Britischer Telekom-Riese Vodafone-Übernahme von Kabel Deutschland perfekt

London/Unterföhring · Der britische Telekommunikationsriese Vodafone hat die Übernahme von Kabel Deutschland abgeschlossen. Vodafone halte jetzt 76,57 Prozent der Aktien des Kabelanbieters, teilten beide Unternehmen am Montag mit. Vodafone hatte 87 Euro je Aktie geboten, insgesamt 7,7 Milliarden Euro.

Der britische Konzern, in Deutschland als Festnetz- und Mobilfunkanbieter präsent, will damit der Deutschen Telekom die Stirn bieten.

Gemeinsam wollen Vodafone und Kabel Deutschland sich besser im umkämpften Markt für Internet-, Festnetz- und Mobilfunk-Anschlüsse durchsetzen. Die Geschäftsfelder sollen aufgeteilt werden: Kabel Deutschland verantwortet das gesamte Festnetz-Geschäft beider Unternehmen; Vodafone soll für das Mobilfunk-Geschäft zuständig sein.

Kabel Deutschland soll als eigenständiges Unternehmen mit Zentrale in Unterföhring bei München erhalten bleiben. Der größte deutsche Kabelanbieter hat eine gut ausgebaute Infrastruktur: Das Unternehmen ist in 13 der 16 Bundesländer aktiv und hat 8,5 Millionen Kunden. Die Kabel reichen bis in die Wohnungen der Kunden und sind nicht nur für Fernsehen, sondern auch für Internetanschlüsse gut geeignet. Im zweiten Quartal 2013 überschritt Kabel Deutschland die Zwei-Millionen-Marke bei Telefon- und Internetkunden.

Vodafone muss die letzten Meter der Leitungen bis in die Wohnungen in den meisten Fällen bei der Deutschen Telekom mieten. Für die Übernahme hatte Vodafone sich vor kurzem erst neuen finanziellen Handlungsspielraum verschafft. Das Unternehmen verkaufte seinen 45-Prozent-Anteil am US-Mobilfunkriesen Verizon Wireless für die Rekordsumme von 130 Milliarden Dollar (98,5 Milliarden Euro). Die EU-Kommission gab im September grünes Licht.

(AFP)
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