Reise-Ratgeber Wo und wann Sie am besten Wale beobachten können

Düsseldorf · Whale-Watching ist ein faszinierendes Erlebnis: Auf hoher See können Touristen Wale in ihrem natürlichen Lebensraum beobachten und ihr Verhalten kennenlernen. Wir zeigen Ihnen, an welchen Orten der Erde Sie am besten Wale sehen können.

Whale-Watching: An diesen Orten können Sie am besten Wale beobachten
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An diesen Orten können Sie am besten Wale beobachten

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Foto: shutterstock.com/ ChameleonsEye

Ein Dutzend Menschen steht an der Reling eines kleinen Schiffes im Meer. Seit Stunden suchen sie mit Ferngläsern die Wasseroberfläche ab. Plötzlich wird die See unruhig. Die Flosse eines Schwertwales tritt aus den Tiefen des Meeres hervor. Eilig zücken die Menschen auf dem Boot ihre Kameras hervor. So schnell, wie der Schwertwal erschienen ist, so schnell kann er auch wieder verschwinden. Doch die Beobachter haben Glück: Majestätisch erhebt sich das acht Meter lange Tier aus dem Wasser und präsentiert sich seinen Besuchern in voller Statur.

Seit jeher sind Menschen von Walen beeindruckt: Die Tiere faszinieren durch ihr ruhiges und erhabenes Schwimmen auf der einen Seite und ihre Größe auf der anderen Seite. Mit bis zu 33 Meter Länge und 200 Tonnen Gewicht ist der Blauwal nicht nur das größte Tier seiner Art, sondern auch das größte Tier der Erde. Da sich Wale in der Regel nicht in Zoos halten lassen, ist eine Fahrt auf das Meer die einzige Möglichkeit, sie in ihrer Lebensweise beobachten.

Unzählige Agenturen organisieren Bootsfahrten oder Helikopterflüge, um Touristen den Meeressäugern nahezubringen. Neben einem Fernglas zur besseren Beobachtung brauchen Teilnehmer besonders eins: Geduld. Ob und wann sie einen Wal zu Gesicht bekommen, lässt nicht voraussagen. Traut sich endlich einer der Meeresriesen an die Wasseroberfläche, entschädigen die Szenen für jegliche Wartezeit. Die Kosten für Whale-Watching schwanken je nach Land und Angebot zwischen 30 und 200 Euro.

Die beliebtesten Orte zur Walbeobachtung sind die USA, Kanada und Australien. Dort lassen sich beinahe ganzjährig die größten Vertreter der Gattung wie der Blau-, Grau- oder Schwertwal beobachten. Wer nicht so weit reisen möchte, bekommt auch in Europa eine Chance, die Meeressäuger zu beobachten. In den Sommermonaten tummeln sie sich in den Gewässern um Portugal, Norwegen, Island oder Irland. Sogar in Deutschland können Wale beobachtet werden. An den Küsten von Sylt finden Beobachter ab Spätsommer den heimischen Schweinswal und seinen Nachwuchs.

Doch die steigende Zahl der Wal-Beobachter droht den Tieren zu schaden. Der Lärm der Schiffsmotoren und die Anwesenheit der Menschen setzen die Tiere unter Stress. Das erhöht die Gefahr, dass die Tiere erkranken, und mindert ihren Nachwuchs. Je mehr Touristen auf die Meere aufbrechen, desto größer wird diese Bedrohung. Deshalb denken erste Länder darüber nach, Whale-Watching zu begrenzen.

Whale-Watcher sollten deshalb Ausschau nach Agenturen halten, die sich dem "Ehrenkodex für Walbeobachtung" verpflichten. Der Kodex besagt, dass Tiere nicht bedrängt werden dürfen, Schiffs-Motoren während der Anwesenheit der Wale ausgeschaltet bleiben müssen und die Tiere weder berührt noch gefüttert werden dürfen. Mit diesen Maßnahmen lassen sich die Gefahren für die Tiere minimieren.

Whale-Watching hat aber auch einen positiven Effekt. Durch die immer höheren Einnahmen der Tourismusbranche steht das Beobachten von Walen zunehmend in Konkurrenz mit Walfang. Norwegen, Japan und Island gehören zu den wenigen Ländern, die Walfang genehmigen. Gebiete, in den Walfang betrieben wird, eigenen sich nicht für Walbeobachtungen. Doch in der Regel lässt sich mit Whale-Watching mehr Geld verdienen, was die Jagd nach Walen zunehmend unwirtschaftlich macht.

Wo Sie auf dieser Welt Wale beobachten können, zeigen wir Ihnen in unserer Bilderstrecke.

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