Spanien, Italien und Co. Unwetter in Südeuropa – so ist die aktuelle Lage

Düsseldorf · Die Länder am Mittelmeer sind als beliebte Urlaubsziele bekannt, waren in den vergangenen Wochen aber von Wetterextremen betroffen: Dürre, Überschwemmungen und nun Unwetter. So schätzen Wetterdienste die aktuelle Lage ein.

Italien: Heftige Regenfälle sorgen für Überschwemmungen in der Emilia-Romagna
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Heftige Regenfälle sorgen für Überschwemmungen in Norditalien

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Foto: AFP/ALESSANDRO SERRANO

Wer derzeit Urlaub in Südeuropa macht, sollte in den kommenden Tagen die Wettervorhersage verfolgen. Das Wetterportal „Wetter.de“ warnt Touristen in Spanien, Italien, Portugal, dem Westen der Türkei sowie im Balkan vor örtlichen heftigen Gewittern. Vor allem am Sonntag beruhige sich die Wetterlage dann aber „auf der südlichen Iberischen Halbinsel, in Italien und auf dem Balkan“ etwas. Die Gewitter ziehen der Prognose zufolge aber nach Frankreich und Polen.

Auch der Deutsche Wetterdienst informiert über die Unwetter-Lage in Europa: Mit Wetterdiensten aus mehr als 20 Ländern wurde das Portal „Meteoalarm“ eingerichtet. Für Freitag (9. Juni) wird dort in Spanien vor allem vor schwerem Regen sowie Gewitter in der Stadt Navarra und in den angrenzenden Pyrenäen gewarnt. Auch in 30 weiteren Gebieten in Spanien werden dort Wetterwarnungen ausgesprochen, jedoch auf moderatem Niveau (Stufe 1 von 3). Für Italien sind am Freitag neun moderate Wetterwarnungen, für Griechenland vier und für Portugal 20 moderate Wetterwarnungen aufgelistet. Welche Städte und Gebiete in den einzelnen Ländern betroffen sind, lesen Sie hier.

Spanien hat seinen bislang heißesten Frühling seit Beginn der Wetteraufzeichnungen erlebt. Wie die spanische Wetterbehörde Aemet Anfang Juni mitteilte, war das Frühjahr auch das zweittrockenste im Land. Die Werte zeigten, dass sich die extrem hohen Temperaturen fortsetzten, die 2022 zu spüren gewesen seien, sagte Rubén Del Campo, Sprecher des staatlichen meteorologischen Dienstes Aemet. Das vergangene Jahr war das heißeste in Spanien seit Beginn der Aufzeichnungen. Die Hitze habe Auswirkungen auf die Gesundheit von Menschen und auf Ökosysteme, sagte Del Campo. Er verwies auf das gestiegene Risiko, dass es zu Waldbränden komme. Der Sommer werde wahrscheinlich „extrem heiß“, sagte er.

Dürre Europa: Niedrigwasser in Spanien, Italien und Frankreich - Fotos
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Extreme Dürre in Spanien, Italien und Frankreich

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Foto: dpa/Emilio Morenatti

Am Lago Maggiore in Italien waren Ende Mai vier Menschen bei einem Bootsunglück während eines Gewitters ums Leben gekommen. Sie hatten wie etwa 20 andere Menschen gefeiert, als plötzlich ein Unwetter aufzog und heftige Windböen ihr angemietetes Hausboot zum Kentern brachten. Für zwei Männer und zwei Frauen kam jede Hilfe zu spät. Die restlichen Passagiere konnten an Land schwimmen oder wurden von den herbeieilenden Rettungsteams aus dem Wasser gerettet.

„Es gab die ganze Woche schon Wetterwarnungen“, sagte Giovanni Buzzi, der Bürgermeister von Sesto Calende. Von schweren Wirbelstürmen sei man jedoch nicht ausgegangen, ergänzte er. „Aber derartige Unwetter-Ereignisse werden immer extremer.“

Mitte Mai hatte bereits Hochwasser in Europa für Zerstörung gesorgt: In Norditalien kamen durch die Flut mindestens 14 Menschen um. Auch in Kroatien, Bosnien-Herzegowina und Serbien führten starke Regenfälle vor wenigen Tagen zu Überschwemmungen. Zuvor, im April, war Südeuropa von einer Dürre betroffen.

(mba)
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