Oktoberfest in München Rauchverbot ohne Murren und Knurren

München · Das erste rauchfreie Oktoberfest leidet nicht unter dem Unmut der Raucher. Befürchtete Streitereien zwischen Festzeltpersonal und Gästen sind ausgeblieben. Viele Gäste halten sich freiwillig an das Verbot. Nur einer musste zur Beschwichtigung den Kopf hinhalten – und das bloß symbolisch.

15 Beobachtungen beim Oktoberfest 2010
16 Bilder

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Das erste rauchfreie Oktoberfest leidet nicht unter dem Unmut der Raucher. Befürchtete Streitereien zwischen Festzeltpersonal und Gästen sind ausgeblieben. Viele Gäste halten sich freiwillig an das Verbot. Nur einer musste zur Beschwichtigung den Kopf hinhalten — und das bloß symbolisch.

Sebastian Frankenberger, der den bayerischen Volksentscheid für das Rauchverbot in Gang gebracht hatte, ist dafür auf dem Oktoberfest symbolisch hingerichtet worden. Bei der traditionellen Enthauptung auf der Bühne beim Schichtl kam er vor den Kameras des Bayerischen Rundfunks als Sündenbock für den Frust der Raucher unters Fallbeil — ein derber Spaß, der jedes Jahr einen Auserwählten auf der Wiesn ereilt.

Ansonsten wird auf der ersten rauchfreien Wiesn niemandem der Kopf abgerissen. Wie die Münchner Abendzeitung berichtet, blieben die befürchteten Konfrontationen zwischen Gästen und dem Personal der Festzelte aus.

Viel Verständnis für Rauchverbot

Nach Aussagen von Festzeltwirten und Sicherheitsleuten hätten die Gäste sehr verständnisvoll auf Aufforderungen reagiert, im Zelt das Rauchen einzustellen. Viele seien sogar freiwillig nach draußen gegangen. Ganz habe sich das Rauchen in den Zelten aber nicht vermeiden lassen, da das Personal in den überfüllten Zelten nicht flächendeckend die Einhaltung des Verbots kontrollieren konnte.

"Das Rauchverbot funktioniert", sagte der bayerische Gesundheitsminister Markus Söder (CSU) im Interview mit der Online-Ausgabe der Süddeutschen Zeitung. Die Mehrheit akzeptiere das Gesetz. Dass dem Oktoberfest ohne blauen Dunst etwas von seinem Charme verloren gehe, verneinte der Minister. "Die Bayerische Lebensart lässt sich doch nicht alleine über das Rauchen definieren."

Nach einem Volksentscheid in Bayern ist ein strengeres Rauchverbot in Kraft getreten. L aut Nichtraucherschutzgesetz darf deshalb seit dem 1. August in bayerischen Gaststätten, Bars und Festzelten nicht mehr geraucht werden. Für das Oktoberfest sollte es eine Ausnahmeregelung geben. Doch die Festzeltwirte einigten sich darauf, das Verbot bereits in diesem Jahr freiwillig einzuführen.

(qui/RPO)
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