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Tourismus-Studie Ferien: NRW benachteiligt gegenüber Bayern

Düsseldorf · Durch eine geschicktere Planung der Schulferien könnten NRW-Familien jedes Jahr rund elf Tage mehr Urlaub machen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des Deutschen Tourismusverbandes (DTV), in der die Ferientermine der vergangenen zehn Jahre analysiert wurden.

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Foto: DJH Landesverband Bayern e.V.

Demnach "verschenke" NRW besonders viele mögliche Reisetage, weil die Ferien innerhalb einer Woche beginnen oder enden. Vor- oder nachgelagerte Wochenenden und Feiertage könnten so häufig nicht genutzt werden, um die Ferienzeit zu verlängern. Rein rechnerisch ergeben sich für den Spitzenreiter Bayern aus der Lage der Schulferien 113,6 mögliche Reisetage im Jahr. Für NRW sind es nur 102,1 Tage.

Der gesamte Deutschlandtourismus könnte durch eine bessere Ferienregelung bis zu 15,6 Milliarden Euro mehr Umsatz machen — 250.000 neue Arbeitsplätze könnten entstehen, sagt DTV-Vizepräsident Martin Spantig. Die Termine für die Sommerferien werden langfristig von der Kultusministerkonferenz (KMK) festgelegt. Alle übrigen Ferientermine bestimmen die Länder selbst.Das geschehe vor allem nach "pädagogischen und organisatorischen" Kriterien, sagt eine Sprecherin von NRW-Schulministerin Sylvia Löhrmann (Grüne).

Unterrichtsphasen von mindestens sechs Wochen und Ferienzeiträume müssten sich angemessen abwechseln, Praktika und Schulfahrten müssten gleichmäßig auf das gesamte Jahr verteilt werden, und die Unterrichtsphasen beider Halbjahre müssten möglichst gleich lang sein. Hinzu kommt, dass die DTV-Studie die beweglichen Ferientage und die Feiertage in NRW nicht berücksichtigt. "Hier hat die Schulkonferenz Spielraum", sagt die Sprecherin.

Der Tourismusverband fordert die KMK dazu auf, den von den Ländern vereinbarten Zeitraum von 90 Tagen für den Sommerferienkorridor (möglichst 1. Juli bis 10. September) voll zu nutzen. Er schrumpfe seit Jahren — 2014 auf 71 Tage. Das Angebot in den Ferienorten werde so verknappt, weil sich die Saison auf weniger Tage verteile. Urlauber müssten höhere Preise und Staus einplanen. Die Branche hätte mit einer kurzen Auslastung zu kämpfen.

Die KMK hält dem entgegen: Das seien rein tourismuspolitische Anliegen. Es müssten aber alle Interessen berücksichtigt werden. "Nicht der Ferienbeginn in den Bundesländern ist oft ausschlaggebend für Staus und begrenzte Buchungsmöglichkeiten, sondern oft auch die festen und starren Wechseltage der Anbieter — vorwiegend am Samstag", sagt Udo Michalik, Generalsekretär der Kultusministerkonferenz in einer Mitteilung.

(RP/das)
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