Über 42 Millionen Amerikaner unterwegs Thanksgiving löst Rekord-Reisewelle aus

New York · Zu Thanksgiving in diesem Jahr erwarten die USA die stärkste Feiertagsreisewelle seit Beginn der Rezession: Voraussichtlich 42,5 Millionen Menschen machen sich zum Erntedankfest am Donnerstag auf, um Familie und Freunde zu besuchen. Vier Prozent mehr Reisende als im vergangenen Jahr reisen damit nach Angaben des Automobilklubs AAA mindestens 80 Kilometer weit.

New Yorker Thanksgiving-Parade 2009
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Die allermeisten, rund 90 Prozent, nehmen das Auto. Weitere acht Prozent wollen fliegen, der Rest wählt Bus, Bahn oder andere Transportmittel. Viele, die eigentlich ebenfalls das Flugzeug nehmen wollten, sahen sich laut AAA wegen gestiegener Flugpreise und weniger verfügbarer Plätze gezwungen, doch in den Wagen zu steigen.

Es ist bereits das dritte Thanksgiving in Folge, dass mehr Amerikaner wegfahren als im Jahr zuvor. Die Zunahme des Feiertagsverkehrs ist eine willkommene Nachricht für die Branche, die es in wirtschaftlich schwierigen Zeiten nicht leicht hat, die Reiselust zu fördern. Am langen Wochenende zum Memorial Day, dem Gefallenen-Gedenktag Ende Mai, waren die Zahlen nicht gestiegen, zum Nationalfeiertag am 4. Juli und dem Tag der Arbeit Anfang September sogar zurückgegangen.

Ein bleibender Erinnerungswert

Zum Erntedankfest aber seien die Leute bereit, Geld auszugeben, weil sie mit ihrer Familie zusammen sein wollten, erklärte der Automobilklub. "Die Verbraucher wägen ab zwischen der Befürchtung wirtschaftlicher Ungewissheit und dem Wunsch nach einem Familienereignis an diesem Feiertag von bleibendem Erinnerungswert", erklärt der Vizepräsident der AAA-Reisedienste, Bill Sutherland. "Wir erwarten, dass mehr Amerikaner die Familie und Freunde über die Sparsamkeit stellen."

Dabei sind die Reisekosten gestiegen: Flüge sind laut AAA an Thanksgiving 20 Prozent teurer als voriges Jahr. Das einfachste Rückflugticket auf den 40 meistfrequentierten Strecken kostet demnach durchschnittlich 212 Dollar (157 Euro). Auch Autofahrer müssen an der Tankstelle tiefer in die Tasche greifen: Der Sprit ist ebenfalls um 20 Prozent teurer geworden. Für eine Strecke von 100 Meilen (160 Kilometer) muss mit etwa 2,50 Dollar (1,85 Euro) höheren Benzinkosten gerechnet werden.

Die Übernachtung kostet auch mehr: Ein Zimmer in einem Mittelklassehotel kommt voraussichtlich auf durchschnittlich 145 Dollar (107 Euro) die Nacht, das sind sechs Prozent mehr als im vergangenen Jahr. In einem günstigeren Motel sind es immer noch 103 Dollar (76 Euro), sieben Prozent mehr. Billiger geworden sind dagegen Mietwagen. Am Wochenende kostet ein Leihfahrzeug durchschnittlich 37 Dollar (28 Euro) am Tag, elf Prozent weniger als 2010.

(APD)
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