Rabatte für die Wintersaison Alltours heizt Preiskampf an

Duisburg (RPO). Was in der Branche für Unruhe sorgt, dürfte Urlauber nur freuen: Alltours geht mit aggressiver Preispolitik in die Wintersaison. Der Duisburger Pauschalreiseveranstalter kündigte Preissenkungen von durchschnittlich 4,5 Prozent an - mehr als alle anderen Veranstalter.

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Foto: Fremdenverkehrsamt Tunesien

"Die Preis-Leistungsführerschaft ist uns wichtig", sagte Alltours-Geschäftsführer Willi Verhuven am Donnerstag in Düsseldorf. Mit seiner Preispolitik will Deutschlands größter konzernunabhängiger Reiseveranstalter im Winter die Zahl der Buchungen um 12 Prozent steigern. Reisen nach Mallorca sollen den Angaben zufolge um zwei Prozent billiger werden, Urlaub in der Türkei um fünf Prozent und Ferien in Ägypten um sieben Prozent. Die Rotstiftaktion von Alltours dürfte den Preiskrieg im Pauschalreisemarkt weiter anheizen. Denn die Preisabschläge fallen deutlich höher aus als bei der Konkurrenz.

Dertour hält Preise stabil

Zum Vergleich: Marktführer Tui hatte für Reisen um das Mittelmeer und auf die Kanaren Preissenkungen von durchschnittlich einem Prozent angekündigt. Konkurrent Thomas Cook versprach auf Nah- und Mittelstrecken Preissenkungen von durchschnittlich zwei Prozent. Und Rewe-Touristik als dritter großer Anbieter kündigte für seine Reiseveranstalter ITS, Jahn Reisen und Tjaereborg sogar um ein Prozent höhere Preise an.

Die zur Rewe-Gruppe gehörenden Individual- und Fernreiseveranstalter Dertour, Meier's Weltreisen und ADAC-Reisen wollen ihre Preise im Durchschnitt stabil halten. Allerdings gibt es im Einzelfall deutliche Abweichungen. Reisen nach Nordamerika würden um 5 Prozent günstiger, Trips in die Vereinigten Arabischen Emirate sogar um zehn Prozent, berichtete der Sprecher der Geschäftsführung Michael Frese am Donnerstag in Frankfurt. Dagegen verteuert sich der Österreich-Urlaub durchschnittlich um zwei Prozent und Schweiz-Reisen kosten sogar zehn Prozent mehr.

Deutsche sparen beim Urlaub

Angesichts sinkender Buchungszahlen liefern sich die deutschen Reiseveranstalter seit Monaten einen harten Preiskampf. Bereits für die laufende Sommersaison waren Preisabschläge von fünf Prozent und mehr an der Tagesordnung. Auslöser ist die wachsende Sparsamkeit vieler Bundesbürger beim Thema Urlaub. Nach Angaben der Postbank gaben die deutschen Reiseweltmeister im vergangenen Jahr mit 51 Milliarden Euro fünf Prozent weniger für Reisen ins Ausland aus als noch im Vorjahr.

So klagte auch Alltours über das schleppende Geschäft in den vergangenen Monaten: Das Winterhalbjahr wurde Verhuven zufolge nicht zuletzt durch die Aschewolke von Island beeinträchtigt, die die Chartermaschinen am Boden hielt, und für ein Minus von 9 Prozent in der Passagierbilanz sorgte.

Auch im Sommergeschäft lief es bisher nicht ganz nach Plan. Die Buchungen liegen derzeit nach Unternehmensangaben knapp hinter denen von 2009. Der Konzern musste deshalb seine bisherige Zielmarke eines Buchungszuwachses von fünf Prozent für das Gesamtjahr am Mittwoch nach unten korrigieren. Das Unternehmen rechne jetzt nur noch mit Buchungen "im Bereich des Vorjahres", hieß es in Duisburg. Das Alltours-Ergebnis werde aber dennoch positiv ausfallen.

Dertour, Meiers's Weltreisen und ADAC-Reisen konnten dagegen Frese zufolge in den ersten acht Monaten den Umsatz um fünf Prozent steigern und erwarten auch für das Gesamtjahr ein Umsatzplus von 4 bis 5 Prozent.

(apd/mais)
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