Höchstes Gebäude der Welt öffnet Montag Der Burj wird wohl der letzte Riese Dubais
Dubai (RPO). Mit mehr als einem Jahr Verspätung wird am Montag in Dubai das mit Abstand höchste Gebäude der Welt eröffnet. Der mehr als 800 Meter hohe "Burj Dubai" ("Turm von Dubai") hat über 160 Etagen und wurde vom US-Architekten Adrian Smith entworfen. Experten glauben, dass der Turm das letzte XXL-Vorhaben im finanziell angeschlagenen Emirat sein wird.
In dem Gebäude sind mehr als 1000 Wohnungen, Büros und ein Armani-Luxushotel geplant. Mit dem Wolkenkratzer hat der arabische Wüstenstaat den bisherigen Rekordhalter, das 508 Meter hohe Gebäude "Taipei 101" in der taiwanischen Hauptstadt Taipeh um Längen überholt.
Der "Burj Dubai" soll zum Zentrum eines neuen, 20 Milliarden Dollar (rund 14 Milliarden Euro) teuren Stadtteils der Wüstenstadt werden. In "Downtown Burj Dubai" sollen 30.000 Wohnungen und das größte Einkaufszentrum der Welt entstehen. Der Bauträger Emaar Properties gehört zu einem Drittel der Regierung des Emirats. Mit dem Bau des Turms war 2004 begonnen worden, ursprünglich sollte er schon 2008 eingeweiht werden. Nach mehrmaligen Verzögerungen wurde nun der 4. Januar 2010 als Einweihungsdatum festgelegt - an diesem Tag jährt sich zum vierten Mal der Tag der Machtübernahme von Scheich Mohammad Ben Rasched el Maktum.
Ein Jahr Verspätung
Bei gutem Wetter ist der Wolkenkratzer, der zwischen Meer und Wüste in den Himmel ragt, aus fast 100 Kilometern Entfernung zu erkennen. Die genaue Höhe des Wolkenkratzers, für den 330.000 Kubikmeter Beton und 31.400 Tonnen Stahl verbaut wurden, haben die Investoren bislang geheim gehalten. Am Bau waren auch deutsche Firmen beteiligt. So lieferte ThyssenKrupp Nirosta rund 400 Tonnen Edelstahl für die Fassade.
Ursprünglich sollten die Architekten nur den Rekord des 508 Meter hohen "Taipei 101" brechen, wie der Bauingenieur Bill Baker vom Architekturbüro Skidmore, Owings and Merrill aus Chicago berichtet. Dann hätten die Bauherren aber immer wieder verlangt, noch höher in dem Himmel zu bauen. "Wir haben viel vom 'Burj Dubai' gelernt", sagt der Ingenieur. Er rechnet damit, dass schon bald ein Turm gebaut werden kann, der mehr als 1000 Meter hoch ist.
Wohl das letzte große Projekt
Der "Burj Dubai", der am Boden die Form eines Ypsilon hat, wird nach oben hin immer schmaler und an der Turmspitze von einer gigantischen Stahlkonstruktion gekrönt. Die dreiteilige Grundfläche sorgt nach Angaben von Bauleiter George Efstathiou für Stabilität - auch bei Wind. "Der Turm ist stabiler als andere Wolkenkratzer, die deutlich kleiner sind", sagt er. Selbst heftige Stürme seien in dem Wohn- und Büroturm nicht zu spüren.
Nach Einschätzung von Experten könnte der Rekord-Wolkenkratzer womöglich das letzte gigantische Bauprojekt in Dubai sein. Ende 2009 hatten die Finanzprobleme des Emirats die Börsen weltweit erschüttert. Dubai hatte insgesamt Schulden in Höhe von 80 Milliarden Dollar angehäuft, davon hat allein 59 Milliarden Dollar das Staatsunternehmen Dubai World zu verantworten. Es ist mit der Baufirma Nakheel unter anderem für den Bau der künstlichen Luxus-Palmeninseln vor der Küste des Wüstenstaats zuständig.