Nach "Wilma" Florida-Reisen fallen zum Teil aus

Hamburg/Oberursel (rpo). Nachdem der Hurrikan "Wilma" über Florida hinweggefegt ist, sind Reisen nach Florida nicht mehr uneingeschränkt möglich. Einige Reiseveranstalter haben ihre Pauschalreisen vorerst gestrichen. Dafür werden kostenlose Umbuchungen oder Stornierungen angeboten.

Der Branchenführer TUI beispielsweise will bis Ende Oktober nicht mehr nach Florida fliegen. Kunden, die bereits gebucht haben, können kostenlos umbuchen oder stornieren, sagte TUI-Sprecher Robin Zimmermann in Hannover. Detaillierte Informationen zur Schadenslage in den Tourismuszentren des Bundesstaates im Südosten der USA lägen aber noch nicht vor.

Inwieweit etwa Hotels beschädigt sind, lasse sich noch nicht absehen, bestätigte Anke Dannler, Sprecherin der Veranstalter Dertour und Meier's Weltreisen in Frankfurt/Main. Zunächst bis Freitag, 28. Oktober, abgesagt sind alle Reisen der beiden Veranstalter zu den Florida Keys im Süden des US-Bundesstaates. Für alle übrigen Florida- Reisen besteht ebenfalls bis Freitag die Möglichkeit zu stornieren oder umzubuchen. "Unsere Kunden haben in der Regel ohnehin längere USA-Reisen gebucht. Wir empfehlen daher, die betroffenen Regionen Floridas zu meiden und vorerst woanders hinzufahren", sagte Dannler.

Eine Lösung: Routen ändern

Auch bei TUI hat nur der kleinere Teil der Florida-Urlauber eine Pauschalreise an einen einzelnen Ort gebucht. "Bei pauschal gebuchten Rundreisen wird es vergleichsweise einfach sein, die Routen zu ändern", so Zimmermann. Schwieriger werde es bei Kunden, die nur einzelne Bausteine wie Hotels über die TUI gebucht haben.

Keine Informationen über Beeinträchtigungen für seine Florida- Urlauber liegen dem Veranstalter Canusa Touristik vor, so dessen Geschäftsführer Tilo Krause-Dünow in Hamburg. Schäden an Unterkünften des Veranstalters habe es keine gegeben, als Hurrikan "Wilma" mit Spitzengeschwindigkeiten von mehr als 200 Stundenkilometern über den US-Bundesstaat hinweggefegt war. Alle Reisen nach Florida fänden daher in den kommenden Wochen planmäßig statt.

Buchungen werden zurück gehen

Auch dass Reisende wegen des Sturms ihren bereits gebuchten Urlaub nun kurzfristig stornieren wollen, erwartet der Canusa-Chef nicht. Es sei ohnehin eine ruhige Zeit, nur wenige Reisende aus Deutschland machten derzeit in Florida Urlaub. "Aber es hilft der Buchungslage nicht", räumte Krause-Dünow ein. Insbesondere Urlauber, die für die kommenden Monate eine Florida-Reise planen, dürften sich wegen des Hurrikans nun eher zurückhalten.

Auch beim Tourismus-Konzern Thomas Cook liegen derzeit noch keine Meldungen über Schäden an Unterkünften vor, sagte dessen Sprecher Boris Ogursky in Oberursel (Hessen). Zwar gewähre das Unternehmen Florida-Reisenden eine bis Donnerstag, 27. Oktober, verlängerte Frist für kostenlose Umbuchungen. Bislang hätten aber nur wenige Urlauber davon Gebrauch gemacht. Alle Flüge und Reisen von Thomas Cook würden wie geplant angeboten.

Keine langfristigen Auswirkungen

"Die meisten Gäste sind Individualreisende und halten sich derzeit in Orlando auf, das nicht so stark vom Sturm betroffen war", sagte Ogursky. Gäste auf den vorgelagerten Florida Keys, wo große Schäden befürchtet worden waren, seien bereits in der vergangenen Woche in Sicherheit gebracht worden. Mit langfristigen Nachteilen für das Florida-Geschäft rechnet Ogursky nicht: "Die Erfahrungen zeigen, dass sich nach einem Hurrikan keine wesentlichen Auswirkungen ergeben."

(gms)
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