Die Deutschen sind die wichtigste Besuchergruppe auf der Insel. Sie hielten Mallorca stärker die Treue als Gäste aus anderen Ländern: 204.000 Deutsche flogen im März nach Mallorca, das sind 13,4 Prozent weniger als im Vorjahr.

Weitaus kritischer sehen die Zahlen demnach bei den beiden anderen wichtigen Urlaubergruppen aus: Aus Großbritannien reiste etwa ein Drittel weniger Urlaubsgäste an als ein Jahr zuvor, die Zahl spanischer Urlauber ging um 25 Prozent zurück.

Antoni Horrach, Vorsitzender der Hoteliervereinigung auf Mallorca, zeigte sich dennoch hinsichtlich des deutschen Marktes recht zuversichtlich. Er rechne mit wenig veränderten Gästezahlen in diesem Jahr, während ihm das Ausblieben britischer und spanischer Gäste "große Sorgen" mache, erklärte er Anfang Mai der spanischen Zeitung "El Mundo".

Türkei und Ägypten statt Mallorca

Britische Reiseveranstalter übten sich bei einem Treffen in Mallorca trotz allem in Optimismus. Wegen des starken Euros zieht es die Briten in diesem Jahr in günstigere Länder wie die Türkei und Ägypten. Man vertraue aber weiterhin auf die Balearen als Reiseziel, meldete die Zeitung "Diario de Mallorca" am Dienstag. Nachhaltiger Tourismus sei das Mittel gegen die Krise, Besuchern müsse mehr geboten werden als Sonne und Strand.

Die Krise betrifft übrigens keinesfalls nur Mallorca, sondern alle Balearen-Inseln. Die Buchungen seien gegenüber dem Vorjahr um 15 bis 20 Prozent gesunken, erklärte Aurelio Vázquez, Vorsitzender der Hoteliervereinigung auf den Balearen, Anfang Mai in "El Mundo". Damit stieg auch die Zahl der geschlossenen Hotels. Während am 1. Mai 2008 bereits 98 Prozent der Herbergen geöffnet waren, traf dies in diesem Jahr nur auf 85 bis 90 Prozent zu.