Flughäfen Düsseldorf und Köln-Bonn Was Passagiere jetzt über den Warnstreik wissen müssen

Düsseldorf/Köln · Wie reagieren die Flughäfen und Airlines auf die Streikankündigung? Und was kann man jetzt als Passagier unternehmen? Wir haben Fragen und Antworten zusammengefasst.

 Am Düsseldorfer Flughafen werden die Personen-Sicherheitskontrollen von der privaten Firma Kötter durchgeführt.

Am Düsseldorfer Flughafen werden die Personen-Sicherheitskontrollen von der privaten Firma Kötter durchgeführt.

Foto: wga

Flugreisende in Nordrhein-Westfalen müssen am Donnerstag in Düsseldorf und Köln/Bonn mit Streichungen gebuchter Flüge rechnen. Bundesweit seien die Sicherheitsbeschäftigten in Düsseldorf, Köln-Bonn und Stuttgart zu einem ganztägigen Warnstreik aufgerufen, teilte die Gewerkschaft Verdi am Mittwoch in Berlin mit. Wir beantworten die wichtigsten Fragen.

Wer streikt?

Verdi ruft die Beschäftigten des Sicherheitspersonals in Düsseldorf und Köln-Bonn zu einem ganztägigen Warnstreik am Donnerstag auf. Am Standort Düsseldorf werden die Beschäftigten von Klüh, Securitas und Kötter zum Streik aufgerufen. In Köln-Bonn wird ver.di die Betriebe FraSec, Pond, Securitas, Kötter Aviation und Kötter Airport bestreiken.

Wann geht es los?

In Stuttgart soll der Streik mit der ersten Frühschicht am Donnerstag gegen 3 Uhr beginnen, in Düsseldorf und Köln-Bonn bereits um Mitternacht.

Mit welchen Auswirkungen rechnen die Flughäfen?

Fluggäste müssen sich auf Flugausfälle und erhebliche Verzögerungen bei der Passagierkontrolle einstellen. Wie viele Maschinen insgesamt ausfallen, ist derzeit noch unklar. Auch die Personal- und Warenkontrolle sowie weitere Sicherheitsdienstleistungen sind laut Flughafen Düsseldorf betroffen. Der Zugang zu den Gates im Sicherheitsbereich wird dort – je nach Situation – auf einen Flugsteig konzentriert.

Es sei „mit erheblichen Beeinträchtigungen des Flugbetriebs wie Flugausfällen und Verspätungen zu rechnen“, teilte der Flughafen Köln/Bonn mit. Vom Düsseldorfer Flughafen hieß es, man habe sich zwar „bestmöglich auf den Streik vorbereitet“. Dennoch sei mit langen Wartezeiten und Flugausfällen zu rechnen. Passagiere werden gebeten, sich vor Anreise bei der Airline zu informieren und früh loszufahren. Handgepäck solle auf ein Minimum reduziert werden, um die Kontrollen zu beschleunigen.

Der ganztägige Warnstreik an den Flughäfen Düsseldorf und Köln/Bonn werde sich „stark auf die Reisepläne unserer Gäste auswirken", erklärte Eurowings-Chef Thorsten Dirks am Mittwoch.

Sind auch Landungen betroffen?

Das ist durchaus möglich. Die Fluglinien arbeiten derzeit an ihren Flugplänen. Dabei kann es auch zu Ausfällen für ankommende Maschinen kommen oder solche, die nur in Düsseldorf, Köln oder Stuttgart zwischenlanden sollen.

Was können Passagiere jetzt tun?

Alle Passagiere, die im Streikzeitraum einen Flug geplant haben, werden gebeten, sich vor Anreise zum Flughafen unbedingt bei ihrer Airline oder dem Reiseveranstalter über den aktuellen Stand ihres Fluges zu informieren. So hat zum Beispiel Eurowings angekündigt, Fluggäste so früh wie möglich informieren zu wollen, wie der Streik den Flugplan beeinflusst. Passagiere werden zudem gebeten, frühzeitig zum Flughafen zu kommen und ihr Handgepäck auf ein Minimum zu reduzieren, um die Kontrollen zu beschleunigen. Im Rahmen der verfügbaren Kapazitäten wird Handgepäck durch die Airlines eingecheckt.

Wie viele Menschen sind betroffen?

Alleine am Flughafen Düsseldorf sind für den morgigen Donnerstag rund 570 Flugbewegungen geplant. Der Airport rechnet mit insgesamt etwa 58.600 Passagieren. Wie viele von ihnen am Boden bleiben müssen, ist noch unklar. Nach Angaben des Flughafenverbandes ADV sollen insgesamt etwa 111.000 Reisende in Düsseldorf, Köln/Bonn und Stuttgart betroffen sein.

Was ist der Hintergrund?

Hintergrund sind die bislang ergebnislosen Tarifverhandlungen zwischen dem BDLS und Verdi für rund 23.000 Beschäftigte der Flugsicherheit. Die Gewerkschaft will einen Stundenlohn von bundesweit 20 Euro bei der Passagier-, Fracht-, Personal- und Warenkontrolle durchsetzen. Laut Verdi hatte der BDLS aber deutlich weniger angeboten. Am 23. Januar sollen die Gespräche fortgesetzt werden.

Welche Rechte habe ich als betroffener Fluggast?

(lukra/mba/dpa)
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