Busreisen Ab in den Bus: Die Reiselust ist zurück

Witten · Sommerzeit ist Urlaubszeit. Auch Busreisen stehen 2022 wieder Hoch im Kurs, in der Branche atmet man erleichtert auf. Alle Infos zu Busreisen - Cornwall, Paris oder Blumenriviera.

 In die Alpen, an die Riviera oder zum Musical: Das Busreise-Angebot ist groß.

In die Alpen, an die Riviera oder zum Musical: Das Busreise-Angebot ist groß.

Foto: Getty Images/iStockphoto/Milos-Muller

Ob Paris, Cornwall oder Blumenriviera – nach langen Monaten der Entbehrungen, Einschränkungen und Isolation ist die Lust auf Urlaub bei vielen Menschen enorm groß. Die Deutschen sind hinsichtlich der allgemeinen wirtschaftlichen Entwicklung optimistischer als noch vor einem Jahr, die Ergebnisse der Reiseanalyse 2022 von der FUR Forschungsgemeinschaft Urlaub und Reisen e.V. machen Mut. Die Urlaubslust ist mit 61 Prozent auf einem Höchststand, die Faktoren Zeit und Geld zum Reisen werden ebenfalls so günstig wie noch nie zuvor eingeschätzt. Insgesamt drücken diese Ergebnisse eine sehr positive Urlaubsstimmung aus, die Zahlen sprechen für einen deutlichen Nachholbedarf. Denn Urlaubsreisen waren und bleiben für die meisten Deutschen ein unverzichtbarer Bestandteil der Lebensqualität.

Knapp die Hälfte der Bevölkerung möchte, dass ihr Urlaub möglichst ökologisch verträglich, ressourcenschonend und umweltfreundlich ist. „Dies ist natürlich ein perfekter Anknüpfungspunkt für den Reisebus, den Klimaschützer Nummer 1 auf der Straße“, freut sich der Präsident vom Internationalen Bustouristik Verband RDA, Benedikt Esser. „Auch wenn der Marktanteil des Reisebusses bei Urlaubsreisen noch nicht wieder auf Vorkrisenniveau ist und die Auswirkungen des Kriegs in der Ukraine auf die Urlaubsnachfrage noch nicht absehbar sind, wollen wir positiv in die Zukunft blicken und hoffen auf ein gutes Reisejahr 2022.“ Gut gebucht sind auch die Fahrten von Hafermann Busreisen aus Witten. „Aktuell gibt es keine Einschränkungen durch Corona und es kann ganz normal gereist werden“, freut sich Geschäftsführer Meinhold Hafermann. „Ob Skandinavien, die Alpenländer oder Frankreich – nahezu alle europäischen Ziele sind gefragt und auch Großbritannien ist zurück.“ Lediglich osteuropäische Länder werden aufgrund der Ukraine-Krise noch von Touristen gemieden.

Im Trend liegen Städtereisen, besonders Paris ist stark gefragt. „Wir verspüren ein aufgestautes Bedürfnis bei den Urlaubern, endlich wieder ganz entspannt eine Großstadt zu bereisen“, weiß Hafermann. „Großer Nachfrage erfreuen sich auch Busreisen in Verbindung mit Events.“ Die Bregenzer Festspiele sind dabei ebenso ein Publikumsmagnet wie die Konzerte in der Hamburger Elbphilharmonie, die sich per Busreise bequem mit einem Städtetrip in die Hansestadt verbinden lassen. In Zeiten der Pandemie haben sich zudem viele Menschen vermehrt dem Wandern oder Radfahren zugewandt. Diese Interessen möchten sie jetzt mit einer Busreise verbinden. „Aktivurlaub in landschaftlich reizvollen Regionen wie dem Gardasee oder der Ostseeküste wird häufig gebucht“, erklärt der Experte. „Vor Ort haben die Gäste die Wahl zwischen sportlichen Aktivitäten oder bequemen Ausflügen mit dem Bus, sodass jeder auf seine Kosten kommt.“ Der Altersdurchschnitt sei auch gesunken. Insbesondere bei Städtereisen sind jüngere Reisende an Bord, die auf ihre Klimabilanz schauen und möglichst nachhaltig reisen möchten.

Während der Pandemie hat sich das Reisen verändert, doch auch in den letzten Jahrzehnten gab es immer wieder neue Entwicklungen. Hafermann Reisen begeht in diesem Jahr das 111-jährige Bestehen und war damit von Anfang an dabei. Alles begann mit einer Pferdedroschke und Gästetransporten innerhalb der Stadt Witten. 1926 wurde der erste große Reisebus angeschafft, um Ausflügler zur Freilichtbühne auf dem Hohenstein zu bringen. „In den 1930er-Jahren fuhr mein Großvater nach Berlin, Dresden und Paris“, erzählt Meinhold Hafermann. „Der echte Tourismus begann mit dem Wirtschaftswunder in der Nachkriegszeit. Man reiste in die Alpen, dann an die italienische Riviera und nach Spanien.“ Mit der Eröffnung der Autobahn nach Paris in den 1970er-Jahren waren erstmals sogar Tagestouren in die französische Hauptstadt möglich. Es folgten Rund- und Studienreisen, später kamen Musical-Fahrten hinzu.

Heute ermöglicht moderne Technik komfortables Reisen mit dem Bus. Die Innenluft wird permanent gegen Frisch­luft ausgetauscht, zudem sind sogenannte Virenkiller im Einsatz und sorgen auch in Pandemiezeiten für sicheres Reisevergnügen.

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