Bald nur noch 10.000 Einwohner? Sylt droht massiver Bevölkerungsrückgang

Westerland (RPO). Der Nordseeinsel Sylt droht in den nächsten drei Jahrzehnten ein massiver Bevölkerungsrückgang. Nach einem Vorabbericht des Magazins "Spiegel" rechnet die Gemeinde innerhalb der nächsten Generation fast mit einer Halbierung der Bevölkerungszahlen.

Zehn gute Gründe für Sylt
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Foto: dpa-tmn

Demnach geht eine interne Prognose des Bauamts der Gemeinde Sylt davon aus, dass in den kommenden 20 bis 30 Jahren die Zahl der Einwohner von derzeit 21.500 auf möglicherweise nur noch 10.000 bis 12.000 Menschen sinken wird.

Grund für das Schrumpfen der Bevölkerungszahl ist vor allem die Umwidmung von dauerhaft bewohnten Häusern in hochwertige Urlaubsdomizile, die nicht ständig genutzt werden. Nach einer noch laufenden Erhebung stammten die Erwerber bei neun von zehn Haus- oder Wohnungsverkäufen nicht von der Insel, sondern vom Festland, berichtet das Magazin.

Die Abwanderung wird nach Einschätzung des Bauamts das Inselleben erheblich beeinträchtigen. "In keinem der elf Inselorte gibt es noch so etwas wie ein florierendes Gemeinschaftsleben", insbesondere "keine gelebte Nachbarschaft" und kein "intaktes Vereinsleben", heißt es in der Projektion für die Zukunft der Insel in 20 bis 30 Jahren.

Derzeit zeichnet sich zwar nach Angaben der örtlichen Tourismusgesellschaft ab, dass die Zahl der Urlauber auf der Insel in der laufenden Saison erstmals seit Jahren leicht rückläufig sein dürfte. Gleichwohl geht das Bauamt der Gemeinde Sylt davon aus, dass die in den 70er Jahren festgelegte Belastungsgrenze der Insel weit überschritten ist.

Danach sollten sich in der Hochsaison gleichzeitig nicht mehr als 100.000 Menschen auf der Insel aufhalten. Dem Konzept zufolge ist heute eher eine Belastung von 150.000 Köpfen erreicht, laut einem internen Papier des örtlichen Wasserversorgers EVS sogar von 160.000.

(DDP/csi)
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