskus an. Die Stadt liegt etwa 200 Kilometer von Rom entfernt. Pilger finden dort das Wohnhaus von Franziskus, das erste Kloster so wie diverse andere seiner Stätten. Rund zwei Millionen Menschen zieht es jährlich hierher.
Aber auch das Stadtbild von Assisi ist wunderschön. Zudem ist in Assisi die Doppelkirche von San Francesco mit dem Freskenzyklus Giottos zu finden, die zum Weltkulturerbe gehört. Der Franziskusweg führt von Rom nach Assisi. Sportliche Wanderer brauchen dafür rund 14 Tage.
Fatima - Portugal
Rund fünf Millionen Besucher pro Jahr zieht an den portugiesischen Wallfahrtsort Fatima. Die beiden Haupttermine sind der 13. Mai und der 13. Oktober. Dann füllt sich der größte Kirchenvorplatz der Welt mit Menschen, die alle zugleich eine Kerze anzünden. Pilger erhoffen sich hier vor allem Heilung von Krankheiten.
Die Kirche gehört zum Weltkulturerbe. Laut Legende soll die Jungfrau Maria am 13. Mai drei Hirtenkindern erschienen sein. Das Ereignis wiederholte sich an jedem 13. des Monats. Für den 13. Oktober soll Maria ein Wunder angekündigt haben. Der Name Fatima soll von einer zum Christentum konvertierten maurischen Prinzessin stammen, die hier begraben worden sein soll.
Jakobsweg
Der Jakobsweg ist der wohl bekannteste Pilgerweg Europas. Genau genommen sind darunter viele verschiedene Wege zu verstehen, die alle alle das Grab des Apostles Jakobus in Santiago de Compostela zum Ziel haben. Die Hauptstrecke zieht sich von den Pyrenäen über Nordspanien bis zum Grab.
Das Wegenetz des Jakobsweges, auch Camino des Santiago genannt, zieht sich auch durch Deutschland, Österreich, die Schweiz und Frankreich.
Santiago de Compostela - Spanien
Die Gebeine des Jakobus sollen seit dem Mittelalter in der Kirche von Santiago de Compostela liegen. Ursprünglich war der heilige hiergekommen, um die Menschen zum Christentum zu bekehren. Im 12. und 13. Jahrhundert hatte Santiago de Compostela die größte Bedeutung.
Im 12. und 13. Jahrhundert legte Papst Calixto II. fest, dass jenen, die in einem Heiligen Jahr nach Santiago pilgerten, alle Sünden erlassen würden. Außerdem erklärte Papst Alexander III. Santiago de Compostela zur Heiligen Stadt, ebenso wie Rom und Jerusalem.
Lourdes - Frankreich
Nicht nur christlich-Spirituell, sondern regelrecht mystisch geht es am Wallfahrtsort Lourdes in Frankreich zu. 67 Wunderheilungen sollen sich hier ereignet haben, darunter Fälle von Krebs Herzerkrankungen, Rheumatismus und sogar Lähmungen. Alle sind durch die katholische Kirsche als Wunder anerkannt. Da verwundert es nicht, dass Lourdes mit rund acht Millionen der weltweit am meisten besuchte römisch-katholische Pilgerort ist.
Schon seine Lage wirkt bezaubernd auf Besucher: am Ufer des Flusses Gave de Pau umsäumt von üppigen Grün, liegt die kleine Grotte deren Eingang eine Marienstatue ziert. Hier soll die Gottesmutter vor 150 Jahren der Müllerstochter Bernadette Soubirous erschienen sein, woraufhin sie die damals umgehende Cholera-Epedemie überlebte. 18 Mal erscheint Maria dem Mädchen, sagt ihm es solle aus der Quelle trinken, wodurch sie zur Heilquelle geworden sein soll, und verlangt von Bernadette, den Priestern zu sagen, dass hier eine Kapelle gebaut werden soll. Das Ergebnis können Pilger bis heute erleben.

Altötting - Deutschland
Aber auch in Deutschland gibt es einen berühmten Pilgerort: Altötting in Bayern. Bekannt wurde er ursprünglich, weil zwei zum Tode geweihte Kinder, hier in der Gnadenkirche auf den Altar gelegt worden sein sollen, und somit überlebten. Aus dem 16. Jahrhundert wird zudem von einer erfolgreichen Teufelsaustreibung berichtet.
Wirklich populär wurde Altötting allerdings erst wieder, nachdem Papst Benedikt XVI. bei einem Besuch sagte "Altötting ist das Herz Bayerns und eines der Herzen Europas".

Mallorca – Kloster Lluc
An historischer Stelle kann man seinen Gedanken auf Mallorca freien Lauf lassen. Denn seit der christlichen Rückeroberung der Insel ist das Kloster Lluc der wichtigste Wallfahrtsort dort. Untergebracht ist hier auch eine der drei "Schwarzen Madonnen" Spaniens.

Vatikan - Italien
Natürlich gibt es keine Aufzählung von Pilgerirten ohne das Zentrum der römisch-katholischen Kirche: Vatikanstadt.
Wenn der Papst seinen Ostersegen spricht, ist der Petersplatz bis in die letzte Ecke voller Menschen. Die Karfreitagsprozession sowie die feierliche Ostermesse gehören zu den höchsten Festen im Katholizismus.
Medjugorje - Herzegowina
Medjugorje ist ein Dorf in Ost-Herzegowina. Es liegt in der historischen Gegend von Brotnjo. Gemeinsam mit vier weiteren Orten bildet es die große Pfarrei Medjugorje. Der Ort gehört zu den meist besuchten Pilgerorten der katholischen Welt.
Tschechenstochau - Polen
Jährlich machen sich am 6. August in Warschau die Pilgerreisenden auf den Weg und erreichen neun Tage später den Wallfahrtsort Tschechenstochau. Dann haben sie 300 Kilometer Fußmarsch hinter sich, und sie kommen, wenn alles klappt am Vorabend von Mariä Himmelfahrt an. Jährlich machen sich etwa vier Millionen Wallfahrer in das spirituelle Zentrum des Landes auf. Die Besonderheit des Ortes liegt in der schwarzen Madonna, die sogar für eine Wunderheilung verantwortlich sein soll.
