Kletterurlaub in Deutschland Den Berg bezwingen - Faszination Klettern

Düsseldorf (RPO). Im Urlaub möchte man sich die meiste Zeit erholen und entspannen. Da scheint Klettern eher etwas für Abenteurer zu sein. Doch weit gefehlt. Denn wer sich auf das "Abenteuer" einlässt wird erstaunt sein, wie schnell die Ruhe einkehrt.

Faszination Klettern - die Ruhe der Berge
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Faszination Klettern - die Ruhe der Berge

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Wer zum ersten mal in seinem Leben die Hand an den Fels legt, um eine Wand zu ersteigen, wird von den Reaktion seines Körper überrascht sein: Die ersten paar Meter geht es noch, da ist der Boden noch nah genug. Sobald aber eine gewisse Höhe erreicht ist und der erste Griff kommt, der schwieriger zu erreichen ist, wenn der erste Tritt kommt, auf dem der Fuß abrutschen will, beginnt das Herz wie wild zu schlagen. Obwohl der Verstand weiß, dass man gut gesichert ist, dass Gurt und Seil halten, beginnt der Körper Massen an Adrenalin auszuschütten. Der Instinkt sagt ihm, das ist gefährlich. Bewältigt man dann die Passage, folgen Erleichterung und ein kribbeliges Hochgefühl. Dann kommt die Ruhe. Das stille empfinden von Glück.

Kletterreisen haben eine ganz eigene Faszination: Gerade wer unerfahren ist, wird überwältigt sein, von dem Glücksgefühl, wenn man es geschafft hat, wenn man oben angekommen ist und die Aussicht genießen darf. Dabei sind solche Touren tatsächlich nicht ganz ungefährlich.

Wer sich zum ersten Mal in einen Klettersteig oder in die Wand wagt, sollte sich vorab gründlich informieren. Und er sollte unbedingt mit erfahrener Begleitung gehen. Denn gerade am Anfang überschätzen viele oft die eigene Leistungsfähigkeit, weil sie beim Klettern ganz andere Muskulatur gebrauchen als im Alltag. Der Körper kann schnell erschöpfen. Wer Sport betreibt und regelmäßig joggt, mag eine gute Kondition haben. In der Wand werden bestimmte Muskelgruppen aber trotzdem zum ersten Mal beansprucht.

Informieren geht über Probieren

Bevor man sich mit der Begeisterung eines Abenteurers auf einen Sieben-Stunden-Klettersteig stürzt, empfiehlt es sich deshalb, in leichten Routen die eigene Leitungsfähigkeit zu testen. Die ersten Märsche sollten unbedingt unter fachkundiger Führung in Gruppen stattfinden. Auf den erfahrenen Kletterer im Bekanntenkreis sollte man sich nicht alleine verlassen. Einige selbsternannte Profis sind so routiniert, dass sie zum Übermut neigen und ihren Gefährten mehr zu trauen, als diese tatsächlich leisten können.

Die IG-Klettern informiert über die verschiedensten Kletter-Routen in Deutschland, über die jeweiligen Schwierigkeitsgrade und die geschätzte Dauer der Strecken.

Wer eine Reise mit Klettererfahrung plant, sollte sich vorab in einer Kletterhalle testen. Nicht jedem macht das Klettern in der Wand Spaß. Klettersteige mit höherem Schwierigkeitsgrad beinhalten aber oft solche Passagen. Häufig kann die Erfahrung eines leichten Klettersteigs mehr Freude bringen. Auf den Ausblick muss man deshalb nicht verzichten. Die Route entscheidet in der Regel nicht über das Ziel in Luftiger Höhe sonder nur über den Weg auf welchem man es erreicht.

Eine faszinierende Selbsterfahrung

Das Besondere am Klettern ist freilich der Weg selber. Den Gipfel zu erreichen ist sozusagen nur das Sahnehäubchen, die Belohnung für die Begeisterung, den Mut, die Konzentration und das Vertrauen: Die Begeisterung entscheidet darüber, ob man den Gipfel zu Fuß erklimmen möchte. Der Mut hilft einem, die ersten schwierigen Passagen zu bewältigen. Die Konzentration kommt ganz von selbst, wenn man an nichts Anderes mehr denkt, als an den nächsten Griff, oder den nächsten Tritt. Und das Vertrauen? Das Vertrauen gehört demjenigen, der einen sichert.

Wer sich ernsthaft im Klettern ausprobiert, wird sich neu kennen lernen. Ab einem bestimmten Punkt geht der Fokus ganz auf einen selbst, auf den eigenen Körper, die innere Empfindung. Plötzlich fühlt man sich ängstlich und schwach, wie nie zuvor. Oder man entdeckt eine Willensstärke und Geisteskraft, die man sich selbst nicht zu getraut hätte. In jeden Fall sieht man sich und seine Umwelt auf einmal mit neuen Augen.

Die schönsten Klettergebiete in Deutschland

Um einen schönen und spannenden Kletterurlaub zu verbringen, muss man nicht ins Ausland reisen. Deutschland hat auf diesem Gebiet viel zu bieten. So gut wie in jedem Bundesland lässt sich ein Klettersteig finden. Die schönsten sind allerdings in Bayern und in Sachsen. Die Berchtesgardener Alpen, das Wettersteinmassiv und die Allgäuer Alpen bieten eine wunderschöne Landschaft und Klettersteige in den unterschiedlichsten Schwierigkeitsstufen. Sie sind als Reiseziel für die ganze Familie geeignet. Wer einmal einen Kurs mit seinen Kindern belegt, wird sich freuen, wie mühelos die ihre Eltern überrunden. Da es beim Klettern viel auf die Technik ankommt, sind die Kleinen klar im Vorteil, sie bewegen sich instinktiver.

Das Elbsandsteingebirge in der Sächsischen Schweiz ist eher etwas für Fortgeschrittene. Trotz einiger leichter Routen sind es die steilen Sandstein-Säulen, die das Klettern dort so besonders machen. Und die zu erklimmen bedarf der Übung. Der Stein ist glatt gespült vom Regen und wenig griffig. Hier kommt es auf Training und Erfahrung an. Trotzdem lohnt sich die Reise dorthin. Man kann problemlos in den leichten Routen beginnen und sich vom Anblick der majestätischen Türme motivieren lassen.

Unter www.saechsische-schweiz.de findet man Informationen zum Urlaubsangebot der Sächsischen Schweiz.

Weitere Informationen zu Klettersteigen in Bayern finden sie unter http://www.oberbayern.de/tourismus/home/,_psmand,1.html und unter http://www.tannheimertal.com/.

Der Deutsche Alpenverein informiert über das Bergwetter, Lawinengefahr und weiteren Themen rund um die Bergreise: http://www.alpenverein.de/.

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