Südostasien Ein Mekong-Bummel nach Saigon

Phnom Penh/Ho-Chi-Minh-Stadt · Die Fahrt von Phnom Penh nach Saigon schafft der Bus in sechs Stunden, das Schnellboot an einem Tag. Was für ein Stress! Wenigstens vier Tage sollten es sein, um die Reize des Mekong-Deltas, Dörfer, Tempel und Märkte zu erkunden. Die Geldbörse hat Schonzeit bei dieser Bummeltour.

Mit dem Boot nach Saigon
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Mit dem Boot nach Saigon

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ie Sonne bräunt. Der Wind kühlt. Der Motor brummt. Die Getränke in der Kühlbox sind noch eiskalt. Kinder winken vom Ufer. Der Königspalast von Kambodschas Hauptstadt bildet zum Auftakt der Reise eine prächtige Kulisse. Bootsfahrten zwischen Phnom Penh und Saigon, das längst Ho-Chi-Minh-Stadt heißt, sind spektakulär, ob als Cruise für Betuchte oder in der günstigen Variante für preisbewusste Weltenbummler.

Oben sorgt das Sonnendeck für frische Luft und klare Sicht. Unten, hinter den verstellbaren Sitzen, stapeln sich Rucksäcke und Reisetaschen. Übernachtet wird an Land in einfachen Hotels, die Klimaanlage, Dusche und TV haben. Auch "Home Stay", die private Übernachtung bei einer Familie auf einer Insel im riesigen vietnamesischen Mekong-Delta ist möglich.

Zahlreiche Unternehmen in Kambodscha und Vietnam bieten den vier Tage dauernden Trip mit Boot und Bus für umgerechnet 60 bis 70 Euro an. Drei Übernachtungen mit Frühstück, Eintritte und Ausflüge sind inklusive. Die Boote fahren in beide Richtungen, auch zwei oder drei Tage sind möglich. Bei der kombinierten Boots- und Bustour werden öfter die Fahrzeuge gewechselt. Die Wartezeiten sind gering, die Organisation ist meist recht flott.

Lebendes Museum

Ein paar Buddhatempel und viele Reisfelder säumen den mächtigen Mekong. Der Kapitän legt nach gut drei Stunden an einem kleinen Steg an. Hier beginnt Vietnam. Die Grenzer sind freundlich. Für Kambodscha gibt es das Visum bei der Einreise, für Vietnam nicht. In Phnom Penh besorgen es Hotels schneller und kostengünstiger, als das in Deutschland möglich ist. Bootswechsel. Am Bug weht nun die rote Flagge mit gelbem Stern.

Vietnam: Naturschönheit fern der Touristenhochburg
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Vietnam: Naturschönheit fern der Touristenhochburg

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Foto: shutterstock/ Igor Plotnikov

In Chau Doc schwimmen Wohnhäuser, Tankstellen, Hotels sowie Obst- und Gemüsemärkte auf dem Wasser. Das "Mekong Hotel" liegt festgebunden am Ufer. Bier, frischer Ananas- und Papayashake - alles für knapp einen Euro. Im nahen Victoria Hotel brutzeln Fisch und Fleisch am Tisch auf Holzkohle. Etwa fünf Euro kostet die große Portion. Tausende Familien züchten hier und anderswo im Delta Fische und Shrimps in Drahtkörben und Containern unter ihrem Haus. Der Grenzort Chau Doc präsentiert religiöse Vielfalt: Buddha-Pagoden, Cao-Dai-Tempel und Moscheen in einem nahen Dorf leben die Cham, eine muslimische Minderheit.

Die ganze Region ist auch die Reis-, Gemüse- und Früchtekammer Vietnams. Der farbenprächtige Markt der Stadt My Tho zeigt, was das Mündungsgebiet mit seinen riesigen Reisfeldern, Mangrovenwäldern, Inseln, Naturschutzgebieten und einigen Badestränden zu bieten hat: Ananas, Mangos, Drachenfrucht, Litschi, Honigwein, Zitrusfrüchte, Zuckerrohr, Sojabohnen, viel Reis und Fisch.

Die letzte Fahrt ist im Bus. Die Lichter von Saigon funkeln. Es ist 20.00 Uhr. Endstation ist die zentrale De Tham Street. Im Viertel werben Hotels - von 10 bis 100 Euro - Restaurants und Reiseveranstalter um Kunden. Von hier ist die Millionenmetropole leicht zu erkunden.

(dpa)
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