Kolumne: In 56 Tagen Um Die Welt Mit dem Tuk Tuk durch Kambodscha

Aufrecht sitzt Vuthy auf seinem Tuk Tuk. Sein Rücken ist uns in den vergangenen Tagen zum vertrauten Anblick geworden. Mit 30 Stundenkilometern knattern wir mit ihm in Angkor Wat - der vierten Station unserer Weltreise - von Tempel zu Tempel, zur Schmetterlingsfarm und entlang der Shoppingmalls.

Zehn Trendreiseziele weltweit für 2015
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Foto: Shutterstock.com/ John Bill

Reihenweise lassen wir andere Tuk Tuks hinter uns, tauchen in Abgas-Schwaden von Reisebussen und Lkw ein und rumpeln über Schlaglöcher.

Mit breitem Lachen erwartet uns Vuthy jeden Morgen. 34 Jahre alt ist der Vater zweier Söhne und einer Tochter. Seit vier Jahren wohnt er mit seiner Familie in Siem Reap und verdient sein Geld als Fahrer. Mit uns hat er zwei Tage lang volles Programm, muss dafür aber nicht mehrfach am Tag im Pulk mit anderen Tuk-Tuk-Fahrern auf die Jagd nach Touristen gehen. Geboren wurde er in Dem Dek, einem Dorf etwa 35 Kilometer von Siem Reap.

Eigentlich würde Vuthy gerne mal verreisen. "Nach China zum Beispiel", sagt er. Aber das kann er sich nicht leisten. "30 Dollar kostet ein Pass, das ist mir einfach zu viel." Tag für Tag ist er auf den Beinen, chauffiert Touristen von Sehenswürdigkeit zu Sehenswürdigkeit oder hilft abends noch im Hotel Hang Tep aus. Gut, dass immer mal wieder Provision abfällt. Wenn er uns zu einem der Restaurants fährt oder wir in einem Shop einkaufen, steckt man ihm ein paar Scheine zu. Am liebsten würden wir Vuthy auf unsere Reise mitnehmen. Quer durch Neuseeland mit dem Tuk Tuk - das wäre doch eine Geschichte wert.

Die Autorinnen Gabriele Brähler und Natascha Plankermann machen eine Weltreise.

(RP)
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