Brasilien hautnah Rio de Janeiro - Einblicke in die wunderbare Stadt

Rio de Janeiro · Rio de Janeiro - Keine andere Stadt verkörpert so sehr die Vorstellung von Brasilien, spiegelt das Land so in seinem Wesen wieder: fantastisch gelegen zwischen bewaldeten Hügeln und dem Meer, mit langen Stränden, attraktiven Frauen und Männern, reich und bewundernswert.

 Rio de Janeiro die "Maravilhosa" — die wunderbare Stadt.

Rio de Janeiro die "Maravilhosa" — die wunderbare Stadt.

Foto: Luiz Rocha / Shutterstock.com

Nicht zu vergessen, Rios andere Seite: Ebenso sichtbar, ebenso präsent die riesigen Favelas, die Armut, die Kriminalität, der chaotische Straßenverkehr und die Stromausfälle, die ganze Stadtviertel stunden- wenn nicht tagelang lahmlegen.

Rio ist so vieles gleichzeitig: Versprechen und Verbrechen, Hoffnung und Enttäuschung, schön und hässlich, alt und jung, arm und reich. Im einen Teil der Stadt hängen illegale Kabel, um den Strom anzuzapfen, im anderen Teil hängen Touristen an dem Ausblick, den sie vom Zuckerhut über die Stadt bekommen.

Es empfiehlt sich beide Seiten anzuschauen: den Zuckerhut und den Christo, den Botanischen Garten, die Strände von Copacabana und Ipanema, die Hügel von Santa Teresa und die Bars in Lapa. Auch ein geführter Besuch in den Favelas ist eine beeindruckende Erfahrung. Obwohl es in Rio auch schon reicht, die Augen aufzuhalten, denn Armut ist in Brasilien nach wie vor allgegenwärtig: seien es die obdachlosen Familien, die Müllsammler oder die barfuss laufenden Straßenkinder.

Das alles mag auf Deutsche schockierend und abschreckend wirken, zumal Brasilianer der Mittel- und Oberschicht eine gewissen Tendenz haben, sozialen Probleme herablassend zu behandeln. Wer arm ist, heißt es da oftmals, der sei selber schuld, und kassiere schließlich Hilfe vom Staat.

Doch Armut und die damit einhergehenden Probleme lassen sich nicht ausblenden lassen. Sodass sich die Politik irgendwann eben doch damit auseinandersetzen musste. Und so ist in den letzten Jahren viel geschehen, gerade in Rio. Hier wurden, stellvertretend für das aufstrebende Brasilien, Sozial- und Sicherheitsprogramme eingeführt.

Und auch wenn es dafür sehr viel Kritik gibt, orientiert sich die Stadtverwaltung trotzdem an Vorbildern wie New York und dem kolumbianischen Medellín, um Möglichkeiten zu finden, die Kriminalität in der Stadt zurückzudrängen und gleichzeitig die Infrastruktur in den Favelas zu verbessern. Einfach ist das nicht. Aber, es tut sich was in der Maravilhosa — der wunderbaren Stadt.

(ham)
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