Reisen in Exotenziele Ein Direktflug ist sicherer

Frankfurt/Main (RPO). Nach dem Airbus-Absturz vor den Komoren raten Experten bei Reisen in ärmere Länder dazu, einen Direktflug zu buchen. In den Heimatländern der Airlines kommen nämlich auch ältere und weniger gut gewartete Maschinen zum Einsatz.

So alt sind die Flieger der Exoten-Airlines
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Foto: www.hello.ch

Wer in Regionen mit niedrigeren Sicherheitsstandards für Flugzeuge reist, sollte besser einen Direktflug buchen. Denn manche Fluggesellschaften setzen zwar in Europa neuere oder besser gewartete Maschinen ein, in den Heimatländern sieht das dann aber anders aus. Das sei die logische Konsequenz für manche Unternehmen, um wirtschaftlich arbeiten zu können, sagte Jörg Handwerg, Sprecher der Pilotenvereinigung Cockpit in Frankfurt, am Mittwoch.

Am Dienstag war ein Airbus der jemenitischen Fluggesellschaft Yemenia mit 153 Personen an Bord auf den Komoren abgestürzt. Ob technisches Versagen die Ursache für den Absturz vor der Ostküste Afrikas war, blieb bisher unklar. Allerdings war der knapp 20 Jahre alte Airbus bei einer Inspektion vor zwei Jahren in Frankreich wegen technischer Mängel aufgefallen. Die Unglücksmaschine startete in Sanaa. Ein Teil der Passagiere war zunächst mit einem Airbus A330 von Paris über Marseille nach Sanaa geflogen und dort umgestiegen.

Weniger hohe Sicherheitsstandards und -vorgaben für Flugzeuge gibt es laut Handwerg vor allem in ärmeren Weltregionen, zum Beispiel in Afrika, Teilen Asiens und Südamerikas. Die Unternehmen hielten sich an die jeweils geltenden Sicherheitsvorgaben, entsprechend würden in der EU solche Maschinen eingesetzt, die den dortigen Anforderungen genügen. Im Land selbst - wo die Sicherheitsanforderungen geringer sind - seien dann unter Umständen aber ältere Maschinen unterwegs.

Wollen Reisende in jedem Fall vermeiden, in einer solchen Maschine zu sitzen, sollten sie aus der EU heraus nur Direktflüge in die jeweiligen Regionen wählen. "Man kann ja vorher sehen, ob es einen Umstieg gibt", sagte Handwerg. Außerdem könne es sinnvoll sein, sich vor dem Flug über die Airline zu informieren. Allerdings sei das nicht einfach: Abgesehen von der "Schwarzen Liste", auf der Unternehmen stehen, die wegen Sicherheitsbedenken ein Flugverbot in der Europäischen Union haben, gebe es keine offiziellen Übersichten zur Sicherheit von Fluggesellschaften.

(tmn)
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