Streik in Frankreich geht weiter Zahlreiche Zug- und Flugausfälle

Paris (RPO). Frankreich streikt erneut gegen die Rentenreform der Regierung. Nach Angaben der Bahngesellschaft SNCF fahren zwei Drittel aller Züge nach Deutschland. Am Pariser Flughafen Charles de Gaulle fallen voraussichtlich knapp ein Drittel aller Flüge aus, auf dem Flughafen Orly sogar rund die Hälfte.

Der Nahverkehr ist stärker vom Streik betroffen als Fernverbindungen.

Der Nahverkehr ist stärker vom Streik betroffen als Fernverbindungen.

Foto: AFP, AFP

Wegen des Generalsstreiks in Frankreich wurden Dienstag an den Flughäfen Düsseldorf und Weeze Flüge gestrichen. In Düsseldorf fallen acht Flüge von und nach Paris aus. Am Airport Weeze mussten mehrere Flüge storniert werden.

Die landesweiten Streiks in Frankreich haben Dienstag auch Auswirkungen auf den Flugverkehr in Frankfurt gehabt. Von 60 Flügen von und nach Frankreich seien acht gestrichen worden, sagte ein Sprecher des Frankfurter Flughafens auf dapd-Anfrage. Betroffen gewesen seien Verbindungen von Air France und Lufthansa nach Paris und Toulouse. Zu Verspätungen kam es den Angaben zufolge nicht.

Die Bahn informiert im Internet über betroffene Verbindungen zwischen Deutschland und Frankreich. Demnach kommt es auf den Strecken zwischen Berlin, Köln, Stuttgart und München nach Paris zu Ausfällen.

Die Eurostar-Verbindung von Paris nach London blieb zunächst ungestört. Bei den Thalys-Zügen nach Belgien und in die Niederlande sowie bei den Zügen in die Schweiz wurde erwartet, dass jeder fünfte ausfällt.

Dabei waren am Morgen die Verbindungen innerhalb des Landes nach Angaben der SNCF heftiger betroffen als internationale Strecken. Die SNCF ging jedoch davon aus, dass nur jeder dritte Hochgeschwindigkeitszug (TGV) zwischen Paris und dem Rest des Landes fährt.

Von den TGV, die nicht die Hauptstadt passieren, wurde sogar erwartet, dass nur jeder fünfte Zug planmäßig im Einsatz ist. Die Pariser Nahverkehrsbetriebe RATP vermeldeten hingegen am Morgen geringere Folgen des Streiks als erwartet. Dies könne sich jedoch noch im Lauf des Tages ändern, warnte ein RATP-Sprecher.

Streik geht am Mittwoch weiter

Die Beschäftigten der Pariser Verkehrsbetriebe RATP beschlossen am Dienstag, ihren Ausstand auch am Mittwoch fortzusetzen. Eine ähnliche Entscheidung dürfte bei der Staatsbahn SNCF fallen. Am Dienstag beteiligten sich laut SNCF-Leitung rund 40 Prozent der Eisenbahner an dem Ausstand, mehr als beim vorangegangenen.

Hunderttausende gingen am vierten Protesttag seit gut einem Monat erneut gegen die Reform auf die Straße. Ab Dienstag soll täglich über den Fortgang des Streiks entschieden werden.

(AFP/tmn, dapd, mais)
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