Urlaub mit Tieren Mieten Sie sich eine Kuh oder einen Gorilla

Düsseldorf (RP). In der Schweiz werden Kühe und Ziegen für eine Saison an Touristen vermietet. Frankreich-Urlauber können sogar eine Runde mit Zugvögeln fliegen. In Uganda nehmen sie hautnahen Kontakt zu Gorillas auf. Die Angebote kommen gut an.

Tierische Reisen
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Der Urlaub hat einen tierischen Höhenflug erreicht: Seit kurzem gibt es eine Airline, die nur Hunde und Katzen transportiert. Die Anreize für urlaubende Tierfreunde werden immer kurioser. Eine Auswahl:

Kuh-Leasing

Albert Breitenmosers Kühe posieren für die Kamera. Jede will die Schönste sein. Der Landwirt aus Eggerstanden (Appenzell) vermietet seine Kühe nämlich an Urlauber. Auf 70 Stück hat er seinen Stall aufgestockt. "Die Nachfrage ist riesig. Ich habe sogar schon sechs Dauermieter, die ihre Kuh für mehrere Jahre geleast haben", erzählt Breitenmoser.

Die Idee kam dem gewieften Landwirt im Kanada-Urlaub, wo sich reiche Geschäftsleute gerne eine Kuh zulegen und beim Bauer "parken". 390 Franken kostet die Sommermiete in Appenzell, dafür dürfen die Urlauber ihren Vierbeiner auf der Weide besuchen und streicheln. Zum Paket gehören auch eine Übernachtung, ein Melkkurs und ein gerahmtes Foto von Verona oder Jane. Wer 120 Franken drauflegt, kann zusammen mit Breitenmoser Mozzarella aus der Milch seiner Lieblingskuh käsen.

Ziegen mieten

Was mit Kühen geht, geht auch mit Ziegen. Im Heidiland (Geißenpeter lässt grüßen) bietet Benno Guntli seine Tiere als Leasing-Objekte an. "Anfangs dachte ich eher an Familien, aber die Mieter sind kunterbunt", berichtet er. 80 bis 90 Ziegen stehen bereit. Für 200 Franken darf man seine Ziege von Juli bis September auf der Seebenalp (Flumserberg) besuchen, beim Melken über den Kopf streicheln und mit ihr spazieren gehen. Es gibt zwar davon kein Foto fürs heimische Wohnzimmer, aber der Ziegenkäse vom Lieblingstier wird zum Vorzugspreis verkauft.

Huhn zum Kennenlernen

Wer bei Hotelier Gerhard Graßl ein Huhn mietet, kriegt mehr als nur Besuchs- und Streichelrecht. Für die Jahresrate von 42 Euro stehen dem Paten sechs Eier pro Woche zu. Obendrauf erhält man eine Urkunde mit dem Namen der Henne. Mehr als die Hälfte der 40 Hühner steht unter Vertrag. Natürlich können die Urlauber, die das Leasing-Abkommen bei einem Aufenthalt in der Pension "Land-Ei" in Beelitz bei Berlin geschlossen haben, nicht regelmäßig ihre Eier-Ration abholen. Aber Graßl geht es um etwas anderes: "Viele haben gar keine Ahnung, wie sich Hühner verhalten, was sie fressen, wie sie Eier legen." Nun könnten Großstädter eine persönliche Beziehung zu einem Huhn aufbauen. Für eine Sonderzahlung von zehn Euro kann der Pate sein Huhn vor dem Suppentopf bewahren. Es bekommt " Gnadenbrot in hühnerparadiesischen Verhältnissen".

Küken-Schlüpfen

Das Bio-Hotel "Kenners Landlust" in Göhrde bei Hamburg hat sich dem Natur-Urlaub verschrieben: Eseltrekking, Waldwochen und Kükenfrühling. Bis in den späten Sommer hinein lockt das Programm, bei dem Kinder zusehen, wie Küken aus den Eiern schlüpfen.

Tierpflege

Ebenfalls für Kinder sind die Tierpatenschaften im Unterschwarzachhof in österreichischen Saalbach-Hinterglemm. Für die Dauer des Aufenthalts dürfen sich die Kleinen ein Pony, Lama oder einen Hasen aussuchen, das Tier streicheln, füttern und den Stall sauber machen. Die komplette Familie kann auch ein "Melkdiplom" erwerben.

Wolf-Watching

Im Apennin können Touristen Forscher auf der Suche nach Wölfen begleiten. Ein Wissenschaftler zieht nachts mit den Urlaubern los und versucht mit Geheul vom Band die Raubtiere anzulocken. Tourenführer offerieren auch mehrtägige Wanderungen.

Gorilla-Gucken

Die UN hat 2009 zum Jahr des Gorillas ausgerufen, um auf die Bedrohung der Tiere aufmerksam zu machen. Colibri Umweltreisen hat dazu eine Sonderreise nach Uganda und Ruanda kreiert, bei der die Urlauber auf Urwald-Safari gehen, um einen der Riesen zu Gesicht zu bekommen.

Reisen mit Hund

Spezielle Trips für Hund und Herrchen hat "hundewandern.de" im Programm. Es gibt zum Beispiel eine Kanutour im Elsass oder eine Hunde-Abenteuerwoche in Südtirol. Hundehotels sind längst keine Seltenheit mehr. Die berühmtesten Beispiele sind das "D Pet Hotel" in Hollywood, wo die Hunde-Suite mehr als 100 Dollar kostet. Auch das "Canis-Resort" bei München hat hohe Preise, pro Tag sind schnell ein paar hundert Euro weg, da ist die Übernachtung fürs Herrchen dann aber inbegriffen.

Der Verband "Roter Hahn", der Urlaubsbauernhöfe in Südtirol vertritt, wirbt damit, dass Hunde willkommen sind. http://www.roterhahn.it/de/

Fliegen mit Zugvögeln

Ein Abenteuer nur für Schwindelfreie ist das Angebot in der Auvergne (Frankreich): Christian Moullec nimmt dort Touristen in seinem Ultraleicht-Flugzeug mit in die Lüfte zu einer Begegnung mit den Zugvögeln. Eine Stunde kostet 1200 Euro, im Heißluftballon kostet sie 300 Euro.

Tier-Airline

In den USA hebt die erste Fluggesellschaft nur für Tiere ab. 250 Dollar kostet der Flug für Bello oder Mitzi mit "Pet Airways", die bis zu 50 Haustiere transportieren kann. Bei Zwischenladungen geht ein Mitarbeiter mit dem Hund Gassi.

(RP)
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