Portugal Wurde Madeleines Entführung von England aus organisiert?

Lissabon/London (RPO). Im Fall der entführten Madeleine hat die portugiesische Polizei mehrere Briten verhört, die wie die Familie des Mädchens in der Ferienanlage Urlaub machten. Einem Zeitungsbericht zufolge war darunter ein britisches Paar, zu dessen Ferienwohnung Spürhunde immer wieder die Polizei führten. Die Entführung Madeleines sei aus Großbritannien organisiert worden, mutmaßt eine Zeitung.

 Mit gelben Bändern ist die Ferienanlage geschmückt, aus der Madeleine spurlos verschwand.

Mit gelben Bändern ist die Ferienanlage geschmückt, aus der Madeleine spurlos verschwand.

Foto: AFP, AFP

Den Briten seien bei den Verhören insbesondere Aufnahmen von Überwachungskameras gezeigt worden, die an Tankstellen, Geldautomaten und Hotels in der Umgebung aufgenommen worden sein, hieß es. Unter Berufung auf Polizeikreise schrieb das Blatt "Correio da Manhã", "der Schlüssel zu der Affäre" liege bei britischen Touristen in dem Badeort.

Die portugiesische Kriminalpolizei, die ihre Suche nach Madeleine am Freitag - mehr als eine Woche nach dem Verschwinden - eingestellt hatte, kommentierte diese Berichte nicht.

Eine Gruppe britischer Geschäftsleute setzte eine Belohnung von 1,5 Millionen Pfund (2,2 Millionen Euro) für Hinweise aus, die zum Auffinden Madeleines beitragen. Die Belohnung wurde einem Bericht der Wochenzeitung "News of the World" zufolge insbesondere von Virgin-Chef Richard Branson und dem Milliardär Philip Green ausgesetzt. Auch die Zeitung beteiligt sich eigenen Angaben zufolge mit 250.000 Pfund an der Prämie. Ein britischer Geschäftsmann hatte am Freitag bereits eine Million Pfund (1,46 Millionen Euro) für Hinweise versprochen, die zur Befreiung des kleinen Mädchens führen. Eine Kollegin der Mutter versprach vor einer Woche 100.000 Pfund (gut 146.000 Euro).

Madeleine McCann war vor rund zehn Tagen aus der Ferienwohnung ihrer Familie an der Algarve-Küste verschwunden, während die Eltern Gerry und Kate in einem nur wenige Meter entfernten Restaurant zu Abend aßen. Ihre zweijährigen Geschwister Sean und Amelie fanden die Eltern friedlich schlafend in ihren Betten vor. Ein Angestellter des Restaurants widersprach inzwischen aber der Version der Eltern, wonach sie alle halbe Stunde nach ihren Kindern geschaut hätten, wie die Zeitung "Diario de Noticias" berichtete. Die Eltern des kleinen Mädchens wurden am Donnerstag über mehrere Stunden vernommen. Nach Angaben der Polizei gelten sie jedoch nicht als "Verdächtige".

(afp)
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