Generalstreik Viele Spanien-Flüge fallen aus
Düsseldorf (RPO). Die spanischen Gewerkschaften haben das Land am Mittwoch mit einem Generalstreik gelähmt. Das hatte auch Auswirkungen auf den deutschen Flugverkehr: Auf Strecken von und nach Spanien gab es zahlreiche Ausfälle und Verspätungen.
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Billigflieger Germanwings will daher am Donnerstag mit einem eigens gemieteten Jumbo-Jet hunderte in Spanien gestrandete Urlauber nach Hause holen. Der Sonderflug von der Ferieninsel Mallorca ersetze zwei am Mittwoch ausgefallene Verbindungen nach Köln und eine nach Dortmund, teilte Germanwings mit.
Die Boeing 747-300 mit 320 Sitzplätzen, die zu den größten Verkehrsflugzeugen der Welt gehört, miete der Billigflieger samt Crew bei seiner Konzernmutter Lufthansa. Der Sonderflug werde am Donnerstagmorgen vom Flughafen Köln/Bonn starten und am Nachmittag von Mallorca zurückfliegen, hieß es. Das Flugzeug werde voraussichtlich auf dem Hin- und Rückflug jeweils voll besetzt sein.
Und so sah es am Mittwoch auf den deutschen Flughäfen aus: Am Flughafen Düsseldorf fielen sechs Flüge in Richtung Spanien aus, wie eine Unternehmenssprecherin gegenüber unserer Redaktion erklärte. Die Lage blieb dennoch relativ entspannt: Ursprünglich waren für den Mittwoch insgesamt 60 Flüge in das Land geplant. Neben den Ausfällen wurden fünf Flüge auf Donnerstag verschoben. Eine Maschine aus Madrid, die in Düsseldorf landen sollte, blieb am Boden.
"Wir raten den Fluggästen dringend, sich an ihre Fluglinien und Reisegesellschaften zu wenden", hatte der Flughafen bereits im Vorfeld mitgeteilt. "Die Fluglinien versuchen, Ersatzflugpläne auszuarbeiten." Die zweitgrößte deutsche Fluglinie Air Berlin bietet kostenlose Umbuchungen und Stornierungen an.
Am Flughafen Niederrhein in Weeze wurden bisher vier Flüge gestrichen. Wie Flughafen-Sprecher Holger Terhorst mitteilt werden Mallorca, Malaga, Ibiza und Girona wegen des Streiks am Mittwoch nicht angeflogen. Ob ein weiterer Spanien-Flug, der für heute Abend auf dem Flugplan steht, durchgeführt werden kann stehe noch nicht fest. Terhorst rät allen Passagieren, sich bei den Fluggesellschaften oder Reiseveranstaltern zu melden, wenn sie heute oder morgen nach Spanien fliegen wollen. Ryanair würde zudem Kunden per Mail informieren.
In Köln/Bonn hatte ein Flughafensprecher bereits am Dienstag über Streichungen von Germanwings-Flügen ab und nach Ibiza, Madrid, Barcelona und Palma de Mallorca informiert. Auch ein Air-Berlin-Flug nach Valencia wurde bereits abgesagt, weitere Ausfälle seien möglich, hieß es. Einzelne Flüge würden vom Tag auf den Abend gelegt, um den Streik zu umgehen. Weil es zu Problemen mit dem Gepäck kommen könnte, raten die Fluglinien allen Urlaubern, ihr Handgepäck vorausschauend zu planen.
Am Frankfurter Flughafen fielen ein Drittel aller Spanien-Flüge aus. Die Fluggesellschaften nahmen nach Angaben des Flughafenbetreibers Fraport vorsorglich 22 Flüge von und nach Spanien vom Flugplan. Betroffen waren vor allem Verbindungen von und nach Madrid und Barcelona sowie Flüge auf die Urlaubsinseln Mallorca, Gran Canaria und Teneriffa. Die Fluglinien gaben an, größere Flugzeuge einzusetzen, um alle Passagiere an ihre Zielorte zu bringen. Trotz des Streiks sollten in Frankfurt 23 Flüge nach Spanien starten.
Der Generalstreik führte auch am Stuttgarter Flughafen zu zahlreichen Ausfällen und Verspätungen bei Flügen von und nach Spanien. Laut einer Sprecherin fielen allein am Vormittag 12 von 24 Flügen aus. Bei den anderen Flügen müssten die Reisenden mit mehrstündigen Verspätungen rechnen, sagte sie auf dapd-Anfrage. In welchem Maße Flüge am Nachmittag betroffen seien, könne nicht vorhergesagt werden. Am Flughafen Karlsruhe / Baden-Baden fiel kein einziger Flug aus, lediglich zwei Flüge verspäteten sich. Auch auf dem Bodensee-Airport Friedrichshafen verspätet sich einem Sprecher zufolge ein Abflug nach Spanien um mehrere Stunden.
Auf die Berliner Flughäfen hatte der Streik bisher nur "minimale" Auswirkungen. Bisher sei ein Hin- und Rückflug der spanischen Fluggesellschaft Iberia gestrichen worden, sagte Flughafensprecher Ralf Kunkel am Mittwoch auf dapd-Anfrage. Die Situation könne sich aber ändern und müsse weiter genau beobachtet werden. Spanien-Reisenden empfahl Kunkel, sich vor ihrer Fahrt zum Flughafen über die aktuelle Lage zu erkundigen. Nach Worten einer Air-Berlin-Sprecherin ist die Lage insgesamt entspannt. In Berlin seien am Mittwoch noch keine Flüge der Fluggesellschaft ausgefallen.
Auch in Hamburg-Fuhlsbüttel, auf dem Flughafen Hannover-Langenhagen oder am Münchner Flughafen, ebenso wie in Leipzig-Halle blieb es bei geringfügigen Störungen wegen des Streiks.
Am Flughafen von Palma de Mallorca seien Flugzeuge nicht mehr betankt und Transferbusse blockiert worden, teilte der Reiseveranstalter Tui mit. Auch in Barcelona, Malaga und Sevilla komme es zu "Blockaden von Terminals, Feuerwehrfahrzeugen und Gepäckbändern". Reiseveranstalter wie Tui oder Thomas Cook hatten Flüge aber schon im Vorfeld verschoben, so dass es am Mittwoch ihren Angaben zufolge kaum Probleme für ihre Kunden gab.
