Fotos 9 total schräge Mikrostaaten rund um die Welt

Keine Lust mehr auf Steuern oder die nervigen Regeln der Straßenverkehrsordnung? Die einfachste Lösung: Gründen Sie einfach einen eigenen Staat! Wir stellen Ihnen zehn Mini-Nationen mitten in Ländern wie Italien, England oder den USA vor, in denen ganz eigene Gesetze gelten.
Sealand
Gelegen auf einer alten Flugzeugabwehr-Plattform aus dem Zweiten Weltkrieg vor der Küste Englands befindet sich der Mini-Staat Sealand. 1976 nahm das mutige Pärchen Roy und Joan Bates die Plattform in Anspruch und gründete darauf ein eigenes unabhängiges Fürstentum mit Flagge, Währung, Briefmarken, Pass und einem eigenen Motto: E Mare Libertas, übersetzt: "Vom Meer kommt die Freiheit". Bis heute kämpfen sie darum, dass Sealand international anerkannt wird. Wäre dem so, wäre es das kleinste Land der Welt.
Inzwischen kann man auf Sealand auch Zimmer mieten. Der Ort ist so spektakulär, dass die deutsche Hip-Hop-Gruppe Fettes Brot darauf ihr Musikvideo zu dem Hit Echo drehte.
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Hutt River Province
Im australischen Bundesstaat Western Australia, 595 Kilometer nördlich von Perth, befindet sich die Hutt River Province, eine Farm, die etwa so groß wie das alte Hongkong ist und vom Getreideanbau und vom Tourismus lebt.
Der Farmer Leonard Casley fühlte sich von den Behörden so ungerecht behandelt, dass er 1970 entschied, sein Stück Land zu einem souveränen Staat auszurufen. Er selbst wurde dabei nicht nur Premierminister, sondern auch Fürst. Leonard Casley nennt sich der Prinz und gibt Audienzen.
Die verrückte Geschichte ist eine echte Erfolgsstory: Casley fand nicht nur eine Gesetzeslücke, die es ihm ermöglichte, seinen Staat zu bewahren. Die Bewohner von Hutt River Province müssen zudem keine Steuern zahlen, und die australische Post befördert Briefe mit den Marken von Hutt River Province.
Touristen bekommen bei der Einreise ein Visum in den Pass gestempelt.
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Conch Republic
Im schönen Florida, um genau zu sein in Key West und auf den benachbarten Inseln am Golf von Mexiko, liegt die Conch Republic. Ihr Name kommt von der englischen Bezeichnung der Meeresschnecke, die auch auf der Flagge der Republik zu sehen ist. Genau genommen, existierte die Conch Republic nur einen einzigen Tag, dennoch hat sie bis heute viele Fans, die jedes Jahr ihr Jubiläum feiern.
Ihren Ursprung hat die Republik im Jahr 1982. Damals stellte die Polizei Kontrollen am Zugang zu den Inseln auf, um Kriminelle und Drogenschmuggler besser zu fassen. Durch die Maßnahme fühlten sich die Bewohner jedoch so isoliert, dass sie entschieden, eine eigene Republik zu gründen und den Bürgermeister zum Premier erklärten. Mit Erfolg: Schranke und Kontrollposten wurden abgeschafft.
Bis heute kann jeder Mitglied der Conch Republic werden. Billig ist der Spaß jedoch nicht. Ein Pass kostet 100 Dollar, wer Botschafter des guten Willens werden will, muss 900 Dollar zahlen, und einen Diplomatenpass lässt sich die Conch Republic gar mit 10.000 Dollar bezahlen.
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Freistaat Christiania
Mitten in der dänischen Hauptstadt Kopenhagen auf dem Gelände einer alten Militärkaserne liegt der Freistaat Christiania. Anerkannt ist die Region nicht. Die Behörden dulden sie mehr als autonome Region. Mit seinen bunten, künstlerischen Häusern und den bohemen Menschen auf den Straßen zieht Christiania jährlich rund eine Million Besucher an.
Die Bewohner selbst scheinen eher in einer anderen Zeit steckengeblieben zu sein: Nach einem Musikfestival 1971 entschieden einige der Gäste, einfach nicht nach Hause zu gehen, sondern stattdessen die umliegenden Gebäude zu besetzen. Das 70er-Jahre-Gefühl ist bis heute fester Bestandteil des Viertels, ebenso wie der Marihuana-Geruch. Harte Drogen andererseits sind hier absolut Tabu, ebenso wie Waffen, Diebstahl und Gewalt.
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Republik Kugelmugel
Hinter dem Planetarium im Wiener Prater liegt die Republik Kugelmugel. Wer sich jetzt ein großes Areal auf dem Freizeitpark vorstellt, irrt. Gerade mal acht Meter Durchmesser hat das orangefarbene Kugelhaus aus Holz, das zwischen Achterbahnen und Karussellen im Wiener Prater steht. Es ist mit Stacheldraht umzäunt und wurde von dem Künstler Edwin Lipburger gegründet, der auch Staatspräsident ist.
Lipburger errichtete die Kugel 1971 auf einer Landstraße, allerdings ohne Baugenehmigung. Die hielt er aber auch nicht für nötig, da er der Meinung war, dass es sich ja um eine Kugel und nicht um ein Haus handelt. 1976 rief er die Republik aus. Weil er sich weigert, Steuern zu zahlen, gerät Lipburger immer wieder mit den Behörden aneinander.
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Alcatraz
Im Herzen des italienischen Umbriens liegt Alcatraz – nein, nicht etwa das amerikanische Gefängnis, sondern eine kleine Gemeinschaft von Menschen, die sich dem guten, biologischem Essen und dem Schutz der Bäume verschrieben haben.
Es gibt eine eigene Währung und Briefmarken, allerdings ist der nächste Ort sechs Kilometer und das nächste Kino 25 Kilometer entfernt. Zwei der Grundsätze der Gemeinschaft: "Das Leben ist gut, aber die Spaghetti könnten besser sein", und "Auch Ameisen haben Rechte".
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Uzupio
Am Rand von Vilnius der Hauptstadt Litauens, liegt der Stadtteil Uzupio, der schon lange als Künstlerviertel bekannt ist. Eine Galerie grenzt an die nächste, regelmäßig werden Kunstworkshops abgehalten. An seinem Eingang finden Besucher das Schild "Uzupio Res Publika".
Seit 1998 gilt Uzupio als unabhängig. Es gibt einen Präsidenten, eine Flagge und eine Verfassung. Darin stehen Grundregeln geschrieben wie: "Jeder Mensch hat das Recht auf heißes Wasser, Heizung im Winter und ein gedecktes Dach." Aber auch: "Jeder Mensch hat das Recht, einzigartig zu sein" oder " Jeder Mensch hat das Recht zu sterben, aber das ist keine Pflicht".
Talossa
Das riesige Gebiet des Staates Talossa erstreckt sich auf genau ein Schlafzimmer in Milwaukee, USA. Der damals 14-jährige Robert Ben Madison gründete das Königreich Talossa 1979 kurz nach dem Tod seiner Mutter. Aber während andere Kinder den Spaß irgendwann aufgeben würden, behielt Madison sein Reich und vergrößerte es sogar. Inzwischen hat Talasso einen ganzen Haushalt rund um die Monarchie, eine eigene Sprache, eine Universität, politische Richtlinien und sogar eigene Literatur.
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Ladonien
An der südschwedischen Küste an der Bucht von Kattegat liegt das knapp einen Quadratkilometer große Ladonien. Die Bürger Ladoniens belaufen sich inzwischen auf über 17.000, allerdings wohnt nicht einer davon dort. Die Staatsbürgerschaft kann online beantragt werden und ist kostenlos, Ehrentitel belaufen sich auf 30 Dollar. Zu sehen gibt es dort verschiedene künstlerische Gebilde, die jedes Jahr rund 40.000 Besucher anziehen.
Imposant ist etwa "Nim" ein Gebilde aus 75 Tonnen Treibholz, die auf künstlerische Weise zusammengesteckt sind. Die Steuern auf Ladonien werden nicht in Form von Geld, sondern in Kreativität bezahlt, und die Nationalhymne des Landes besteht aus dem Geräusch eines Steins, der ins Wasser geworfen wird.
Entstanden ist die Mikro-Nation aus dem Streit zwischen dem schwedischen Künstler Lars Vilks und den Behörden. Als die Behörden zwei seiner Skulpturen aus Holz und Stein, die er in einem Naturschutzgebiet aufgestellt hatte, abreißen wollten, erklärte er Protest und rief auf dem kleinen Territorium am Meer am 2. Juni 1996 den Staat Ladonien aus.
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