Nach Treibstoffmangel und Notlandung Spanien fordert mehr Kontrollen für Ryanair
Madrid · Nach einer Reihe von Zwischenfällen auf Flügen der Billig-Airline Ryanair in den vergangenen Wochen plant Spanien schärfere Kontrollen von Maschinen der Fluggesellschaft.
Wie die Nachrichtenagentur AFP aus spanischen Regierungskreisen erfuhr, bat das Verkehrsministerium in Madrid den EU-Verkehrskommissar Siim Kallas und die irischen Luftfahrtbehörden schriftlich um ein Treffen. Dabei soll es den Angaben zufolge um eine Erweiterung der Kontrollbefugnisse von einzelnen Ländern gegenüber ausländischen Fluggesellschaften gehen, die in dem jeweiligen Staat eine erhöhte Zahl von Flügen anbieten.
Am Samstag war eine Ryanair-Maschine auf dem Weg von Bristol nach Reus im Nordosten Spaniens nach Angaben der Airline wegen eines "möglichen Triebwerksproblems" auf dem Flughafen Prat bei Barcelona gelandet. Die Landung sei "normal" verlaufen, teilte Ryanair mit.
Am Sonntag musste eine Maschine aus Paris auf dem Weg nach Teneriffa in Madrid außerplanmäßig zwischenlanden. Es habe ein "kleines technisches Problem" gegeben, erklärte Ryanair, ohne nähere Angaben zu machen. In Madrid sei das Flugzeug untersucht worden. Mit zwei Stunden Verspätung seien die etwa 160 Fluggäste dann auf Teneriffa gelandet.
Der spanische Flughafen-Betreiber AENA hat in jüngster Zeit mehrere Zwischenfälle auf Ryanair-Flügen gemeldet. Derzeit ermitteln die spanischen Behörden vor allem wegen drei Notlandungen, die im Juli wegen Treibstoffmangels beantragt werden mussten. Nach den Notlandungen hatten deutsche Piloten viele Airlines kritisiert, auf sie Druck auszuüben, möglichst wenig Treibstoff zu tanken.
Ryanair-Chef Michael O'Leary weist Vorwürfe mangelnder Sicherheit seiner Airline entschieden zurück. Er hatte sich vor knapp einer Woche in einem offenen Brief an die spanische Verkehrsministerin Ana Pastor gewandt. Darin schrieb er, dass es auch bei den spanischen Fluggesellschaften wie Iberia oder Vueling verglichen mit der Zahl ihrer Flüge "das selbe Ausmaß an Routine-Vorfällen" gebe. Aber auch sie böten "genau die exzellente Flugsicherheit" wie Ryanair. O'Leary bezichtigte das spanische Verkehrsministerium, eine Hetzkampagne gegen Ryanair zu betreiben.