Natur- und Kulturschätze Das sind die neuen Welterbestätten

Sao Paulo (RPO). Die Unesco hat auf ihrer 34. Tagung in Brasília 21 Stätten neu in die Liste des Welterbes aufgenommen und sieben schon anerkannte Stätten erweitert. Dazu zählt auch die Oberharzer Wasserwirtschaft.

Die Unesco-Welterbestätten 2010
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Die Unesco-Welterbestätten 2010

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Foto: Unesco, Tan Qingju

Von den Neuaufnahmen zählen 15 zum Kulturerbe, fünf zum Naturerbe und eine sowohl zum Kultur- als auch zum Naturerbe. Das Schutzgebiet Ngorongoro in Tansania, das seit 1979 zum Weltnaturerbe gehört, wurde zusätzlich unter kulturellen Kriterien anerkannt.

Damit stehen weltweit 910 Stätten auf der Welterbeliste: 704 Kulturerbestätten und 179 Naturerbestätten, 27 Stätten zählen sowohl zum Kultur- als auch zum Naturerbe. Drei Länder sind jetzt erstmals in der Unesco-Liste des Welterbes vertreten: Kiribati, die Republik Marshallinseln und Tadschikistan.

Zum Welterbe gehören nun auch weite Teile der Insel Réunion. Eine der Kulturstätten ist die sogenannte Silberstraße, die von Mexiko-Stadt bis in die Vereinigten Staaten führt. Die Straße, die auf Spanisch Camino Real de Tierra Adentro heißt, ist ein alter Handelsweg, der vom 16. bis 19. Jahrhundert vornehmlich für den Transport von Silber aus mexikanischen Bergwerken genutzt wurde.

Ebenfalls in Mexiko befinden sich die in der Steinzeit bewohnten Höhlen von Yagul und Mitla. In dem Höhlensystem wurden unter anderem 10.000 Jahre alte Samen gefunden, die den bislang ältesten Hinweis auf den Anbau von Nutzpflanzen in Amerika darstellen. Die dritte Kulturstätte, die am Sonntagabend auf die Welterbe-Liste gesetzt wurde, ist der Platz des Heiligen Franziskus in der brasilianischen Stadt Sao Cristovao.

Zum Teil des Unesco-Naturerbes wurde eine Landschaft mit roten Felsformationen und Canyons im Südwesten Chinas erklärt, die unter dem Namen Danxia bekannt ist. Ebenfalls neu auf der Liste sind die Phönix-Inseln südlich von Hawaii, eine von drei Inselgruppen des Pazifikstaats Kiribati. Die Gewässer zwischen den Inseln beherbergten ein einzigartiges Ökosystem, erklärte das Unesco-Welterbekomitee auf seiner Website. Wegen seiner Regenwälder, Vulkane und Felsformationen wurden schließlich auch Teile des Nationalparks auf der zu Frankreich gehörenden Insel Réunion im Indischen Ozean zum Welterbe erklärt. Das Gebiet mache rund 40 Prozent der Gesamtfläche der Insel aus, teilte die Unesco mit.

In der vorausgegangenen Sitzung hatte die Unesco das historische Wassersystem im Oberharz, das im Mittelalter angelegte "Harzer Wasserregal", zum Welterbe erklärt. Gleichzeitig in die Liste aufgenommen wurden das Bischofsviertel der französischen Stadt Albi, ein Grachtenring in Amsterdam, eine vietnamesische Zitadelle aus dem 11. Jahrhundert, die historischen Denkmäler von Dengfeng in China und die Ausgrabungsstätte Sarasm in Tadschikistan. Das UN-Welterbekomitee tagt noch bis Dienstag in der brasilianischen Hauptstadt Brasila.

Internet: www.unesco.org

(apd/mais)
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