Von der Atacama-Wüste ins ewige Eis Chiles faszinierende Naturvielfalt

Santiago de Chile · Im südamerikanischen Chile gibt es nichts, was es nicht gibt – zumindest, wenn es um Naturphänomene geht: das Land bietet Wüste im Norden, Berge im Osten, traumhafte Sandstrände in der Mitte und ewiges Eis im Süden.

Chile - Zwischen Atacama und ewigem Eis
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Chile - Zwischen Atacama und ewigem Eis

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Foto: tripadvisor

Im südamerikanischen Chile gibt es nichts, was es nicht gibt — zumindest, wenn es um Naturphänomene geht: das Land bietet Wüste im Norden, Berge im Osten, traumhafte Sandstrände in der Mitte und ewiges Eis im Süden.

Die Form Chiles ist auf dieser Welt einzigartig. 4.275 Kilometer lang verläuft es als schmaler Streifen die südamerikanische Küste entlang, vorbei an Bolivien und Argentinien. An seiner schmalsten Stelle ist es gerade mal 90 Kilometer breit. Die drei verschiedenen Klimazonen, die es geographisch dabei durchläuft, sind der Grund für die extrem unterschiedliche Vegetation von Wüste über Regenwald bis hin zu Eis.

Im Norden: die Atacama-Wüste

Im Norden Chiles erstreckt sich die berühmte Atacama-Wüste über fast 1.200 Kilometer bis nach Peru. Sie ist eine der trockensten Landschaften der Erde. Da die Wüste nahe am Meer gelegen ist, taucht alle sechs bis zehn Jahre ein ganz besonderes Phänomen auf: Dann sorgt der Meeresstrom El Nino für starke Regenfälle und für einige Wochen kommt die Wüste zum Erblühen.

Der Himmel über der Atacama-Wüste ist außergewöhnlich klar, so dass die Sterne besonders gut zu beobachten sind. Wer Zeit hat, kann einen Abstecher zu den Sternwarten La Silla und Las Campanas einplanen. Am besten kann man die Atacama-Wüste per Flugzeug erreichen: Vom Flughafen in der Hauptstadt Santiago de Chile gehen regelmäßig Flüge nach San Pedro de Atacama.

Im Süden: Der Nationalpark Torres del Paine

Weit im Süden des Landes, in Patagonien, bestimmt das rauhe Klima die Natur. Hier liegt die viertgrößte zusammenhängende Eismasse der Welt. Größere kommen nur an den beiden Polen und in Grönland vor. Im Nationalpark Torres del Paine recken sich drei Granitberge wie spitze Nadeln gen Himmel. Sie sind bis zu 2.850 Meter hoch und oft mit Schnee und Eis bedeckt. Ihre ungewöhnlich spitze Form lässt sie wie riesige Stalagmiten erscheinen. Ihnen verdankt der Park auch seinen Namen, denn "Torres del Paine" bedeutet in der Sprache der einheimischen Telhueche-Indianer "Türme des blauen Himmels".

Vor allem Bergsteiger und Wanderer kommen in dem Nationalpark auf ihre Kosten. Und es kann gut sein, dass man auf einem der vielen Wander-Rundwege einem "Guanako", einem wildlebenden Lama begegnet.

Feuerland und Kap Hoorn

Reist man von Patagonien aus noch weiter in Richtung Süden und lässt das Festland hinter sich, kommt man nach Feuerland. Die Inselgruppe ist durch die Magellanstraße vom Kontinent getrennt. Die Hauptinsel, Isla Grande de Tierra del Fuego, besteht aus einem argentinischen und einem chilenischen Teil. Die Insel ist vor allem durch grüne Natur geprägt: Immergrüne Regenwälder in ihrer Mitte, Tundra und Moore an ihrer Küste laden Abenteurer zu Exkursionen ein. Dank der sperrlichen Besiedelung in der Region ist die Landschaft zumeist noch wunderbar ursprünglich.

Auch das berühmt-berüchtigte Kap Hoorn gehört zu Feuerland. Hier machten die stürmische See und eisige Winde den Seefahrern einst das Leben schwer. Das Kap zu umrunden war lange Zeit eine sehr gefährliche, aber auch die einzige Möglichkeit, vom Atlantik in den Pazifik zu gelangen. Bis heute gilt die See vor dem Kap als einer der größten Schiffsfriedhöfe der Welt - da passt es, dass Kap Hoorn unter Seeleuten lange nur als das "Ende der Welt" bezeichnet wurde.

Chile - nur etwas für Abenteuer-Touristen?

Zugegeben: Chile ist vor allem für abenteuerlustige Rucksacktouristen, die sich vom rauhen Klima Patagoniens und dem unwegsamen Gelände auf Feuerland nicht abschrecken lassen, ein ideales Reiseziel. Wer Pauschaltourismus mit Sonne, Strand und Meer sucht, wir woanders wahrscheinlich eher glücklich. Doch wer nach einer anstrengenden Wandertour den Urlaub ruhig ausklingen lassen will, kann in der Hauptstadt Santiago de Chile Shoppen, ins Museum gehen oder ein Konzert besuchen. Für alle, die gern einfach in der Sonne enstpannen wollen, bietet die Hafenstadt Vina del Mar einen traumhaften Sandstrand.

(ham)
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