Niederlande Erlebniswochenende für die ganze Familie

Bei einem Ausflug zu zwei spannenden Attraktionen in der Nähe der niederländischen Stadt Arnheim haben Kinder und Eltern gleichermaßen Spaß.

 Faszination Unterwasserwelt: Die Aquarien im Burgers‘ Zoo – besonders die Haie – ziehen die Besucher in ihren Bann.

Faszination Unterwasserwelt: Die Aquarien im Burgers‘ Zoo – besonders die Haie – ziehen die Besucher in ihren Bann.

Foto: Bernd Rosenbaum

Majestätisch gleitet der Rochen aus den Tiefen des Beckens heran, über unsere Köpfe hinweg und verschwindet auf der anderen Seite wieder aus dem Sichtfeld. Während wir ihm noch nachschauen, kommt schon der nächste herangeschwommen und zieht die Blicke auf sich.

Die Unterwasserwelt des Ocean im Königlichen Burgers‘ Zoo im niederländischen Arnheim ist beeindruckend. Insgesamt acht Millionen Liter Wasser – verteilt auf elf Becken – bringen die Welt des Indo-Pazifiks nach Europa: Es gibt neun Haie, die hinter der riesigen Scheibe eines großen Aquariums ihre Kreise ziehen, einen vielfältigen Bereich mit echten Korallen und natürlich jede Menge exotischer Fische. Cor Feenstra, einer von mehr als 200 Freiwilligen, die im Zoo mitarbeiten und dort beispielsweise als Ansprechpartner Fragen der Besucher beantworten oder Führungen geben, kennt sich in der Meereswelt bestens aus und kann viel Wissenswertes erzählen. Die Riesenmuscheln etwa – von manchen werden sie auch Mördermuscheln genannt – können Hunderte Jahre alt werden. „An ihren Schichten kann man, so ähnlich wie bei Baumringen, sehen, ob es gute oder schlechte Jahre waren“, erklärt Cor Feenstra.

Besonders spannend wird es, als er unserer Besuchergruppe einen Blick hinter die Kulissen des Ocean ermöglicht. Dabei wird deutlich, welchen Aufwand der Burgers‘ Zoo betreibt, um den Tieren und Pflanzen beste Bedingungen zu bieten: Ausgeklügelte Filteranlagen sorgen für sauberes Wasser, es gibt Scheinwerfer und Fenster für das richtige Licht, die Wassertemperatur wird kontrolliert, damit es keinem Bewohner zu warm oder zu kalt wird. Auch wird regelmäßig ein Teil des Wassers ausgetauscht und dafür ein bisschen „Meer“ neu zusammengemischt. „Dafür verwenden wir 2000 Kilogramm Salz auf 65.000 Liter Wasser“, sagt Feenstra.

Wer nach dem Abstecher in die Meerestiefen hungrig geworden ist, kann das Bush-Res­taurant besuchen. Hier finden Kinder, was für sie einen Zoobesuch perfekt macht: Pommes, Eis und weitere Leckereien. Erwachsene können auch zu anderen Spezialitäten aus aller Welt greifen, zum Beispiel zu einer Poke-Bowl. Wenn die Kinder lieber auf einem aufwendig gestalteten Spielplatz toben möchten, während die Eltern kurz zur Ruhe kommen, ist das Park-Restaurant die beste Option.

Der Burgers‘ Zoo ist ein Familienbetrieb und besteht bereits seit 110 Jahren. Zoodirektor Alex van Hooff steht für die vierte Generation. Sein Credo lautet: „Wir müssen uns immer wieder erneuern, für die Besucher, für unsere Mitarbeiter und vor allem für die Tiere.“ Entsprechend setzt der niederländische Zoo auf Nachhaltigkeit, engagiert sich für den Naturschutz – etwa in Belize – und übernimmt Verantwortung bei europaweiten Zuchtprogrammen, zum Beispiel für die Erdferkel.

Cor Feenstra ermöglicht einen Blick hinter die Kulissen des Ocean.

Cor Feenstra ermöglicht einen Blick hinter die Kulissen des Ocean.

Foto: Bernd Rosenbaum

Neben dem Ocean sind auf dem 45 Hektar großen Gelände weitere Lebensräume für Tiergruppen eingerichtet, zum Beispiel der Safari-Bereich. Hier sind mehrere Arten wie Giraffen und Zebras auf einem großen Areal zu sehen. Bei Regenwetter können Besucher vor allem die überdachten Bereiche des Zoos nutzen, wie den Bush und die Mangrove. Hier tummeln sich unter anderem verschiedene Schmetterlinge in vielen bunten Farben und können aus nächster Nähe beobachtet werden.

 Eine von mehreren Mühlen im Openluchtmuseum

Eine von mehreren Mühlen im Openluchtmuseum

Foto: Bernd Rosenbaum

Die Nächte verbringen wir in einem Tiny House im ­EuroParcs De Zanding in Otterlo, etwa 15 Autominuten von Arnheim entfernt. In der Variante für vier Personen ist das Häuschen gar nicht so klein, wie der Name vermuten lässt. Die Schlafbereiche lassen sich zur Freude des kletterbegeisterten Nachwuchses über Leitern erreichen. Zur Beruhigung der Eltern gibt es aber ein Schutzgitter zum Absichern. Neben den Tiny Houses stehen viele weitere Unterkünfte zur Wahl, für kleine und große Gruppen, vom Bungalow bis zum Glamping-Zelt. Gleich nebenan befindet sich zudem ein weiterer EuroParcs namens De Wije Werelt. Damit wird die Auswahl an Übernachtungsmöglichkeiten noch größer.

Insgesamt gibt es mehr als 65 ­EuroParcs, die meisten davon in den Niederlanden. Doch auch in Deutschland ist das Unternehmen schon vertreten, beispielsweise im Sauerland. Dass die verschiedenen Häusertypen gemischt nebeneinanderstehen, ist Absicht: Damit soll der Dorfcharakter unterstrichen werden. Gewässer für die schöne Aussicht und Spielmöglichkeiten für die Kids runden das familienfreundliche Gesamtpaket ab.

Ein weiteres Ausflugsziel in Arnheim ist das „Nederlands Openluchtmuseum“, ein Freilichtmuseum, in dem typische Gebäude die niederländische Alltagsgeschichte erlebbar machen. Natürlich dürfen dabei Mühlen verschiedener Bauart nicht fehlen, doch auch eine alte Dorfkirche, eine Brauerei und vieles weitere mehr sind zu finden.

Das Besondere: Fast alle der insgesamt 105 Gebäude wurden am ursprünglichen Standort vorsichtig abgebaut und am neuen Standort im Museum Stein für Stein wieder aufgebaut, wie Rien Welbergen berichtet. Er ist einer von zahlreichen Freiwilligen, die sich im Museum engagieren. Die ehrenamtlichen Helfer erklären zum Beispiel in der alten Wäscherei, wie früher Kleidung und Bettzeug gereinigt und gebleicht wurden und welche Mühen damit verbunden waren. Oder sie führen die Besucher über das Gelände und stellen die verschiedenen Bereiche vor. Welbergen ist bereits seit zehn Jahren im Team und kennt viele Anekdoten und Details.

Ein Highlight für viele Besucher ist die Fahrt mit einer der historischen Straßenbahnen, die auf einem etwa 2,2 Kilometer langen Rundkurs unterwegs sind. An mehreren Haltestellen kann man in verschiedene Gefährte einsteigen. „Eine der Bahnen wird gerne bei Hochzeiten genutzt“, erzählt Welbergen. Denn im Museum können Paare auch heiraten. Große und kleine Bahnfans sollten sich außerdem die Werkstatt nicht entgehen lassen, in der die Fahrzeuge überprüft und gewartet werden.

Mit Zoobesuch und Museum vergeht das Wochenende wie im Fluge. Wer länger Zeit hat, kann sich auch in Arnheim einmal umsehen, das Kröller-Müller-Museum mit seiner Van-Gogh-Sammlung und dem Skulpturengarten erkunden und den Nationalpark De Hoge Veluwe mit seiner Vielfalt von Pflanzen- und Tierarten besuchen.

Die Redaktion wurde von Toerisme Veluwe Arnhem Nijmegen zur Reise eingeladen.

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