Venedig unter Wasser Wellenreiten auf dem Markusplatz
Venedig (RPO). Ein Niederländer nutzte das Hochwasser in Venedig für sportlichen Spaß. Auf einem Wakeboard flitzte er über den Markusplatz. Nach dem Rekordhochwasser vom Montag waren die Pegel am Dienstag erneut um rund einen Meter angestiegen.
Hochwasser sei Dank: Surfen in Venedig
Eine Seilwinde mit einem 20-PS-Motor zog den 34-Jährigen an einem Seil über den Platz. Das Vergnügen vor der historischen Kulisse dauerte zwar nur kuzr, dafür war die Chance, von den Behörden auf frischer Tat ertappt zu werden, nicht so groß.
Ursprünglich hatten die Behörden mit 1,60 Meter gerechnet, doch drehte der Wind und stoppte damit den weiteren Anstieg. Behörden der italienischen Touristenmetropole warnten mit Sirenen, über Lautsprecher und per SMS vor dem ansteigenden Wasser. Bürgermeister Massimo Cacciari rief Einwohner und Besucher auf, wenn möglich zu Hause oder im Hotel zu bleiben.
Der Markusplatz stand 80 Zentimeter unter Wasser. Fast alle Straßen der Lagunenstadt waren überschwemmt, die Menschen kamen nur in Gummistiefeln vorwärts. Erschwert wurde die Lage noch durch einen Streik der Vaporettos, der berühmten Wasserbusse.
In Venedig ist "Aqua Alta" ein häufiges Phänomen - allein zwischen 1993 und 2002 wurde die Stadt 50 Mal überflutet. Höher als am Montag war das Wasser zuletzt 1986 angestiegen: Damals lag der Anstieg bei 1,58 Meter über dem Normalmaß. Bisheriger Rekordstand war am 4. November 1966 mit 1,94 Metern. Damals litt ganz Italien unter verheerenden Überschwemmungen.
Anhaltender Südwind sowie tagelange starke Regen- und Schneefälle in Norditalien trugen nach Angaben von Experten dieses Mal zu dem ungewöhnlich hohen Anstieg des Wassers bei.
