Touristen-Alarm in Portofino Bitte einfach weitergehen – Hier kann jedes Selfie 275 Euro Strafe kosten

Rom · Der Bürgermeister des bei Touristen beliebten Dorfes Portofino in der Nähe von Genua hat von Touristen, die mit ihren Selfies den Verkehr zum Erliegen bringen, die Nase voll. Aber nicht nur Selfies stehen an bestimmten Orten unter Strafe.

 Die bunten Häuser und der Naturhafen stehen für das malerische Portofino (Archivbild).

Die bunten Häuser und der Naturhafen stehen für das malerische Portofino (Archivbild).

Foto: dpa-tmn/Gino Cianci

Es war vor genau einem Jahr, als Kim Kardashian barfuß in Portofino spazieren ging. Ihre Stöckelschuhe zog die Influencerin aus, um mehr Halt auf dem Kopfsteinpflaster zu haben. Wer es dem US-Model nachmachen will, der sollte wissen, dass Barfußlaufen in dem pittoresken ligurischen Küstendorf fortan mit einer Geldstrafe geahndet wird. Der Bürgermeister des Dorfes in Norditalien östlich von Genua will angesichts des wieder zunehmenden Ansturms auf Portofino nun hart durchgreifen. Matteo Viacava setzte sogar ein Selfie-Verbot durch.

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Gerade einmal zwei Quadratkilometer umfasst das Gemeindegebiet, nur knapp 400 Menschen sind in dem weltberühmten Dorf gemeldet. Wenn nun bei schönem Wetter die Wochenend-Ausflügler herbeiströmen, tragen sich in Portofino Szenen wie auf dem Oktoberfest zu. Die Wege sind verstopft, die Plätze überfüllt. Und Schuld daran ist der Gemeinde zufolge vor allem die Eitelkeit der Touristen. Fast jeder ist bemüht, an den malerischsten Orten des Dorfes wie der Hafenpromenade oder der Piazzetta dei Martiri dell'Olivetta ein Selfie zu machen und damit seine Social-Media-Plattformen zu bedienen. Die Folge: Die Menge staut sich, es ist kein Durchkommen mehr.

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Foto: Balate Dorin

So kam es sogar schon vor, dass der Krankenwagen wegen der Selfie-Manie stecken blieb. Diese Verhältnisse wollte Bürgermeister Viacava nicht mehr dulden, ihm schwant angesichts der beginnenden Saison Übles. Seit April und bis Oktober gilt nun von 9 bis 18 Uhr ein Halteverbot, für Fußgänger. Wer dagegen verstößt und erwischt wird, muss mit Geldstrafen von bis zu 275 Euro rechnen. Dass Selfie wird zum teuren Spaß. Als es die ersten Proteste gab, lenkte der Bürgermeister ein. „Wir appellieren in erster Linie an die Reise-Veranstalter, sie mögen bitte unsere Regeln respektieren!“ Weil man in Portofino aber offenbar fürchtet, seinen guten Ruf zu verlieren, bleibt es nicht beim Selfieverbot. Wer barfuß läuft, nur Badehose trägt oder sich mit nacktem Oberkörper durch die Gässchen Portofinos zwängt, auch der muss künftig mit einer Geldstrafe rechnen.

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