Entführte Madeleine Ermittler beenden Suche in Ferienanlage

Lissabon/London (RPO). Mehr als eine Woche nach der Entführung eines britischen Mädchens aus einer Ferienanlage in Portugal hat die Polizei die Suche nach der Dreijährigen in unmittelbarer Umgebung des Tatorts eingestellt. Die Fahndung vor Ort sei zurückgeschraubt worden, teilte ein Sprecher am Freitag mit. Die Ermittlungen würden aber mit Hochdruck fortgesetzt.

Vierjährige aus Hotelzimmer entführt
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Nach seinen Angaben geht die Polizei weiter von einer Entführung des kleinen britischen Mädchens aus, das am Samstag vier Jahre alt wird. Nach Informationen der Zeitung "Correiro da Manha" verhörten die Ermittler am Freitag zwei Verdächtige, die in die mutmaßliche Entführung Madeleines verwickelt sein sollen. Die Polizei bestätigte den Bericht zunächst nicht. Laut "Diario de Noticias" untersuchen die Ermittler zudem, ob die Entführer Komplizen innerhalb der Ferienanlage hatten.

Madeleine McCann war am Donnerstag vor einer Woche aus der Ferienwohnung ihrer Familie verschwunden, während die Eltern in einem nur wenige Meter entfernten Restaurant zu Abend aßen. Ihre zweijährigen Geschwister Sean und Amelie fanden die Eltern friedlich schlafend in ihren Betten vor. Ein Angestellter des Restaurants widersprach inzwischen aber der Version der Eltern, wonach sie alle halbe Stunde nach ihren Kindern geschaut hätten, wie "Diario de Noticias" berichtete. Die Eltern und die Großeltern des kleinen Mädchens wurden am Donnerstag über mehrere Stunden vernommen. Nach Angaben der Polizei gelten sie aber nicht als "Verdächtige".

Der britische Geschäftsmann Stephen Winyard erklärte sich unterdessen zur Zahlung von einer Million Pfund (1,46 Millionen Euro) für Hinweise bereit, die zur Befreiung des kleinen Mädchens führen. Er hoffe, die Familie und die Polizei nähmen sein Angebot an, sagte der Besitzer eines schottischen Gesundheitszentrums der Londoner "Times". Er sei selbst Vater dreier Kinder im Alter zwischen acht und 15 Jahren und habe die Fotos von den verzweifelten Eltern kaum ertragen, sagte Winyard weiter. Da niemand anderes Geld angeboten habe, sei er schließlich auf die Idee gekommen, es selbst zu tun.

(afp)
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