"Ruf doch mal laut", sagt die Mutter zu ihrem kleinen Sohn. Der starrt etwas schweigsam auf das blonde Mädchen, das ober aus dem Turmfenster heraus schaut. "Du musst rufen", wiederholt die Mutter und deutet auf das Schild mit dem Aufruf: "Laut rufen". Endlich fasst der Junge Mut. "Raaaaapunzel", schallt es aus seinem Mund. Und siehe da: langsam kurbelt sich das wie ein Seil geflochtene Haar herunter. Märchenhaft. Allerdings lässt Rapunzel ihr Haar nicht bis auf den Boden fallen. Deutsche Sicherheitsvorschriften verhindern wahrscheinlich, dass man das blonde Haar ergreift und wie ein junger Prinz zu Rapunzel ins Zimmer steigt. Die Betreiber des Märchenparks haben in den einzelnen Hütten Szenen aus den Märchen mit Puppen und Figuren nachgestellt. Ihre Kleider stammen aus altdeutschen Vorlesebüchern. Bei Rotkäppchen hat der Wolf schon die Großmutter gefressen. Er liegt im Bett, als die süße Kleine das Zimmer betritt. Zum Glück steht auch schon der Förster mit seinem Schießgewehr an der Türe. Die sieben Zwerge haben gerade den Tisch gedeckt. Zwerge mögen wohl Espresso, denn die braunen Tassen sehen aus wie die beim Italiener. Und bei den "Sieben Raben" zählen die Kinder genau nach, ob auch alle in der Stube sind.