"We are City" Einheimische geben Tipps in Online-Reiseführer

Köln · Reiseführer für den nächsten Städtetrip gibt es nicht mehr nur in gedruckter Form und von Reisejournalisten erstellt. Im Online-Reiseführer "We are City" werden die Tipps für den Besuch in der Großstadt gebündelt - nach den Vorlieben Einheimischer.

 Die studierte Grafikdesignerin Athenea Diapoulis und der Modedesigner Simon Hariman posieren in Köln. Diapoulis und Harriman geben den Online-Reiseführer "We are City" heraus, der jetzt auch als Buch erhältlich ist.

Die studierte Grafikdesignerin Athenea Diapoulis und der Modedesigner Simon Hariman posieren in Köln. Diapoulis und Harriman geben den Online-Reiseführer "We are City" heraus, der jetzt auch als Buch erhältlich ist.

Foto: dpa, Henning Kaiser

Wer als Tourist in eine Stadt kommt, braucht Zeit, um sich zurechtzufinden. Gedruckte Reiseführer müssen dabei nicht mehr die erste Wahl sein. Der Online-Reiseführer "We are City" setzt auf Tipps Einheimischer anstatt auf die Recherchen von Reisejournalisten. Die schönsten Seiten der Stadt sollen aus erster Hand weitergegeben werden.

Das Konzept entwickelt haben Athenea Diapoulis und Simon Hariman aus Köln. Mit dieser Stadt haben die studierte Grafikdesignerin und der Modedesigner denn auch begonnen. "Wir möchten die Menschen dazu inspirieren, Köln so zu sehen, wie die Bewohner die Stadt sehen", sagt Diapoulis. Nach dem Prinzip "Freunde führen durch die Stadt". Konkret bedeutet das: Es kommen nur Kölner zu Wort, die ihre Highlights in der Domstadt benennen.

Dazu porträtieren Diapoulis und Hariman die Kölner, die ihnen auf der Straße durch ihr Outfit besonders auffallen, und befragen sie nach ihren Lieblingsorten. Die Anregung des sogenannten Stadtfreunds wird mit einem Zitat gespickt und Bildern untermalt. Anschließend fotografieren sie den genannten Lieblingsort.

"Es mag sein, dass nicht alle genannten Orte immer die hübschsten sind, aber genau das macht doch das Flair einer Großstadt aus", sagt Diapoulis. Und Hariman meint: "Unser Ziel ist es, Köln in einem anderen Licht zu präsentieren. Köln ist nicht nur Altstadt, Kölsch und Karneval."

Stattdessen stellt Schülerin Letizia den eher unscheinbaren Wilhelmplatz im Kölner Stadtteil Nippes vor. Die graue Fläche mit einigen Graffiti in näherer Umgebung wirkt auf den ersten Blick wenig einladend: "Ich habe dort die Sommerstimmung sehr genossen." Die Kölner schätzten den Wilhelmplatz auch für das bunte Flohmarkt-Treiben.

Die Straßenkreuzung Ecke Ehrenstraße/Friesenwall in der Innenstadt ist bei "We are City" ebenfalls als Tipp zu finden. DJ Rafael sagt: "Egal ob man eine oder zehn Minuten dort ist, man trifft immer auf bekannte Gesichter. Vom besten Freund bis hin zum Z-Promi."

Die Idee für "We are City" kommt aus Amerika: "In New York hat das Tourismusbüro berühmte Einheimische nach ihren Lieblingsorten und -Vierteln befragt und diese Tipps auf großen Plakaten in der ganzen Stadt aufgehangen", erklärt Diapoulis. In Deutschland sollen bald weitere Städte nach dem "We are City"-Prinzip erschlossen werden: Berlin, Hamburg und München kommen als nächstes dran.

(lnw)
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