Ein halbes Jahr nach der Liberalisierung des Marktes Schon 145 Fernbuslinien in Deutschland

Berlin · Das Netz für Fernbusreisen in Deutschland wird immer dichter. Ein halbes Jahr nach der Liberalisierung des Marktes ist die Zahl fester Fernbuslinien auf 145 gestiegen, wie das Verkehrsforschungsinstitut IGES auf Anfrage ermittelt hat. Das sind 40 mehr als im Oktober 2012.

Etwa 50 Anbieter von Fernbusreisen gibt es derzeit. Von Düsseldorf führt eine feste Verbindung nach Konstanz. Der Preis pro Reisekilometer liegt im Schnitt bei zehn Cent. Erkenntnisse über Passagierzahlen liegen bislang aber nicht vor. "In fünf Jahre werden wir ein dichtes Netz haben", sagt der FDP-Verkehrsexperte Oliver Luksic.

Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) sieht nach der weitgehenden Marktfreigabe für Fernbuslinien in der Branche eine regelrechte "Aufbruchstimmung". Der Markt sei "von seinen jahrzehntealten Fesseln befreit" worden, erklärte Ramsauer. Die Busreisen schonten Geldbeutel und Klima, so Ramsauer. Damit avanciere der Bus zur "echten Alternative zum Auto".

Mit der Neuregelung des Fernbusverkehrs war zum Jahresbeginn die Vorschrift aufgehoben worden, wonach keine Strecken genehmigt werden konnten, auf denen eine Bahnverbindung angeboten wird. Schutzvorschriften gibt es allerdings weiterhin für den öffentlichen Personennahverkehr mit Bussen und Bahnen.

So ist zwischen zwei Haltestellen im Fernbusverkehr ein Mindestabstand von 50 Kilometern vorgeschrieben. Inzwischen haben sich auch die Deutsche Bahn oder der Discounter Aldi mit eigenen Busstrecken in das Geschäft begeben.

Eine Busfahrt von Stuttgart nach Berlin kostet beispielsweise ab 25 Euro, von Frankfurt am Main nach Trier ab 11 Euro. Die Tarife liegen dabei wie bei den meisten Fernbuslinien deutlich unter den Normalpreisen der Bahn.

(brö/angr)
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