Erinnerungen lassen sich zuordnen Forscher sind dem Gedankenlesen auf der Spur

Washington (RPO). Britischen Forschern ist nach eigenen Angaben ein entscheidender Schritt auf dem Weg zum Gedankenlesen gelungen. Bei einem Experiment konnten sie angeblich ermitteln, an welches Ereignis die Testpersonen gerade dachten.

Roboter allein mit den Gedanken steuern
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Nach den in dieser Woche veröffentlichten Ergebnissen einer Studie des Londoner University College (UCL) stellten Wissenschaftler bei der Untersuchung der Hirnaktivität von Menschen fest, an welches Ereignis sie gerade dachten. Die Ergebnisse der Studie erschienen in der Online-Ausgabe des US-Fachmagazins "Current Biology".

Für die Untersuchung beobachteten die Forscher das sogenannte episodische oder auch autobiografische Gedächtnis, das persönliche Erlebnisse aus der Vergangenheit und Erinnerungen speichert. Die Hirnaktivität der Probanden wurde mittels der Magnetresonanztomographie (MRT) gemessen. Das episodische Gedächtnis ist Teil des Langzeitgedächtnisses.

Für die Studie zeigten die Forscher den insgesamt zehn Studienteilnehmern drei verschiedene kurze Filme mit alltäglichen, aber komplexen Handlungen. So war etwa eine Frau zu sehen, die einen Kaffee trinkt und den Pappbecher anschließend in einen Papierkorb wirft. In einem anderen Film wühlt eine Darstellerin in ihrer Handtasche und zieht einen Umschlag hervor, den sie in einen Briefkasten wirft.

Nach den Filmen wiesen die Forscher die Probanden an, sich an die Sequenzen zu erinnern und scannten gleichzeitig mittels MRT ihre Gehirne ab. Jede aufgenommene Gehirnaktivität konnte einer spezifischen Erinnerung zugeordnet werden. "Wir haben herausgefunden, dass unsere Erinnerungen im Hippocampus gespeichert werden", sagte die Hauptautorin der Studie, Eleanor Maguire. Dieser Teil liegt wiederum im Temporallappen, einem der vier Lappen des Großhirns. Jetzt, da sie wüssten, wo die Erinnerungen liegen, könne untersucht werden, wie sie gespeichert werden und wie sie sich im Lauf der Zeit verändern, sagte sie.

US-Forscher fanden 2008 bereits mittels der MRT heraus, welche der den Probanden zuvor gezeigten Bilder diese anschließend vor Augen hatten. Demselben Team des UCL gelang es 2009 zudem, die Position von Menschen in einem virtuellen Raum anhand der Messung ihrer Hirnsignale vorherzusagen.

(AFP/pst)
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