Verschärfte Sicherheitshinweise Auswärtiges Amt rät von Reisen nach Ägypten ab

Berlin · Nach dem jüngsten Gewaltausbruch in Ägypten hat das Auswärtige Amt seine Sicherheitshinweise erneut verschärft. "Für Kairo steht zu befürchten, dass sich die Sicherheitslage weiter verschlechtert", erklärte das Außenministerium in Berlin.

August 2013: Militär räumt Camps der Mursi-Anhänger
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Im ganzen Land sei weiter mit Demonstrationen von Anhängern und Gegnern des gestürzten Präsidenten Mohammed Mursi und Einsätzen der Sicherheitskräfte zu rechnen, die auch einen gewalttätigen Verlauf nehmen könnten. Die Lage bleibe im Moment sehr unübersichtlich.

Das ägyptische Militär hatte am Mittwoch die Protestlager der Muslimbrüder und anderer Anhänger Mursis in der Hauptstadt Kairo geräumt. Dabei und bei Ausschreitungen in anderen Landesteilen wurden nach offiziellen Angaben etwa 300 Menschen getötet. Die islamistische Muslimbruderschaft sprach von 2000 Toten.

"Es wird nachdrücklich empfohlen, wegen dieser Großdemonstrationen besondere Vorsicht walten zu lassen", riet das Auswärtige Amt in der Nacht zum Donnerstag. Die Umgebung der Demonstrationen solle weiträumig gemieden werden, in Kairo seien dies besonders das Zentrum, das Gebiet um die Kairo-Universität, Heliopolis und Nasr City. Nachmittags und abends sei von Fahrten in den größeren Städten abzuraten.

Der am Mittwoch verhängte Ausnahmezustand bedeute auch eine nächtliche Ausgangssperre in etlichen Großstädten und Ballungsräumen. Diese Ausgangssperre gelte bisher nicht in den Touristengebieten auf der Festlandseite Ägyptens am Roten Meer wie Hurghada und Marsa Alam. Reisenden werde jedoch dringend empfohlen, sich über Einzelheiten zu informieren, erklärte das Auswärtige Amt.

Menschenansammlungen und Demonstrationen seien unbedingt weiträumig zu meiden. Der Transit über den internationalen Flughafen Kairo sei möglich, der Flughafen funktioniere normal und sei gut gesichert.

Generell rät das Auswärtige Amt von Reisen nach Ägypten dringend ab. Besonders gilt dies für Kairo sowie die Touristenzentren in Oberägypten wie Luxor, Assuan und Nilkreuzfahrten sowie das Nildelta.

Ausgenommen davon sind bisher die Touristengebiete am Roten Meer auf der Festlandseite und auf dem Sinai im Küstenstreifen zwischen Scharm el-Scheich und Nuweiba.

(REU)
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