Haarnadelkurven und Abgründe Das sind die 10 spektakulärsten Straßen der Welt

Wer sich auf diese Strecken begibt, sollte eine gehörige Portion Mut im Gepäck haben, denn die spektakulärsten Straßen der Welt haben es in sich. Wir stellen zehn von ihnen vor. Im Bild ist ein Teilstück des Manali-Leh-Highway zu sehen in Himachal Pradesh, Indien. Mehr dazu in Bild 9.

Santa Catarina, Brasilien
Nicht unbedingt allzu hoch, aber ein echter Hingucker ist die Serra do Corvo Branco, eine Bergstrecke durch Santa Catarina in Brasilien. Wer sich gerne an Straßenbegrenzungen orientiert, ist hier fehl am Platz.
Panamericana, Südamerika
Diese Straße zählt nicht nur zu den spektakulärsten, sondern gilt auch als die längste Traumstraße der Welt. Die Panamerica ist eigentlich ein 48.000 Kilometer langes Netz aus Straßen und führt von Alaska im äußersten Norden Nordamerikas (inoffizielles Teilstück) bis nach Feuerland an der Südspitze Südamerikas. Auf dem Bild ist ein peruanisches Teilstück bei den Nazca-Linien der Inkas zu sehen.

Carretera Hiram Bingham, Peru
Mit dem Taxi oder den Sammelbus kann vom Dorf Aguas Calientes die "Carretera Hiram Bingham" mit ihren 13 Haarnadelkurven befahren werden. Privatautos sind auf der Straße verboten, die bis zum Eingang der Ruinen-Stadt Machu Picchu führt.
Yungas Road, Bolivien
Eine Straße, die vor allem auf Abenteurer eine geradezu magische Wirkung hat, ist die Yungas Road in Bolivien. Zwar ist sie nur 65 Kilometer lang, doch gilt sie als die gefährlichste Straße der Welt, und wird von den Einheimischen auch camina de la muerte, also Todesstraße genannt.
Grund dafür ist, dass die Yungas Road keinerlei Befestigungen hat, sehr schmal ist und an ihrer höchsten Stelle 4650 Meter nach unten abfällt. Zahlreiche Kreuze säumen den Weg und erinnern an die Opfer, die auf der Straße in den Abgrund stürzten. Für abenteuerlustige Mountainbiker übt eine Fahrt auf der „Muerte“ einen ganz besonderen Reiz aus.
Guoliang Tunnel, China
Dieser spektakuläre Tunnel wurde von den Einwohnern des nahegelegenen Dorfes Guoliang per Handarbeit gebaut, oder vielmehr fünf Jahre lang in den Berg gemeißelt. Das Dorf, das zwischen steile Felswände eingebettet ist, war bis zur Eröffnung des Tunnels am 1. Mai1 977 weitgehend vom Rest der Welt abgeschnitten. Lebensmittel konnten nur über einen schmalen Bergpfad ins Dorf gebracht werden.
Der berüchtigte Tunnel ist 1,2 Kilometer lang, fünf Meter hoch und nicht mehr als vier Meter breit. Kommen sich hier zwei Autofahrer entgegen, kann das ganz schön eng werden. Die Bergstraße hat es in sich. Es heißt über die Route: „Die Straße, die keine Fehler duldet". Der Guoliang-Tunnel ist trotz alledem bei Hobby-Abenteurern und China-Touristen ein äußerst beliebtes Reiseziel.

Manali-Leh-Highway, Indien
Hier kann die Bezeichnung "Highway" wörtlich genommen werden: Die Route zum Himalaya, zwischen den Städten Manali und Leh, führt über fünf der höchsten befahrbaren Bergpässe der Welt. Der Taglang La zum Beispiel erreicht stolze 5325 Meter, der Nakeela Pass (Foto) liegt 4739 Meter über dem Meeresspiegel. Das sorgt für Herausforderungen: Die dünne Luft führt zu Atemnot und Höhenkrankheit, die plötzlich einsetzen kann.
Die teilweise unbefestigte Piste des Manali-Leh-Highways tut ein Übriges, um dem Ruf als spektakulärste Straße der Welt gerecht zu werden. Der Highway wird permanent repariert und ausgebaut. Die Straßenqualität ist teilweise schlecht. Regenfälle können zu gefährlichen Erdrutschen führen. Für den Verkehr geöffnet ist der Highway nur zwischen Juni und Mitte Oktober. Der rund neun Kilometer lange Rohtang-Tunnel westlich des Rohtang La wurde im Oktober 2020 eröffnet und stellt eine Verbindung nach Ladakh her. Die Region Lahaul und Spiti sind im Winter somit erreichbar, da der Rohtang-Pass nicht mehr passiert werden muss.

Tibbitt-Contwoyto-Eisstraße, Kanada
Die 568 Kilometer lange Eisstraße gilt als die längste der Welt. Sie führt größtenteils über zugefrorene Seen und kann deshalb nur rund zwei Monate im Jahr befahren werden. Trucks fahren aus Sicherheitsgründen im Konvoi, allerdings mit 500 Meter Abstand, um das Eis nicht zu sehr zu belasten. Die Geschwindigkeit beträgt 25 h/km. Angehalten werden darf nicht auf der Route. Die Wärme des Motors könnte das Eis zum Schmelzen bringen. (Foto: Symbolbild)
Trollstigen-Pass, Norwegen
Gefährliche Straßen gibt es auch in Europa. Für manch einen Motorradfahrer ist der Trollstigen-Pass das Paradies, Menschen mit Höhenangst nehmen besser eine andere Strecke. Die Straße verbindet Åndalsnes mit dem Valldal in Sunnmøre. Da der Pass im Winter mit Lawinen und Erosion zu kämpfen hat, ist die Straße nur von Mitte Mai bis Oktober freigegeben.
Elf Haarnadelkurven mit etwa zwölf Prozent Steigung überwinden hier eine Höhendifferenz von über 400 Metern. Der Trollstigen-Pass ist zum Teil nur wenige Meter breit, so dass man entgegenkommenden Fahrzeugen ausweichen muss. Wegen des schroffen Geländes gibt es kaum Möglichkeiten anzuhalten.
Carretera de Sa Calobra, Spanien
Die 13 Kilometer lange Landstraße MA2141 nach Sa Calobra auf Mallorca windet sich an der Westküste der Insel über einen Gebirgszug, der bis zu 15 Kilometer breit ist und zehn über 100 Meter hohe Gipfel hat. Wer sich einmal durch die spektakulären Serpentinen mit ihren 12 Haarnadelkurven geschlängelt hat, muss auch noch auf demselben Weg wieder zurück: Die Straße ist eine Sackgasse.
Dades-Tal, Marokko
Marokkos Schluchten und Oasen vor dem Atlas-Gebirge gehören zu den schönsten Regionen des Landes. Besonders beliebt ist die Dades-Schlucht an den Ausläufern des Hohen Atlas. Die Anreise jedoch erfordert einiges Geschick beim Autofahren. Die Haarnadelkurven sind teilweise so eng, dass Reisebusse, Wohnmobile oder LKW’s die Straße nur bedingt befahren können.

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