Langstreckenflüge Baldrian als Schlafmittel ungeeignet

Regensburg (RPO). Die schönsten Urlaubsziele liegen oft weit weg. Bevor man am Traumstrand entspannen kann, muss erst ein anstrengender Langstreckenflug hinter sich gebracht werden. Am besten wäre es natürlich, die vielen Stunden über den Wolken zu verschlafen. Wir verraten, was beim Schlummern und Dösen hilft.

Weniger Beinfreiheit bei Billigfliegern
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Baldrian ist kein geeignetes Schlafmittel auf Langstreckenflügen. Zumindest dann nicht, wenn man es nur kurzfristig nimmt. Das pflanzliche Mittel wirke erst nach zwei Wochen regelmäßiger Einnahme, erklärte der Schlafforscher Professor Jürgen Zulley vom Schlafmedizinischen Zentrum des Universitätsklinikums Regensburg im Gespräch mit dem dpa-Themendienst.

Auch von Melatonin-Präparaten als Einschlafhilfe in der Luft riet Zulley ab. Besonders gelte dies für Nahrungsergänzungsmittel aus dem Ausland: "Da weiß man nie, was drin ist." Das in Deutschland angebotene Melatonin dagegen sei auf jeden Fall zu schwach.

Passagieren mit Schlafstörungen könne dagegen ein kurz wirksames Schlafmittel mit dem Wirkstoff Zaleplon helfen. Es wirke höchstens vier Stunden und sei bei gelegentlicher Einnahme unproblematisch, erläuterte Zulley. Diese Mittel seien allerdings verschreibungspflichtig. Stärkere Schlafmittel wirkten zu lang, und nach dem Erwachen dauere es eine halbe Stunde, bis man fit ist.

"Besser ist auf jeden Fall, es ohne Schlafmittel zu versuchen", sagte Zulley. Der Schlafforscher empfahl, Kopfhörer aufzusetzen und leise Musik zu hören. Auch Ohrenstöpsel können störende Geräusche dämmen. Außerdem riet er, eine Schlafmaske über die Augen zu legen, es sich so bequem wie möglich zu machen und nur kleine Snacks zu essen. Wer nicht tief einschlafen kann, muss sich keine Sorgen machen: Auch leichtes Schlummern sei erholsam, erklärte Zulley.

(tmn/mais)
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