Experte Peter Hollinger bringt schüchternen Menschen das Flirten bei Flirten: Das Geheimnis der Augenbraue

Es könnte so einfach sein: Sie sieht ihn, er sieht sie, beide finden sich sympathisch und wollen sich kennenlernen, aber: Beide schweigen. Zu groß ist die Unsicherheit, sich womöglich doch wieder einen Korb einzufangen. Doch Flirten lässt sich lernen. Wie es funktioniert, hat Peter Hollinger, Leiter der 1. Deutschen Flirt- und Kontaktschule, im Interview mit RP Online erklärt.

Herr Hollinger, kann man Flirten wirklich lernen?

Ja, bis zu einem gewissen Punkt schon. Man kann Techniken entwickeln, wie man auf andere Menschen zugeht, wie sich gute Stimmung erzeugen lässt oder wie Mann oder Frau charmant sein kann, ohne dabei maßlos zu übertreiben und den Flirtpartner schon vorher in die Flucht zu schlagen.

Wie lernt man sowas?

Beispielsweise mit Entspannungstraining. Ich rate meinen Kursteilnehmern Übungen zu machen, in denen man sich zunächst vorstellt, dass man einer Person begegnet und diese auch anspricht. In einem anschließenden Rollenspiel lässt sich die Szene nachspielen und analysieren. Wenn man eine Wunschsituation mehrfach durchspielt, fühlt man sich vorbereitet und damit automatisch sicherer. Viele Dinge wie Auftreten, Gang oder Begrüßung sind eine Frage der Übung.

Italiener oder Franzosen scheinen kein Problem mit dem Flirten zu haben. Fällt den Deutschen das Flirten eher schwer?

Flirtprobleme sind nicht unbedingt ein deutsches Problem. Es gibt generell keinen, der nicht flirten kann. Aber jeder kann noch etwas dazulernen.

Wo liegen denn die Hauptprobleme beim Flirten?

Den meisten fällt es schwer, Blickkontakt aufzubauen und dann auch zu halten. Positive Signale an sein Gegenüber auszusenden, ist für viele auch nicht immer einfach. Solche Signale aber auch zu empfangen und diese als solche zu erkennen und wahrzunehmen, ist ebenfalls ein Problem. Viele müssen erst von einem Freund darauf aufmerksam gemacht werden, dass Flirtinteressenten da sind.

Wo flirtet es sich denn am besten?

Beispielsweise im Café, beim Sport, im Museum oder auch an der Tankstelle. Dort tankt man ja mittlerweile nicht nur, sondern kauft auch ein und verlängert damit den Aufenthalt. Letztlich ist aber entscheidend, dass man ein bisschen Zeit mitbringt.

Wie beginnt man einen optimalen Flirt?

Optimal wäre natürlich, wenn sich zwei Menschen anlächeln, sich zuprosten, ein Herz fassen und einander ansprechen. Wichtig ist, erst Blickkontakt aufzunehmen, Sympathie rüberzubringen und sich irgendwann einen Ruck zu geben. Dieses lässt sich durch mentales Training lernen. Allerdings sollte man für einen Flirt auch immer spontan und flexibel sein.

Was ist beim Flirtverlauf zu beachten?

Wichtig ist es, im Gespräch die Gemeinsamkeiten zu entdecken und damit ein Wir-Gefühl zu erzeugen. Dabei müssen beide die Signale aufnehmen, genau und aufmerksam zuhören und das Gespräch von einer Arbeits- in die Privatssphäre zu bringen. Gelegentliche Komplimente sind hilfreich, sollten aber auch nicht übertrieben gemacht werden.

Mit welchen Tricks lässt sich noch arbeiten?

Beispielsweise könnte man seinem Flirtpartner eine Visitenkarte mit der Rückseite nach oben zuschieben. Dort steht dann drauf: Sie flirteten gerade mit...Das ist mal etwas anderes und wirkt nicht aufdringlich.

Was sollten Menschen beim Flirten unbedingt vermeiden?

Flirtende sollten unbedingt vermeiden, den Blickkontakt zu vernachlässigen. Nicht zu lächeln, motiviert den Gesprächspartner nicht gerade, einen Flirt fortzusetzen. Hinterherpfeifen und Zuzwinkern sollte man heutzutage auch lieber vermeiden. Augenbrauen hochziehen ist angesagt.

Angenommen, der Flirt war ganz nett, aber das war's auch schon. Wie wird man einen Flirtpartner elegant wieder los?

Auf jeden Fall nicht irgendetwas vorspielen. Man sollte bestimmt und gerade heraus nein sagen und Grenzen setzen. Dabei sollte man aber freundlich bleiben.

Mehr Infos unter www.flirtundkontakt.de oder Tel: 089/ 7 23 89 72

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